Onefra sanol 75 Mikrogramm Filmtabletten
Hersteller: Sanol GmbH
Wirkstoff: Desogestrel
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
onefra sanol 75 Mikrogramm Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Desogestrel.
Desogestrel dient zur Schwangerschaftsverhütung ("Pille", "Antibabypille"). Der Wirkstoff ist insbesondere für Frauen geeignet, die keine Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung anwenden wollen oder aufgrund einer Erkrankung keine Östrogene einnehmen dürfen. Da der Wirkstoff die Milchbildung nicht beeinflusst, kann er bereits während der Stillzeit eingesetzt werden.
Voraussetzung für eine zuverlässige Empfängnisverhütung ist die tägliche Einnahme einer Desogestrel-haltigen Tablette zur etwa gleichen Tageszeit. Wird dieser Zeitpunkt um mehr als 12 Stunden überschritten, ist der Schutz nicht mehr gewährleistet und für die darauf folgenden sieben Tage sind zusätzliche nicht-hormonelle Maßnahmen zur Vermeidung einer Schwangerschaft zu treffen. Auch Übelkeit und Erbrechen sowie schwerer Durchfall können die Wirksamkeit von Desogestrel beeinträchtigen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Desogestrel sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Gestagene, Kontrazeptiva, Sexualhormone, zu welcher der Wirkstoff Desogestrel gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schwangerschaftsverhütung
Dosierung
Die Tabletten sind jeden Tag mit etwas Flüssigkeit etwa zur gleichen Zeit einzunehmen, so dass die Zeitspanne zwischen der Einnahme zweier Tabletten immer 24 Stunden beträgt. Die erste Tablette sollte am ersten Tag der Monatsblutung eingenommen werden. Danach muss täglich jeweils eine Tablette eingenommen werden, auch wenn Blutungen auftreten. Wenn die Tabletten eines Blisters aufgebraucht sind, wird unmittelbar am nächsten Tag mit einem neuen Blister begonnen.
Wurden vorher keine Hormone zur Verhütung angewendet, beginnt die Einnahme am ersten Tag des natürlichen Zyklus der Frau (am ersten Tag ihrer Monatsblutung). Es ist auch ein Einnahmebeginn an den Tagen zwei bis fünf möglich, dann sollte aber während der ersten sieben Tage der Tabletteneinnahme zusätzlich ein Kondom oder Pessar benutzt werden.
Wurden schon andere Verhütungspräparate benutzt, kann die Einnahme des Medikaments vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette oder am Tag der Entfernung des Vaginalrings oder Verhütungs-Pflasters beginnen. Ein zusätzlicher Schutz ist dann nicht notwendig.
Sind mehr als 36 Stunden zwischen der Einnahme zweier Tabletten vergangen, kann die Verhütungswirkung beeinträchtigt sein. Wird die vergessene Einnahme nach weniger als zwölf Stunden bemerkt, ist die vergessene Tablette sofort und die nächste Tablette zum üblichen Zeitpunkt einzunehmen. Ist die Einnahme mehr als zwölf Stunden verspätet, sollte während der folgenden sieben Tage eine zusätzliche Verhütungsmethode angewendet werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Povidon K30
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- all-rac-α-Tocopherol
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 6000
- Maisstärke
- Propylenglycol
- Stearinsäure
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schmierblutungen, Zwischenblutungen, Zyklusunregelmäßigkeiten.
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen im Gewebe, Gewichtszunahme, Ausbleiben der Monatsblutung, Magenbeschwerden, Akne, Nervosität, gesteigerte Reizbarkeit, Spannungs- und Schmerzgefühl in der Brust.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Haarausfall, Müdigkeit, Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, erhöhtes Risiko für Entzündungen und Infektionen der Scheide, Schmerzen vor oder während der Regelblutung, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Nesselsucht, Juckreiz).
Seltene Nebenwirkungen:
Veränderungen des Geschmacks- und Geruchssinns, Zunahme der Körperbehaarung, Fleckenbildung im Gesicht (Chloasma), Leberentzündung, Gelbsucht, Erythema nodosum, Eierstockzysten.
Besonderheiten:
Während der Einnahme ist das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft (Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter) leicht erhöht. Bei Ausbleiben der Regelblutung und bei Unterleibsschmerzen sollte daher eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
Bei ersten Anzeichen von Venenerkrankungen aufgrund einer Blutgerinnselbildung (Thrombose), bei plötzlich auftretenden migräneartigen oder ungewohnt starken Kopfschmerzen, akuten Sehstörungen jeder Art, schweren Depressionen oder deutlichen Störungen der Leberfunktion ist die Behandlung mit Desogestrel abzubrechen.
Wechselwirkungen
Antiepileptika (wie Carbamazepin, Primidon, Barbexaclon, Lamotrigin oder Phenytoin), Barbiturate, Antibiotika (wie Ampicillin, Tetracycline, Rifampicin und Rifabutin), Griseofulvin (Wirkstoff zur Behandlung von Pilzinfektionen), Acitretin (Mittel gegen Schuppenflechte), Johanniskraut sowie Ritonavir und Nevirapin (virenhemmende Mittel) können den Abbau von Desogestrel beschleunigen und seine Wirkung abschwächen.
Die gleichzeitige Anwendung von medizinischer Kohle beeinträchtigt die Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper.
Desogestrel kann die Wirksamkeit oraler Antidiabetika sowie die von Insulin beeinflussen. Eventuell sind Dosisanpassungen erforderlich.
Gegenanzeigen
Desogestrel darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff,
- schweren Funktionsstörungen der Leber, Leberentzündung oder Gelbsucht (cholestatischer Ikterus),
- einer vorausgegangenen oder bestehenden Krebserkrankung der Leber,
- Krebserkrankungen, deren Tumorwachstum durch Sexualhormone angeregt wird,
- Blutungen aus der Scheide ungeklärter Ursache,
- einer erhöhten Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose) oder bestehenden Venenerkrankungen,
- einer Fehlbildung des Mutterkuchens während einer früheren Schwangerschaft (Blasenmole),
- nach einem verhaltenen Abort (Versterben des Kindes im Mutterleib, ohne dass es zu Wehen oder Blutungen kommt).
Nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt ist der Wirkstoff anzuwenden bei Frauen:
- mit nur einem funktionsfähigen Eileiter,
- mit einem erhöhten Risiko für eine Eileiterschwangerschaft (Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter),
- unter 30 Jahren, die erstmals eine hormonelle Schwangerschaftsverhütung anwenden wollen,
- über 30 Jahren, die rauchen oder Übergewicht haben,
- mit schwerem Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus,
- die bereits einmal einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben,
- die zu einer Hauterkrankung mit Fleckenbildung im Gesicht (Chloasma) neigen.
Vorsicht ist zudem geboten, wenn während einer früheren Schwangerschaft schwerer allgemeiner Juckreiz oder ein Herpes-ähnlicher Ausschlag am Körper auftraten.
Vor Beginn der Behandlung mit Desogestrel muss eine gründliche gynäkologische Untersuchung erfolgen und eine Schwangerschaft ist auszuschließen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff darf während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, da Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen sind.
In der Stillzeit kann Desogestrel zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt werden, denn es hemmt (anders als Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung) die Bildung der Muttermilch nicht. Da aber geringe Mengen des Wirkstoffs in die Milch übertreten und es zu möglichen Auswirkungen auf den Säugling keine ausreichenden Untersuchungen gibt, müssen Entwicklung und Wachstum des gestillten Kindes sorgfältig vom Arzt überwacht werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Desogestrel ist zur Anwendung bei Kindern nicht geeignet.
Warnhinweise
- Während der Einnahme kann die Verträglichkeit von Kontaktlinsen beeinträchtigt sein.
- Bei Frauen mit Zuckerkrankheit sollte der Blutzuckerspiegel, insbesondere zu Beginn der Behandlung, regelmäßig kontrolliert werden.
- Während der Einnahme des Medikaments sollte man regelmäßig zum Frauenarzt gehen.
- Frauen mit einer Neigung zu dunklen Hautflecken (Chloasmen) sollten während der Anwendung Sonnenbäder und Solarien meiden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über onefra sanol 75 Mikrogramm Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Desogestrel (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.