Pädiamuc Saft/ -30 mg/5 ml Saft

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 30.09.2007
Hersteller: Pädia Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Ambroxol
Darreichnungsform: Saft
Rezeptfrei

Wirkung

Pädiamuc Saft/ -30 mg/5 ml Saft enthält den Wirkstoff Ambroxol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Pädiamuc Saft/ -30 mg/5 ml Saft.

Ambroxol wird bei akuten und chronischen Lungenerkrankungen eingesetzt, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport verbunden sind.

Wegen der örtlich betäubenden Wirkung werden mit Diesem Wirkstoff auch Lutschtabletten gegen Halsschmerzen angeboten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ambroxol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen schleimlösende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Ambroxol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schleimlösung bei akuten und chronischen Erkrankungen der Lunge und der Bronchien, die mit einer Störung von Schleimbildung und Schleimtransport einhergehen
  • akute und chronische Entzündung der Bronchien
  • asthmatische Entzündung der Bronchien
  • Asthma
  • nicht rückgängig zu machende Erweiterungen der mittleren und kleinen Bronchien
  • entzündliche Erkrankung der kleinen Bronchien
  • Mukoviszidose

Dosierung

Jeder Packung des Medikaments liegt zur individuellen Dosierung ein Messbecher bei.

Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren nehmen in den ersten zwei bis drei Tagen dreimal täglich je zehn Milliliter Saft (einen vollen Messbecher) ein, dann sollte die Dosierung auf zweimal täglich je zehn Milliliter verringert werden.

Kinder von sechs bis zwölf Jahren erhalten zwei- bis dreimal täglich je fünf Milliliter Saft (einen halben Messbecher), Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren dreimal täglich je 2,5 Milliliter Saft (einen Viertel Messbecher) und Kinder unter zwei Jahren zweimal täglich je 2,5 Milliliter Saft.

Der Saft wird vorzugsweise nach den Mahlzeiten eingenommen.

Die Dauer der Einnahme richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Ohne Rücksprache mit dem Arzt sollte das Medikament nicht länger als vier bis fünf Tage eingenommen werden.

Die schleimlösende Wirkung wird durch reichliche Flüssigkeitsaufnahme unterstützt, daher sollten während der Behandlung mindestens zwei Liter pro Tag (Wasser, Tee oder verdünnter Saft) getrunken werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Aromastoff Pfefferminz
  • Aromastoff Thymian
  • gereinigtes Wasser
  • Glycerol 85% (E 422)
  • Hyetellose
  • Methyl-4-Hydroxybenzoat (E218)
  • Propyl-4-Hydroxybenzoat (E216)
  • Saccharin-Natrium
  • Sorbitol

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall), Fieber und Überempfindlichkeitsreaktionen (Atemnot, Hautausschlag, Juckreiz, Gesichtsschwellung sowie Temperaturanstieg mit Schüttelfrost).

Seltene Nebenwirkungen:
Trockenheit des Mundes und der Luftwege, vermehrter Speichelfluss, Nasenlaufen, Verstopfung, erschwertes Wasserlassen.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Allergischer Schock (anaphylaktischer Schock), schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch-epidermale Nekrolyse, allgemeine Hautrötung und Ausschlag).

Hinweis:
Bei zunehmender Entwicklung einer Hautrötung oder -reizung ist die Behandlung mit dem Wirkstoff sofort abzubrechen.

Wechselwirkungen

Werden gleichzeitig Hustenstiller (Antitussiva) wie Codein oder Dextromethorphan angewendet, kann der unterdrückte Hustenreflex zu einem gefährlichen Sekretstau führen. Daher sollte die Notwendigkeit der Verordnung für eine Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden.

Wird Ambroxol gleichzeitig mit Antibiotika wie Amoxicillin, Cefuroxim, Erythromycin und Doxycyclin gegeben, können diese besser in das Lungengewebe übertreten.


Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Ambroxol darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Wenn sich die Muskulatur der Bronchien zu leicht verengt oder die Lungen nicht einwandfrei arbeiten oder größere Mengen an Schleim produzieren, sollte Ambroxol nicht eingesetzt werden.

Damit sich nicht gefährlich viel Sekret in der Lunge anstaut, sollte Ambroxol nicht zusammen mit hustendämpfenden Mitteln wie zum Beispiel Codein benutzt werden.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder schweren Lebererkrankungen darf das Medikament nur mit besonderer Vorsicht (in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) angewendet werden. Hier könnten sich ansonsten Abbauprodukte des Ambroxols in der Leber anhäufen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie Medikamente möglichst nur nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker einnehmen. Ambroxol kann beim Tier durch den Mutterkuchen auf das Ungeborene übergehen, allerdings ergaben sich in den Tierversuchen keine Missbildungen beim Embryo. Der Wirkstoff wird auch in die Muttermilch ausgeschieden.

Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für den Menschen vorliegen, sollte das Arzneimittel während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels derselben und in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Ambroxol ist bei entsprechender Dosierung auch schon für Kinder unter zwei Jahren geeignet, jedoch ausschließlich unter ärztlicher Überwachung. Für alle Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren sollten Saft oder Tropfen verwendet werden, da der Wirkstoffgehalt der Tabletten oder Kapseln für Kinder meist zu hoch ist.

Warnhinweise

  • Bei schweren Nierenfunktionsstörungen können die Abbauprodukte des Medikaments schwerer ausgeschieden werden. Der Arzt wird dann die Dosis vermindern oder den Einnahmeabstand verlängern.
  • Bei einer schweren Lebererkrankung darf das Medikament nur in größeren Abständen der Einnahme oder in verminderter Dosis angewendet werden.
  • Kommt es zu einer zunehmenden Hautrötung und -reizung, ist die Behandlung mit dem Medikament sofort abzubrechen.
  • Die im Medikament als Konservierungsstoffe enthaltenen so genannten Parabene können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, verursachen.
  • Das Medikament enthält als Süßungsmittel Sorbit und ist daher nicht für Patienten mit Zuckerverwertungsstörungen geeignet.
  • Das im Medikament enthaltene Glycerol kann in hoher Dosierung Kopfschmerzen, Magenbeschwerden und Durchfall auslösen.
  • Das Medikament darf bei Kindern unter zwei Jahren nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
  • Ein halber Messbecher mit fünf Milliliter Lösung enthält Kohlenhydrate im Wert von 0,15 Broteinheiten (BE).
  • Nach Anbruch ist der Saft noch vier Wochen haltbar.
  • Das Medikament sollte vor Licht geschützt und nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Saft)
100 Milliliter Saft
2,73 Milligramm Ambroxol
200 Milliliter Saft
2,73 Milligramm Ambroxol
100 Milliliter Saft
5,47 Milligramm Ambroxol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Pädiamuc Saft/ -30 mg/5 ml Saft sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ambroxol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Brausetabletten
Retardkapseln

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.