Ophtalmin-N sine
Wirkstoff: Tetryzolin
Darreichnungsform: Ein-Dosis-Ophtiole
Wirkung
Ophtalmin-N sine enthält den Wirkstoff Tetryzolin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Ophtalmin-N sine.
Tetryzolin hat eine schleimhautabschwellende Wirkung. Es wird in Form von Tropfen oder Sprays zur örtlichen Behandlung an Auge und Nase angewandt.
Am Auge wird es zur Linderung der Symptome einer Bindehautentzündung eingesetzt, die durch unspezifische Auslöser wie Rauch, Wind, gechlortes Wasser und Licht oder durch allergische Reaktionen verursacht wurde. Die Rötung und Schwellung der Augenbindehaut geht zurück und die Augen tränen nicht mehr. Von einer Behandlung mit diesem Wirkstoff sind bakterielle Augeninfektion auszuschließen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.
In der Nase führt Tetryzolin bei erkältungsbedingtem Schnupfen, Entzündungen im Hals-, Nasen- und Rachenbereich, bei Nasennebenhöhlenentzündungen sowie bei allergischem Schnupfen zu einer Schleimhautabschwellung. Dadurch bilden die Schleimhäute weniger Sekret und die Atemwege werden wieder frei.
Tetryzolin darf nur maximal fünf Tage zur Besserung der Symptome an Augen und Nase eingesetzt werden. Dies gilt vor allem für Kinder. Bei längerer Anwendung in der Nase kann es zu einer chronischen Schleimhautschwellung und schließlich zum Nasenschleimhautschwund kommen. Außerdem wird die äußere Oberfläche der Schleimhaut geschädigt und die Aktivität der Flimmerhärchen gehemmt. So sind bleibende Schäden mit Borkenbildung möglich.
Neben den oben genannten Anwendungsgebieten wird die schleimhautabschwellende Wirkung von Tetryzolin zur Erleichterung von ärztlichen Untersuchungen und Therapiemaßnahmen wie etwa bei der Nasenhöhlenspiegelung genutzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetryzolin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Tetryzolin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Augenreizungen zum Beispiel durch Rauch, Wind, gechlortes Wasser und Licht
- allergische Entzündungen des Auges, zum Beispiel Heuschnupfen und Blütenstaub-Überempfindlichkeit
Dosierung
Träufeln Sie zwei- bis dreimal täglich je einen Tropfen in jedes Auge.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Dinatriumhydrogenphosphat-Dodecahydrat
- Hypromellose
- Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
- Sorbitol
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Anwendung in der Nase
Häufige Nebenwirkungen:
Brennen oder Trockenheit der Nasenschleimhaut, chronische Nasenverstopfung, nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung und vermehrte Blutfülle (reaktive Hyperämie); Herzklopfen, Blutdruckanstieg, Zittern, Kopfschmerzen, Schwäche und Schwitzen bei Langzeitanwendung.
Besonderheiten:
Bei längerer oder häufigerer Anwendung in der Nase sowie höherer Dosierung kann es zu Brennen oder Trockenheit der Schleimhaut kommen. Dieser Effekt kann schon nach wenigen Tagen auftreten und eine bleibende Schleimhautschädigung mit Borkenbildung hervorrufen.
Anwendung am Auge
Häufige Nebenwirkungen:
Bindehautreizung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzklopfen, Blutdruckanstieg, Schläfrigkeit.
Seltene Nebenwirkungen:
Pupillenerweiterung, verschwommenes Sehen.
Besonderheiten:
In einem Einzelfall wurde nach langfristiger Anwendung am Auge über eine Verhornung der Bindehaut und vermehrtes Augentränen durch Verschluss der Tränenwege berichtet.
Bei einseitig auftretenden Augen- oder Kopfschmerzen, einer Sehverschlechterung, Auftreten von fliegenden Punkten vor den Augen, einseitiger starker Augenrötung, Schmerzen bei Lichteinfall oder Doppeltsehen ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung der bei Depressionen verordneten MAO-Hemmern und trizyklischen Antidepressiva kann es zu einer Blutdruckerhöhung kommen. Deshalb sind bei diesen Patienten regelmäßige Kreislaufkontrollen erforderlich.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Tetryzolin darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Eine Anwendung in der Nase sollte nicht bei trockener Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca) erfolgen. Das Gleiche gilt für den Einsatz im Augenbereich bei erhöhtem Augeninnendruck (Engwinkelglaukom).
Eine sorgfältige ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko sollte bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einer Verengung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) oder Bluthochdruck erfolgen. Das Gleiche gilt bei einem Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).
Bei Stoffwechselerkrankungen wie einer Schilddrüsenüberfunktion oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist ebenfalls eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt notwendig. Dies gilt auch während einer Behandlung mit MAO-Hemmern (antidepressive Wirkung) oder anderen möglicherweise blutdrucksteigernden Medikamenten.
Wegen der Gefahr von Langzeitschäden darf Tetryzolin an Auge und Nase ohne ärztliche Verordnung maximal drei bis fünf Tage angewendet werden. Eine erneute Behandlung sollte erst nach einer mehrtägigen Pause erfolgen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollten Mittel mit dem Wirkstoff Tetryzolin nicht angewendet werden. Der Wirkstoff kann in den Körperkreislauf übertreten. Infolge seiner gefäßverengenden Eigenschaften wäre eine Minderdurchblutung möglich. Diese kann für das Ungeborene unter Umständen beeinträchtigend sein.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Tetryzolin darf bei Säuglingen und Kindern unter zwei Jahren nicht angewendet werden. Für die Anwendung in der Nase stehen für zwei- bis sechsjährige Kinder Präparate mit einem entsprechend angepassten Wirkstoffgehalt (0,05 Prozent Tetryzolin) zur Verfügung.
Die Anwendung bei Kindern unter sechs Jahren sollte grundsätzlich nur bei ärztlicher Kontrolle erfolgen. Besonders bei Kindern ist auf eine genaue Dosierung und kurze Anwendungsdauer zu achten. Der Wirkstoff kann in dieser Altersgruppe leichter als bei Erwachsenen in den Körperkreislauf übertreten und dort zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch das Medikament so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und die Bedienung von Maschinen gefährlich sind.
- Eine ärztliche Kontrolle ist erforderlich, wenn sich innerhalb von drei Tagen nach Therapiebeginn die Symptome am Auge nicht bessern oder verschlimmern.
- Ärztliche Kontrollen sollten bei einseitig auftretenden Augen- oder Kopfschmerzen, einer Sehverschlechterung, Auftreten von fliegenden Punkten vor den Augen, einseitiger starker Augenrötung, Schmerzen bei Lichteinfall oder Doppeltsehen erfolgen.
- Vor der Behandlung der Augen mit dem Medikament ist bei Patienten mit grünem Star ärztlicher Rat einzuholen.
- Die Nasenanwendung des Medikaments sollte nicht mehr als dreimal täglich erfolgen.
- Kontaktlinsen sollten vor dem Eintropfen des Medikaments herausgenommen und erst 15 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden.
- Das Medikament sollte nur zur kurzzeitigen Behandlung von Beschwerden und nicht zur Dauertherapie verwendet werden.
- Das Medikament darf nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewendet werden.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.
- Die Ein-Dosis-Ophtiolen sind nur für den einmaligen Gebrauch nach dem Öffnen bestimmt. Nach der Anwendung verbliebene Reste dürfen nicht aufgehoben und verwendet werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Ophtalmin-N sine sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tetryzolin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.