Nootrop 1200 mg Filmtabletten
Wirkung
Nootrop 1200 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Piracetam.
Piracetam wird zur Behandlung von leichten bis mittelschweren altersbedingten Hirnleistungsstörungen (Demenz) und zur Verminderung der Symptome bei anderen hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen eingesetzt. Der Wirkstoff kann hier Gedächtnis-, Denk- und Konzentrationsstörungen sowie Antriebsstörungen, Motivationsmangel und vorzeitige Ermüdbarkeit lindern.
Nach Hirnschädigungen infolge mangelnder Sauerstoff- und Glukose-Zufuhr (hypoxischen Schädigungen des Gehirns) kann Piracetam auch die unwillkürlich auftretenden Muskelzuckungen (postanoxischen Myoklonus-Syndrome) verringern.
Nach einer Gehirnerschütterung vermindert der Wirkstoff die sogenannten postkommotionellen Syndrome, die sich als Kopfschmerzen, Schwindel und Gedächtnisstörungen äußern.
Daneben kann Piracetam die Behandlung bei chronischen Folgeschäden nach einem Schlaganfall durch Gefäßverschluss, auch ischämischer Hirninfarkt genannt, unterstützen. Ein ischämischer (wörtlich: durch Blutleere bedingter) Hirninfarkt ist eine plötzlich auftretende arterielle Durchblutungsstörung des Gehirns. Dabei wird das Gehirngewebe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zunächst Störungen der Gehirnfunktion in dem betroffenen Gebiet hervorruft. Dauert der Sauerstoff- und Nährstoffmangel längere Zeit an, beginnt das Hirngewebe abzusterben. Etwa 80 Prozent aller Schlaganfälle sind ischämische Schlaganfälle.
Bei Kindern und Jugendlichen mit Legasthenie wird Piracetam außerdem zur unterstützenden Behandlung von Lese- und Rechtschreibstörungen gegeben.
Ein weiteres Anwendungsgebiet von Piracetam ist die unterstützende Therapie bei Folgeschäden durch Akloholmissbrauch, einschließlich Alkohol-Delirium. Hier können insbesondere auch die psychischen Veränderungen bei Hirnleistungsstörungen wie Angst, Misstrauen, Aggressivität und Rückzug durch die regelmäßige Einnahme des Wirkstoffs vermindert werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Piracetam sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Piracetam gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- symptomatische Behandlung chronischer Leistungsstörungen aufgrund einer Ursache im Gehirn in Verbindung mit einer ganzheitlichen Therapie bei geistigem Verfall mit Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Denkstörungen, vorzeitiger Ermüdbarkeit, Antriebslosigkeit, Motivationsmangel und Affektstörungen (hauptsächlich für Patienten mit altersabhängigem geistigem Verfall oder/und durch wiederkehrende Hirninfarkte verursachtem Verfall, die individuelle Wirkung kann nicht vorausgesagt werden) Hinweis: vor Behandlungsbeginn die Ursache der Krankheitsbeschwerden abklären
- unterstützende Behandlung bei chronischen Folgezuständen nach Schlaganfall (Gehirnschlag) im Bereich der Kopfschlagader
- unterstützende Behandlung von Gehirnerschütterung mit den Hauptbeschwerden Schwindel und Kopfschmerzen
- Muskelzuckungen nach Sauerstoffmangel als chronischer Folgezustand einer Gehirnschädigung
Dosierung
Erwachsene nehmen zweimal pro Tag eine Filmtablette Nootrop 1200 Milligramm zu den Mahlzeiten ein. Auf besondere Anordnung des Arztes kann die Dosis auf zweimal zwei Filmtabletten Nootrop 1200 Milligramm gesteigert werden. Besteht eine Einschränkung der Nierenfunktion, wird der Arzt eine niedrigere Dosis verordnen.
Nach drei Monaten sollte durch den Arzt überprüft werden, ob das Medikament weiter gegeben werden soll.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Titandioxid (E 171)
- Croscarmellose-Natrium
- Hypromellose (E 464)
- Macrogol 400/6000
- Magnesiumstearat
- Siliciumdioxid
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Antriebssteigerung, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Depressionen, Angststörungen, Aggressivität, Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtszunahme.
Seltene Nebenwirkungen:
Schwindel, Schwäche, Blutdrucksenkung, Blutdrucksteigerung, gesteigerte Lust (Libido).
Sehr seltene und vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Bewegungsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheitszustände, Wahnvorstellungen, Schläfrigkeit, allergische Reaktionen wie anaphylaktischer Schock, Nesselsucht, Hautrötungen, Hitzegefühl, Juckreiz, Schweißausbrüche.
Besonderheiten:
Nach Gabe von Piracetam in die Venen können Schmerzen an der Injektionsstelle, entzündliche Venenverstopfungen, Fieber und eine Blutdrucksenkung auftreten.
Wechselwirkungen
Piracetam verstärkt möglicherweise die Wirkung von Blutgerinnerungshemmern (Antikoagulantien) wie zum Beispiel Cumarin.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Piracetam und Schilddrüsenhormonen kann es zu vermehrter Erregung und Reizbarkeit kommen.
Die Nebenwirkungen von Wirkstoffen zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Neuroleptika können durch Piracetam verstärkt werden. Auch die Effekte von Wirkstoffen, die das Gehirn anregen, wie beispielsweise Opioide Schmerzmittel, Schlafmittel (Barbiturate) oder Antidepressiva, werden möglicherweise bei gleichzeitiger Verabreichung von Piracetam verstärkt.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Piracetam nicht angewendet werden.
Nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses durch den Arzt und ärztlicher Überwachung sollte Piracetam gegeben werden nach einer Gehirnblutung und bei Patienten mit psychomotorischer Unruhe oder eingeschränkter Nierenfunktion.
Bei Nierenfunktionsstörungen müssen die Kreatininwerte regelmäßig ärztlich kontrolliert werden. Da Piracetam ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, kann bei leichter bis mittelschwerer Nierenschwäche zudem eine Dosisverminderung durch den Arzt erforderlich sein.
Da der Wirkstoff die Blutgerinnung beeinflusst, müssen Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder schweren Blutungen besonders sorgfältig ärztlich überwacht werden. Gleiches gilt auch bei großen operativen Eingriffen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Piracetam gelangt in den Mutterkuchen und so zum Ungeborenen. Der Wirkstoff sollte daher während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden. Auch wenn bisher keine Berichte über negative Auswirkungen von Piracetam auf die Mutter oder das Kind in der Schwangerschaft vorliegen.
Da nicht bekannt ist, ob Piracetam in die Muttermilch übertritt, sollte der Wirkstoff während der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Einige Zubereitungen des Wirkstoffs Piracetam können zur unterstützenden Behandlung bei Kindern und Jugendlichen mit Lese- oder Rechtschreibstörungen eingesetzt werden, wenn diese nicht durch eine Minderbegabung, mangelnde Schulbildung oder unzureichende familiäre beziehungsweise soziale Verhältnisse erklärt werden können.
Warnhinweise
- Der Wirkstoff kann, besonders zu Beginn der Behandlung und bei einer Dosissteigerung, das Reaktionsvermögen beeinträchtigen.
- Bei Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis gegebenenfalls um die Hälfte durch den Arzt vermindert werden.
- Der Wirkstoff beeinflusst die Blutgerinnung. Es wird daher eine ärztliche Kontrolle der Blutgerinnungswerte empfohlen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Nootrop 1200 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Piracetam (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.