Nuwiq Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.09.2018
Hersteller: OCTAPHARMA GmbH
Wirkstoff: Simoctocog alfa
Darreichnungsform: Durchstechflasche mit Trockensubstanz
Rezeptpflichtig

Wirkung

Nuwiq Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält den Wirkstoff Simoctocog alfa. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Nuwiq Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.

Simoctocog alfa dient der Behandlung und Vorbeugungen von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A (angeborener Mangel an dem Blutgerinnungsfaktor VIII). Der Wirkstoff kann bei allen Altersgruppen angewendet werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Simoctocog alfa sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Dosierung

    Die Behandlung mit dem Medikament darf nur unter der Aufsicht eines in der Blutertherapie erfahrenen Arztes erfolgen.

    Zur Festlegung der benötigten Dosis und Infusionshäufigkeit wird im Verlauf der Behandlung die Faktor-VIII-Konzentration im Blut bestimmt. Die Dosis und Dauer der Ersatztherapie richtet sich nach dem Schweregrad des Faktor-VIII-Mangels, dem Ort und Ausmaß der Blutung und dem Zustand des Patienten. Die Anzahl der verabreichten Faktor-VIII-Einheiten wird in Internationalen Einheiten (I.E.) angegeben. Normalerweise wird das Körpergewicht des Patienten als Richtwert für die Dosisberechnung herangezogen.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Natriumchlorid
    • Saccharose
    • Argininhydrochlorid
    • Calciumchlorid-Dihydrat
    • Natriumcitrat-Dihydrat
    • Poloxamer 188
    • Wasser für Injektionszwecke

    Nebenwirkungen

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    Unwirksamkeit von Faktor VIII (bei zuvor unbehandelten Patienten)

    Häufige Nebenwirkungen:
    Überempfindlichkeit, Fieber

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Blutarmut durch Blutungen, Unwirksamkeit von Faktor VIII (bei vorbehandelten Patienten), nervliche Missempfindungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Rückenschmerzen, nicht-neutralisierende Antikörper gegen Faktor VIII (bei vorbehandelten Patienten)
    An der Injektionsstelle:
    Entzündungen, Schmerzen

    Wechselwirkungen

    Als Eiweißkörper weist Simoctocog alfa keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen auf.

    Gegenanzeigen

    Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Simoctocog alfa nicht eingesetzt werden.

    Patienten, die möglicherweise Schäden an den Blutgefäßen haben, dürfen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt mit dem Wirkstoff behandelt werden. Bei ihnen ist der Einsatz von Simoctocog alfa mit einem erhöhten Risiko für Blutgefäßkomplikationen verbunden. Auch Patienten mit einem Venenzugang (Venenkatheter) dürfen nur sehr vorsichtig mit dem Wirkstoff behandelt werden.

    Manche Patienten bilden gegen den Wirkstoff Antikörper. Dies ist besonders bei Langzeitbehandlungen der Fall. Daher werden Patienten nach einer mehr als 100-tägigen Therapie mit dem Faktor VIII vor dessen erneutem Einsatz sorgfältig vom Arzt auf das Vorhandensein solcher Antikörper untersucht.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Da Frauen nicht an der Bluterkrankheit leiden, wurden keine Untersuchungen in der Schwangerschaft und Stillzeit gemacht. Daher wird der Wirkstoff während der Schwangerschaft und der Stillzeit nur dann angewendet, wenn dies unbedingt erforderlich ist.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Auch kleine Kinder können mit dem Wirkstoff behandelt werden. Die Dosierung ist bei Erwachsenen und Kindern gleich; allerdings können bei Kindern häufigere Injektionen oder höhere Dosen notwendig sein.

    Warnhinweise

    • Die Behandlung mit dem Medikament muss unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, der erfahren in der Behandlung der Bluterkrankheit ist.
    • Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad Celsius im Kühlschrank aufzubewahren, darf aber nicht eingefroren werden.
    • Die Durchstechflasche ist im Umkarton aufzubewahren, um das Produkt vor Licht zu schützen.
    • Die fertige Lösung ist möglichst sofort anzuwenden.
    • Das Medikament enthält 18,4 Milligramm Natrium pro Durchstechflasche, was bei natriumarmer Diät beachtet werden muss.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Durchstechflasche mit Trockensubstanz)
    1 Stück Durchstechflaschen mit Trockensubstanz
    250 Internationale Einheiten Simoctocog alfa
    1 Stück Durchstechflaschen mit Trockensubstanz
    500 Internationale Einheiten Simoctocog alfa
    1 Stück Durchstechflaschen mit Trockensubstanz
    1000 Internationale Einheiten Simoctocog alfa
    1 Stück Durchstechflaschen mit Trockensubstanz
    2000 Internationale Einheiten Simoctocog alfa
    1 Stück Durchstechflaschen mit Trockensubstanz
    2500 Internationale Einheiten Simoctocog alfa
    1 Stück Durchstechflaschen mit Trockensubstanz
    3000 Internationale Einheiten Simoctocog alfa
    1 Stück Durchstechflaschen mit Trockensubstanz
    4000 Internationale Einheiten Simoctocog alfa

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Nuwiq Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Simoctocog alfa (ggf. auch Generika).


    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.