NovoMix 30 Penfill 100 E/ ml, Injektionssuspension in Zylinderampullen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.12.2007
Hersteller: NOVO NORDISK Pharma GmbH
Wirkstoff: Insulinaspart, biphasisch
Darreichnungsform: Injektions­suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

NovoMix 30 Penfill 100 E/ ml, Injektionssuspension in Zylinderampullen enthält den Wirkstoff Insulinaspart, biphasisch. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von NovoMix 30 Penfill 100 E/ ml, Injektionssuspension in Zylinderampullen.

Biphasisches Insulinaspartat dient der Senkung des Blutzuckers bei allen Formen der Zuckerkrankheit. Es kann sowohl von Anfang an bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus vom Typ 1 wie auch bei Diabetes mellitus vom Typ 2 unterstützend zur Tablettentherapie oder an eine solche anschließend eingesetzt werden.

Ziel der Behandlung ist, die Blutzuckerspiegel zu normalisieren und Folgeschäden des Diabetes wie Erblindung, Amputation, Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Insulinaspart, biphasisch sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Insuline, Insulinanaloga, zu welcher der Wirkstoff Insulinaspart, biphasisch gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Zuckerkrankheit
  • bei Zuckerkrankheit vom Typ 2 als einziges Medikament oder in Kombination mit Metformin (eine Zuckertablette)

Dosierung

Die Dosierung erfolgt nach Anweisung des behandelnden Arztes individuell angepasst an den Blutzuckerspiegel und den täglichen Insulinbedarf des Patienten. NovoMix 30 wird unmittelbar vor oder kurz nach einer Mahlzeit in das Unterhautfettgewebe gespritzt.

Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 ist die gleichzeitige Behandlung mit NovoMix 30 und Metformin möglich, wenn die Metformin-Behandlung alleine keine ausreichende Blutzuckersenkung bewirkt. In diesem Falle wird empfohlen, die Behandlung mit 0,2 Einheiten NovoMix 30 pro Kilogramm Körpergewicht und Tag zu beginnen. Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis eventuell reduziert werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Wasser f. Inj.-zwecke
  • m-Cresol
  • Mannitol
  • Natriumchlorid
  • Natriumhydroxid
  • Natriummonohydrogenphosphat 2H2O
  • Phenol
  • Protaminsulfat
  • Salzsäure
  • Zinkchlorid

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautausschläge, zum Teil mit Juckreiz, Wassereinlagerungen im Gewebe (insbesondere zu Beginn der Behandlung), Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle wie juckende Rötungen und Schwellungen oder Fettverteilungsstörungen, Sehstörungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, teils lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nervenschädigungen an Augen und sensiblen Nerven der Hände und Füße.

Besonderheiten:
Häufigste Nebenwirkung einer Behandlung mit biphasischem Insulinaspartat ist die Unterzuckerung. Diese kann bis hin zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen. Daher ist es für jeden Diabetiker, der diesen Wirkstoff spritzt, wichtig, ausreichend Traubenzucker mit sich zu führen. Ursache dieser Nebenwirkung ist eine zu hohe Dosierung des Wirkstoffs. Im Vergleich zu herkömmlichen Insulinen tritt diese Nebenwirkung jedoch nicht gehäuft auf.

Wechselwirkungen

Verschiedene Wirkstoffe senken den Insulinbedarf und machen so eine Dosisverringerung von biphasischem Insulinaspart erforderlich. Dazu gehören in erster Linie orale Antidiabetika, die den Blutzucker senken. Aber auch Sulfonamide und Trimethoprim, aufbauende Hormone (Anabolika aus der Wirkstoffgruppe der Androgene), Acetylsalicylsäure, der Blutfettsenker Clofibrat, der AppetitzüglerFenfluramin, ACE-Hemmer, Betablocker, die zudem die Symptome einer Unterzuckerung verdecken können, MAO-Hemmer und das Anti-Wachstumshormon Octreotid vermindern den Bedarf an biphasischem Insulinaspart. Alkohol kann ebenfalls den Blutzucker senken und die Wirkung von biphasischem Insulinaspart verlängern.

Bestimmte Diuretika wie Hydrochlorothiazid, verschiedene Hormone und hormonähnliche Stoffe wie Glukokortikoide und Danazol, Schilddrüsenhormone, Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Schwangerschaftsverhütung, Beta-2-Sympathomimetika, Abkömmlinge der Nikotinsäure wie das VitaminNicotinamid, die als Psychopharmaka eingesetzten Phenothiazine wie Perazin, Perphenazin und Fluphenazin sowie das Tuberkulosemittel Isoniazid können den Bedarf an biphasischem Insulinaspart erhöhen.

Gegenanzeigen

Biphasisches Insulinaspart darf natürlicherweise nicht bei Unterzuckerung eingesetzt werden. Auch bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Insulinaspart verbietet sich die Gabe.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Biphasisches Insulinaspart ist nach bisherigen Erkenntnissen ebenso unschädlich für das Ungeborene wie natürliche Insuline. Bei der Therapie in der Schwangerschaft müssen Diabetikerinnen besonders engmaschig überwacht werden, da sich der Insulinbedarf fortlaufend verändern kann.

Auch in der Stillzeit stellt biphasisches Insulinaspart kein Risiko für das Kind dar. Die Behandlung kann unter fortlaufender Kontrolle der Blutzuckerspiegel fortgesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Diabetiker unter 18 Jahren dürfen nicht mit dem Wirkstoff behandelt werden, da keine ausreichenden Untersuchungen für diese Patientengruppe vorliegen.

Warnhinweise

  • Die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit kann durch eine Unterzuckerung vermindert werden.
  • Unzureichende Dosierung oder Unterbrechung der Behandlung können zu gefährlicher Überzuckerung bis hin zum Koma und zur Übersäuerung des Bluts führen.
  • Die Warnsymptome einer Unterzuckerung (Nervosität, Zittern, Benommenheit) können bei verbesserter Stoffwechseleinstellung vermindert wahrgenommen werden.
  • Bei der Umstellung der Behandlung von herkömmlichen Insulinkombinationen auf biphasisches Insulinaspartat ist zu beachten, dass eine Unterzuckerung aufgrund des schnelleren Wirkeintritts frühzeitiger auftreten kann. Bis zu sechs Stunden nach der Injektion können gehäuft Unterzuckerungen auftreten.
  • Eine Anwendung in Insulinpumpen ist nicht zulässig.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Injektions­suspension)
15 Milliliter Injektions­suspension
100 Internationale Einheiten Insulinaspart, biphasisch
30 Milliliter Injektions­suspension
100 Internationale Einheiten Insulinaspart, biphasisch

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über NovoMix 30 Penfill 100 E/ ml, Injektionssuspension in Zylinderampullen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Insulinaspart, biphasisch (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.