OraVerse
Wirkung
OraVerse enthält den Wirkstoff Phentolamin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von OraVerse.
Bei zahnmedizinischen Routineeingriffen wie Zahnreinigung, Entfernen von Zahnstein und Wurzelglättung, Bohren zum Einsetzen von Füllungen und Kronen muss häufig der Schmerz betäubt werden. Zum Einsatz kommen dabei örtliche Betäubungsmittel und Wirkstoffe, die den Blutfluss hemmen, um das Betäubungsmittel nich auszuschwemmen. Ein solcher Durchblutungshemmer ist beispielsweise das Alpha-SympathomimetikumEpinephrin.
Phentolamin wird nach der Zahnbehandlung in die Mundschleimhaut gespritzt, um die Betäubung an Lippen und Zunge und die damit einhergehenden Funktionseinschränkungen aufzuheben.
Die Anwendung eignet sich für Erwachsene und Kinder im Alter von sechs Jahren und älter mit einem Körpergewicht von mindestens 15 Kilogramm.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Phentolamin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympatholytika, zu welcher der Wirkstoff Phentolamin gehört.
Dosierung
Die Dosierung des Medikaments in Patronen ist gleich der Anzahl der verabreichten Patronen an örtlichem Betäubungsmittel mit Durchblutungshemmer. Die Höchstdosis beträgt zwei Patronen des Medikaments.
Bei Kindern und Jugendlichen gelten gleiche Richtlinien für die Dosierung.
Die zu verabreichende Höchstdosis sollte aber nach Alter und Körpergewicht
bestimmt werden: Kinder von sechs bis elf Jahren mit 15 bis 30 Kilogramm dürfen bis zu einer halben Patrone, über 30 Kilogramm eine ganze Patrone und ab einem Alter von zwölf Jahren zwei Patronen erhalten.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Essigsäure
- Mannitol
- Natriumacetat-Trihydrat
- Natriumedetat
- Natriumhydroxid-Lösung
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen
Kopfschmerzen, Herzrasen, verlangsamter Herzschlag, Bluthochdruck, erhöhter Blutdruck, Schmerzen im Mundraum, Schmerzen an der Injektionsstelle, Schmerzen nach dem Eingriff.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
nervliche Missempfindungen, Oberbauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Juckreiz, Anschwellen des Gesichts, Schmerzen im Kieferbereich, Reaktionen an der Injektionsstelle, Druckschmerz.
Wechselwirkungen
Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Phentolamin nicht verwendet werden. Bei Eingriffen, die Schmerzen oder Blutungen nach sich ziehen können, sollte der Wirkstoff nicht angewendet werden. Auch bei Patienten mit schwerer oder nicht medikamentös behandelbarer Herz-Kreislauf-Erkrankung wird die Anwendung nicht empfohlen.
Bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko (beispielsweise Behandlung mit Gerinnungshemmern) darf Phentolamin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle eingesetzt werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Phentolamin bei Schwangeren vor. Auch wenn unter Gabe dieses Wirkstoffs Tierexperimenten keine Missbildungen aufgetreten sind, liegen keine ausreichenden Daten vor, um die Anwendung während der Schwangerschaft zu empfehlen.
Es ist nicht bekannt, ob Phentolamin in die Muttermilch übergeht. Die Ausscheidung von Phentolamin in die Muttermilch wurde nicht an Tieren untersucht. Der Arzt muss eine Entscheidung darüber treffen, ob das Stillen zugunsten einer Behandlung mit Phentolamin vorübergehend unterbrochen werden soll. Dabei wird er sowohl den Nutzen des Stillens für das Kind als auch den Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Phentolamin ist bei Kindern ab einem Alter von sechs Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 15 Kilogramm anwendbar. Die Dosierung richtet sich nach der vorher erhaltenen Dosis des örtlichen Betäubungsmittels.
Die Höchstmenge wird durch das Körpergewicht und Alter bestimmt:
Kindern von sechs bis elf Jahren mit 15 bis 30 Kilogramm dürfen bis zu 150 Mikrogramm Phentolamin, über 30 Kilogramm 300 Mikrogramm und ab einem Alter von zwölf Jahren 600 Mikrogramm verabreicht werden.
Warnhinweise
- Das Medikament darf keinesfalls in Muskeln oder Blutgefäße gespritzt werden.
- Nach der Verabreichung des Medikaments darf nichts gegessen oder getrunken werden, bis die normale Empfindlichkeit im Mundbereich wiederhergestellt ist.
- Das Medikament enthält Natrium, aber weniger als 23 Milligramm pro Patrone.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über OraVerse sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Phentolamin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.