Osmil
Wirkstoffkombination: Estradiol + Medroxyprogesteron
Darreichnungsform: Filmtablette B
Wirkung
Osmil enthält die Wirkstoffkombination Estradiol + Medroxyprogesteron. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Osmil.
Die Kombination aus Estradiol und Medroxyprogesteron wird zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden (wie beispielsweise Hitzewallungen, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen) eingesetzt, die durch einen Mangel an Östrogenen bedingt sind. Die Anwendung ist nur dann erlaubt, wenn die letzte Blutung mehr als drei Jahre zurückliegt und die Gebärmutter noch intakt ist.
Außerdem können Estradiol und Medroxyprogesteron auch vorbeugend gegen Knochenschwund (Osteoporose) eingesetzt werden. Allerdings gilt diese Anwendungsform nur für Frauen nach den Wechseljahren, die ein hohes Risiko von Knochenbrüchen haben, aber bei denen eine Unverträglichkeit gegen andere Wirkstoffe zur Behandlung von Osteoporose besteht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estradiol + Medroxyprogesteron sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen bei Wechseljahrsbeschwerden, Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, Osteoporose-Mittel, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Estradiol + Medroxyprogesteron gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Hormonersatztherapie bei Östrogenmangelsymptomen nach der Menopause
- Vorbeugung einer Osteoporose bei Frauen in oder nach den Wechseljahren mit hohem Knochenbruchrisiko, bei denen die üblichen Osteoporose-Mittel nicht eingesetzt werden können
Dosierung
Anwenderinnen, die einen regelmäßigen Zyklus haben, beginnen mit der Einnahme am fünften Zyklustag. Besteht jedoch keine Regelblutung oder hat diese seit zwei bis vier Monaten bereits ausgesetzt, kann jederzeit mit der Behandlung begonnen werden.
Die Einnahme setzt mit einmal täglich einer weißen Filmtablette über 16 Tage ein. Anschließend wird einmal täglich eine hellblaue Filmtablette über 12 Tage eingenommen. Nach den insgesamt 28 Tagen wird dann ohne Einnahmepause mit der nächsten Packung begonnen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Titandioxid (E 171)
- Crospovidon
- Hypromellose
- Indigocarmin (E 132) (hellblaue Tabletten)
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 400
- Magnesiumstearat
- Povidon K 25
- Talkum
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Unterleibsschmerzen, Verstimmungen, Angst, Leiomyom-Vergrößerung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Brustkrebs (bei hoher Dosierung).
Seltene Nebenwirkungen:
Haarausfall, überschießende Behaarung, östrogenabhängige gut- oder bösartige Tumoren (insbesonders der Gebärmutterschleimhaut), Herzinfarkt, Schlaganfall, Gefäßverstopfungen der Venen wie Thrombosen und Lungenembolien, Hautreaktionen, Ödeme, Blutdruckanstieg, Gewichtszunahme, Brustspannen, Kopfschmerzen, Depressionen, Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Gallenstau, Libidoveränderungen, Zwischenblutungen, Scheidenausfluss.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Lebertumore.
Besonderheiten:
Nach den Wechseljahren kann es beim Einsatz der Kombination erneut zu Regelblutungen kommen. Allerdings müssen diese untersucht werden, wenn sie unregelmäßig oder verstärkt auftreten.
Wechselwirkungen
Substanzen, die den biologischen Abbau von Sexualhormonen beschleunigen, wie Barbiturate (gegen Epilepsie und zu Narkosen), die AntibiotikaRifampicin, Ampicillin und Tetrazykline sowie Antiepileptika wie Barbexaclon, Carbamazepin, Phenytoin und Primidon, senken den Wirkstoffspiegel der Kombination. Dadurch kann es zu Zwischenblutungen kommen.
Da die Kombination die Blutzuckerspiegel beeinflusst, ist für Insulin und orale Antidiabetika eventuell während der Behandlung mit der Kombination eine Dosisanpassung durch den behandelnden Arzt erforderlich. Gleiches gilt für Mittel, die die Blutgerinnung hemmen.
Labortests der Schilddrüsenfunktion, Blutgerinnung, des Zuckerstoffwechsels und der Leberfunktion können durch die Kombination beeinflusst werden.
Gegenanzeigen
Estradiol und Medroxyprogesteron dürfen nicht angewendet werden bei:- bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
- Schwangerschaft
- bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Ostradiol weiter wachsen würden (wie etwa Brustkrebs oder Tumore der Gebärmutter) sowie unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut oder diagnostisch nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide
- bestehenden oder früheren schweren Lebererkrankungen (wie Leberentzündungen, Gelbsucht, Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom, Porphyrie), zumindest solange sich die Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben
- bestehenden oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben, wie etwa schwere Venenerkrankungen, Venenthrombose, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), einer ausgeprägten Neigung zu Krampfadern, Störungen der Blutgerinnung, Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler
- schweren Erkrankungen oder Verschlüssen des Gehörapparates.
- Auftreten von Brustkrebs in der nächsten Verwandtschaft (Verwandten ersten Grades)
- Durchblutungsstörungen an Armen, Händen und Beinen
- Blutdruckanstieg
- Nierenfunktionsstörungen
- erhöhte Blutfettwerte
- vorausgegangene leichtere Leber- und Gallenblasenerkrankungen
- Migräne oder schwere Kopfschmerzen
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Epilepsie
- Asthma
- behandelte Endometriose
- längere Ruhigstellung (etwa durch Bettlägerigkeit)
- erniedrigter Kalzium-Spiegel im Blut
- Lupus erythematodes (eine schwere Allergieerkrankung)
- Erkrankungen des Auges, die auf einen erhöhten Blutdruck zurückzuführen sind (Verschluss der zentralen Netzhautvene, plötzlicher Sehverlust, Hervortreten des Augapfels, Doppelbilder-Sehen oder Papillenödem).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In der Schwangerschaft und Stillzeit darf die Kombination nicht eingesetzt werden. Vor Therapiebeginn ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Bei Eintritt einer Schwangerschaft oder Verdacht darauf ist die Kombination sofort abzusetzen. Die meisten bis heute durchgeführten Studien haben keine Hinweise auf Risiken für den Säugling ergeben, jedoch sind unerwünschte hormonelle Wirkungen auf die Entwicklung von Geschlechtsteilen und Harnwegen nicht völlig auszuschließen.
Während der Stillzeit kann die Milchproduktion herabgesetzt sein. Geringe Wirkstoffmengen können in die Milch übergehen. Daher sollte die Kombination bis zum vollständigen Abstillen des Kindes nicht verwendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Kinder ist die Anwendung der Kombination verboten. Die versehentliche Verabreichung einer einzelnen Dosis schadet jedoch nicht.
Warnhinweise
- Das Medikament hat keine empfängnisverhütende Wirkung.
- Das Medikament kann einige klinisch-chemische Laborwerte verändern (zum Beispiel Erhöhung von Blutsenkungsgeschwindigkeit, Serumkupfer- und Serumeisenwerten). Auch der Blutspiegel der alkalischen Leukozytenphosphatase kann sich durch die Behandlung erhöhen.
- Vor und regelmäßig während der Einnahme des Medikaments sollten ärztliche Kontrolluntersuchungen erfolgen.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker) und ist daher nicht für Patienten mit Zuckerverwertungsstörungen geeignet.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Osmil sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Estradiol + Medroxyprogesteron (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.