Opipramol-neuraxpharm 50mg/ -100mg/ -150mg Filmtabletten
Wirkstoff: Opipramol
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
Opipramol-neuraxpharm 50mg/ -100mg/ -150mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Opipramol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Opipramol-neuraxpharm 50mg/ -100mg/ -150mg Filmtabletten.
Der Wirkstoff Opipramol dient der Behandlung von Depressionen, die von Konzentrationsschwäche, Angststörungen, Anspannung, Unruhe und Schlaflosigkeit begleitet sind.
Er wird sowohl bei psychischen Erkrankungen eingesetzt, die auf eine direkte organische Ursache zurückzuführen sind (beispielsweise Durchblutungsstörungen des Gehirns), als auch bei seelischen Beschwerden, denen keine unmittelbare körperliche Störung zugrunde liegt (zum Beispiel depressive Verstimmungen im Rahmen von Wechseljahresbeschwerden).
Der Wirkstoff wird in Form von Tabletten oder Tropfen verabreicht und aus dem Magen-Darm-Kanal in den Körper aufgenommen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Opipramol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Opipramol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- allgemeine seelische Störungen mit Angstgefühlen
- seelische Störungen, die sich in körperlichen Krankheitsbildern äußern
Dosierung
Die Behandlung mit dem Medikament ist grundsätzlich ärztlich zu überwachen.
Erwachsene erhalten in der Regel 200 Milligramm Opipramol-Dihydrochlorid täglich. Die Tagesdosis wird auf drei Einzelgaben aufgeteilt, wobei ein größerer Teil am Abend einzunehmen ist (50 Milligramm morgens, 50 mittags und 100 abends).
Die Tagesdosis kann vom Arzt in Abhängigkeit von der individuellen Reaktion des Patienten vermindert oder auf bis zu 300 Milligramm Opipramol-Dihydrochlorid täglich gesteigert werden.
Die Erfahrungen mit Opipramol in der Kinderheilkunde sind begrenzt. Bei Kindern ab sechs Jahren werden manchmal 50 bis 100 Milligramm Opipramol-Dihydrochlorid täglich eingesetzt. Die 150mg-Filmtablette ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet.
Die Wirkung von Opipramol tritt nicht schlagartig in Erscheinung und die
Gesamtumstimmung erfolgt allmählich. Daher sollten sie das Medikament mindestens während zwei Wochen regelmäßig einnehmen. Im Allgemeinen beträgt die durchschnittliche Behandlungsdauer einen bis zwei Monate.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
besonders zu Behandlungsbeginn:
Mundtrockenheit, verstopfte Nase, Müdigkeit, niedriger Blutdruck, Blutdruckabfall bei Körperlageveränderung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Ejakulationsstörungen, Erektionsstörungen, Schwindel, Benommenheit, Probleme beim Wasserlassen, Störungen des Scharfsehens, Zittern, Gewichtszunahme, Durstgefühl, Herzrasen, Herzklopfen, Verstopfung, vorübergehender Anstieg der Leber-Enzyme im Blut, allergische Hautreaktionen (Ausschlag, Nesselsucht).
Seltene Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen (besonders Mangel an weißen Blutkörperchen), krankhafte Milchabsonderung aus den Brustdrüsen, Erregungszustände, Kopfschmerzen , nervliche Missempfindungen, Unruhe, Schweißausbrüche, Schlafstörungen , Kreislaufzusammenbruch, Erregungsleitungsstörungen am Herzen, Verstärkung einer bestehenden Herzmuskelschwäche , Magenbeschwerden, Geschmacksstörungen, Darmlähmung (insbesondere bei plötzlichem Ende einer längerfristigen, hochdosierten Therapie), Übelkeit und Erbrechen , Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Harnverhalt.
besonders bei älteren Patienten:
Verwirrtheitszustände und Delirium (besonders bei plötzlichem Ende einer längerfristigen, hochdosierten Therapie).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Fehlen von Granulozyten im Blutbild, epileptische Anfälle, Bewegungsstörungen (Sitzunruhe, ungewollte Bewegungen, Gangunsicherheit), Nervenbeschwerden, anfallsweise Erhöhung des Auzugeninnendrucks (Glaukom-Anfälle), Angstzustände, Haarausfall, schwere Leberfunktionsstörungen.
nach langfristiger Behandlung:
Gelbsucht und chronische Leberschäden.
Besonderheiten:
Eine längerfristige hochdosierte Therapie mit Opipramol sollte niemals plötzlich beendet werden, da hier mit Absetzbeschwerden wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen sowie Schlafstörungen zu rechnen ist.
Stellt der Arzt während der Behandlung deutliche EKG-Veränderungen (QT-Verlängerung) oder Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) fest, wird er die Behandlung mit Opipramol abbrechen.
Kommt es während der Behandlung zu allergischen Reaktionen, wird der Arzt die Therapie beenden.
Wechselwirkungen
Die Kombination mit Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer ist verboten. MAO-Hemmer sollen mindestens 14 Tage vor der Behandlung mit Opipramol abgesetzt werden. Das gleiche gilt für Opipramol, wenn anschließend MAO-Hemmer verabreicht werden.
Ebenfalls wird der Arzt vermeiden, neben Opipramol weitere Wirkstoffe einzusetzen, die die Herzfunktion im Sinne einer QT-Verlängerung verändern. Zu diesen Substanzen gehören beispielsweise Antiarrhythmika der Klasse IA oder III (beispielsweise Chinidin oder Amiodaron), Makrolid-Antibiotika, das Magenmittel Cisaprid, Mittel gegen Malaria, Neuroleptika, H1-Antihistaminika, aber auch indirekt bestimmte Entwässerungsmittel, da sie den Kaliumspiegel im Blut absenken.
Die Therapie mit Opipramol schließt eine zusätzliche Behandlung mit Neuroleptika, Schlafmitteln und Beruhigungsmitteln wie Barbituraten und Benzodiazepinen nicht aus. Dabei ist zu beachten, dass einige Effekte wie beispielsweise die dämpfende Wirkung auf die Gehirnfunktion verstärkt in Erscheinung treten können. Gleiches gilt für die Nachwirkungen einer Narkose.
Die Kombination mit Alkohol kann zu Benommenheit führen.
Die Wirkung vor allem von starken Anticholinergika, wie beispielsweise Mitteln gegen Parkinson-Krankheit und Neuroleptika (beispielsweise Chlorpromazin, Levomepromazin, Promazin, Perazin, Perphenazin und Fluphenazin) kann verstärkt werden. Gleichzeitig erhöhen letzere die Blutkonzentration von Opipramol. Falls notwendig, wird der Arzt daher entsprechende Dosisanpassungen vornehmen.
Bei der gleichzeitigen Behandlung mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern und Opipramol können sich die Wirkungen auf den Nervenbotenstoff Serotonin und damit die Nebenwirkungen verstärken. Außerdem steigern beispielsweise Fluoxetin und Fluvoxamin die Konzentration von Opiporamol im Blut. Gegebenenfalls wird der Arzt die Dosis von Opipramol vermindern.
Die gleichzeitige Anwendung von Betablockern wie Propranolol (zur Blutdrucksenkung), Antiarrhythmika der Klasse IC (beispielsweise Flecainid) sowie trizyklischen Antidepressiva und Wirkstoffen, die den Abbau von Opipramol in der Leber beeinflussen, können zur Veränderung der Konzentration dieser Substanzen und von Opipramol im Blut führen.
Barbiturate und Antiepileptika können die Blutkonzentration von Opipramol senken und damit die Wirkung abschwächen.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht eingenommen werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Opipramol oder andere trizyklische Antidepressiva
- Vergiftungen mit Psychopharmaka wie Barbituraten, Benzodiazepinen, Schlafmitteln oder Alkohol
- Delirien (gekennzeichnet durch starke Unruhe, Zittern, Krämpfe, Halluzinationen) aufgrund von Vergiftungen,
- Störungen der Blasenentleerung und gutartiger Prostatavergrößerung mit Restharnbildung
- Verengungen im Magen-Darm-Trakts oder Damlähmung (paralytischem Ileus)
- starken Herzrhythmusstörungen wie einem AV-Block oder Reizleitungsstörungen über oder in den Herzkammern
- unbehandeltem Grünen Star (Engwinkelglaukom).
- Störungen der Leber- oder der Nierenfunktion
- einer Neigung zu Krampfanfällen oder Epilepsien
- gutartiger Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung
- Störung der Blutbildung oder Hinweisen darauf wie Halsschmerzen oder Fieber
- mangelnder Durchblutung des Gehirns
- Kaliummangel im Blut
- krankhaft verlangsamtem Herzschlag
- angeborenen oder durch Medikamente verursachten EKG-Veränderungen wie beispielsweise QT-Verlängerung.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, weil die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind noch nicht nachgewiesen ist.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da zur Anwendung bei jungen Kindern keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, dürfen Kinder unter sechs Jahren nicht behandelt werden. Ältere Kinder müssen während der Therapie sorgfältig überwacht werden.
Warnhinweise
- Das Medikament beeinträchtigt das Reaktionsvermögen so weit, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt besonders im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Bei Langzeitbehandlung sind regelmäßige ärztliche Kontrollen des Blutbildes und der Leberwerte notwendig.
- Treten während der Behandlung grippeähnliche Beschwerden oder Halsschmerzen auf, muss ein Arzt befragt werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad aufbewahrt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Opipramol-neuraxpharm 50mg/ -100mg/ -150mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Opipramol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.