Östronara
Wirkstoffkombination: Estradiol + Levonorgestrel
Darreichnungsform: Dragee B
Wirkung
Östronara enthält die Wirkstoffkombination Estradiol + Levonorgestrel. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Östronara.
Die Wirkstoffkombination dient als Hormonersatztherapie bei Frauen, die unter Wechseljahresbeschwerden leiden. Die Behandlung kann zudem einer drohenden Osteoporose vorbeugen und das Risiko für Knochenbrüche senken.
Die langjährige Einnahme dieser Substanzen erhöht das Risiko für koronare Herzkrankheiten, Herzinfarkt, Schlaganfälle und Brustkrebs, daher sollte die Behandlung nur kurzzeitig zur Linderung starker Beschwerden erfolgen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estradiol + Levonorgestrel sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen bei Wechseljahrsbeschwerden, Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Estradiol + Levonorgestrel gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Hormonersatz bei Beschwerden durch Östrogenmangel während der Wechseljahre und nach den Wechseljahren
- Osteoporose-Vorbeugung bei Frauen mit hohem Knochenbruch-Risiko, die andere entsprechende Medikamente nicht vertragen oder einnehmen dürfen.
Dosierung
Bei Patientinnen mit noch vorhandenen Regelblutungen sollte am fünften Tag der Blutung mit der Behandlung begonnen werden. Bei Patientinnen, die sehr selten oder schon keine Blutungen mehr haben, kann mit der Behandlung
jederzeit begonnen werden, sofern eine Schwangerschaft ausgeschlossen wurde
Während der ersten 16 Tage wird täglich ein weißes Dragee, danach zwölf Tage lang jeden Tag ein rosa Dragee eingenommen. Eine Packung enthält also Dragees für eine 28-tägige Behandlung. Die Therapie wird durchgehend durchgeführt, das heißt, die nächste Packung schließt ohne Unterbrechung an. Die Blutung tritt gewöhnlich während der letzten Tage gegen Ende einer Packung oder der ersten Woche der nächsten ein.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Titandioxid (E 171)
- Calciumcarbonat
- Eisen(III)-oxid (E172)
- Eisenoxidhydrat
- Glycerol 85%
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 6000
- Magnesiumstearat
- Montanglycolwachs
- Povidon (25)
- Povidon (700)
- Saccharose
- Talkum
Nebenwirkungen
Häufige unerwünschte Wirkungen:
Störungen der Hautpigmentierung, Fleckenbildung im Gesicht, Hautausschlag und Erythema nodosum, Juckreiz, Hitzewallungen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Akne, Krampfadern, Hämorrhoiden, depressive Verstimmungen, Magenbeschwerden, Übelkeit, Leberfunktionsstörungen, Gallenwegserkrankungen und Gallensteine, schlechtere Verträglichkeit von Kontaktlinsen.
Seltene Nebenwirkungen:
Veränderungen des Wasser- und Mineralhaushalts, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Spannungsgefühl in den Brüsten, Veränderungen des Geschlechtstriebs, Beeinflussung des Körpergewichts oder des Fettstoffwechsels, Appetitzunahme, Schmerzen in den Beinen, Benommenheit, Angstgefühl, Migräne, Schmerzen im Beckenbereich, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Schilddrüsenknoten, Herzklopfen, Herzrasen, Störungen der Blutgerinnung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Entstehen von östrogenabhängigen, gut- oder bösartigen Tumoren (vor allem der Gebärmutterschleimhaut oder der Leber), Blutungen in den Bauchraum infolge der Tumorerkrankung, Brustvergrößerungen, Brustdrüsenentzündungen.
Besonderheiten:
Besonders während der ersten Behandlungsmonate kommt es gelegentlich zu Zwischen- und Schmierblutungen.
Gelegentlich beobachtet man eine verstärkte Knochenbildung durch die verringerte Ausscheidung von Kalzium und Phosphor.
Eine langzeitige Hormonersatz-Behandlung kann Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfälle und Brustkrebs begünstigen.
Das Risiko wird durch Rauchen, Bluthochdruck, Störungen der Blutgerinnung oder des Fettstoffwechsels, Übergewicht und bereits bestehende Herzerkrankungen gesteigert.
Wechselwirkungen
Substanzen, die den Abbau der Hormone Estradiol und Levonorgestrel beschleunigen oder ihre Aufnahme aus dem Darm beeinträchtigen, können die Wirkung der Kombination mindern. Zu diesen Wirkstoffen gehören- Schlafmittel wie Phenobarbital
- Antiepileptika wie Phenytoin und Carbamazepin
- Antibiotika wie Rifampicin, Ampicillin, Tetrazykline oder Griseofulvin
- virenhemmende Mittel wie beispielsweise Ritonavir und Nelfinavir
- Johanniskraut-Präparate.
Einige Labortests können durch Östrogen-Gaben beeinflusst werden, zum Beispiel Untersuchungen der Schilddrüsenfunktion, die Blutsenkungsgeschwindigkeit oder Untersuchungen des Zuckerstoffwechsels.
Gegenanzeigen
Die Anwendung der Wirkstoffkombination ist nicht erlaubt bei:- Überempfindlichkeit gegen eines der enthaltenen Hormone,
- akuten und chronischen Lebererkrankungen (auch bei Dubin-Johnson-Syndrom und Rotor-Syndrom)
- Störungen der Leberfunktion
- Thrombophlebitis oder thromboembolischen Erkrankungen (Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln in venösen Blutgefäßen)
- Störungen der Blutgerinnung
- Lungenembolie
- arteriellen Durchblutungsstörungen
- vorangegangenen Schlaganfällen oder Herzinfarkten
- bestimmten Herzkrankheiten wie Herzklappenfehlern (da diese eine Blutgerinnselbildung begünstigen)
- vaginalen Blutungen ungeklärter Ursache
- Tumorerkrankungen der Gebärmutterschleimhaut, der Geschlechtsorgane oder der Brust
- Tumoren der Hirnanhangsdrüse
- Porphyrie.
- schweren Herz- und Nierenerkrankungen
- Krampfadern
- Durchblutungsstörungen in Händen und Füßen
- Bluthochdruck
- vorausgegangenen Gallenblasenerkrankungen
- Fettstoffwechselstörungen
- Migräne
- Depressionen,
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Epilepsien und Neigung zu Krampfanfällen
- Asthma
- multipler Sklerose
- Endometriose
- Myome der Gebärmutter
- Brusterkrankungen (Mastopathie)
- unkontrollierbaren Bewegungsstörungen (Dyskinesien)
- Chorea Huntington
- einer bestimmten Form der Schwerhörigkeit (Otosklerose)
- längerer Ruhigstellung oder Bettlägerigkeit
- Fettsucht oder starkem Übergewicht
- Raucherinnen
- Trägerinnen von Kontaktlinsen
- Frauen über 40 Jahren
- Lupus erythematodes
- Sichelzellenanämie
- einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut.
- Anzeichen für Gefäßentzündungen oder Gerinnselbildung
- Blutdruckanstieg auf Werte über 140/90 mmHg
- eine geplante Operationen (sechs Wochen vorher)
- ein plötzliches Auftreten von Gelbsucht
- migräneartige oder ungewohnt starke Kopfschmerzen
- starker allgemeiner Juckreiz
- akute Seh-, Hör-, Empfindungs- oder Bewegungsstörungen
- Lähmungserscheinungen
- starke Oberbauchschmerzen
- Lebervergrößerung oder Leberentzündung
- Anzeichen einer Blutung im Bauchraum
- Entgleisung einer Zuckerkrankheit
- schwere Krampfanfälle
- Neu- beziehungsweise Wiederauftreten einer Porphyrie.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Wirkstoffkombination darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Vor Beginn der Behandlung ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Tierversuche zeigen, dass Estradiolvalerat das Ungeborene schädigen kann. Bei Ratten wurden Wachstumsverzögerungen, Missbildungen der Geschlechtsteile und des Harntrakts beobachtet. Ob diese Erkenntnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist unbekannt.
Die Hormone treten in die Muttermilch über; es liegen keine Untersuchungen über mögliche Auswirkungen auf das gestillte Kind vor. Vor Behandlungsbeginn sollte daher abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Wirkstoffkombination ist für eine Anwendung bei Kindern nicht geeignet.
Warnhinweise
- Vor und regelmäßig während der Therapie mit dem Medikament sollten frauenärztliche Untersuchungen erfolgen.
- Das Medikament hat keine schwangerschaftsverhütende Wirkung.
- Während der Therapie sollte die Brust regelmäßig auf Knotenbildung untersucht werden.
- Treten depressive Beschwerden und Stimmungsschwankungen auf, sollte unbedingt der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Östronara sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Estradiol + Levonorgestrel (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.