NiQuitin 2 mg/-4 mg Lutschtabletten
Wirkstoff: Nikotin (zur Aufnahme über die Mundschleimhaut)
Darreichnungsform: Lutschtablette
Wirkung
NiQuitin 2 mg/-4 mg Lutschtabletten enthalten den Wirkstoff Nikotin (zur Aufnahme über die Mundschleimhaut).
Nikotin wird zur Raucherentwöhnung eingesetzt. Der Wirkstoff kann die Entzugsbeschwerden verringern und die Chancen erhöhen, das Rauchen dauerhaft aufzugeben. Nikotin kann in Form von Lutschtabletten, Kaugummis, Inhalern und Sprays angewendet werden. Es gelangt auf diese Weise durch die Mundschleimhaut und wird in das Blut aufgenommen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nikotin (zur Aufnahme über die Mundschleimhaut) sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Nikotinabhängigkeit
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Raucherentwöhnungsmittel, zu welcher der Wirkstoff Nikotin (zur Aufnahme über die Mundschleimhaut) gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- zur Linderung von Entzugsbeschwerden bei Tabakabhängigkeit und damit einhergehendem Verlangen nach Tabakprodukten, nach Möglichkeit im Rahmen eines betreuten Entwöhnungsprogramms
Dosierung
Wenn mit der Behandlung begonnen wird, muss das Rauchen eingestellt werden.
Erwachsene nehmen in den ersten sechs Wochen alle ein bis zwei Stunden eine Lutschtablette, in der siebten bis neunten Woche alle zwei bis vier Stunden eine Lutschtablette und in der zehnten bis zwölften Woche alle vier bis acht Stunden eine Lutschtablette. In den ersten sechs Wochen sollte man pro Tag mindestens neun und maximal 15 Lutschtabletten einnehmen. Die Lutschtabletten sollten insgesamt nicht länger als sechs Monate eingenommen werden. Wer danach immer noch den Wunsch zu rauchen verspürt, sollte einen Arzt aufsuchen.
Die Lutschtablette im Mund zergehen lassen und nicht schlucken, dabei regelmäßig von einer Seite der Mundhöhle auf die andere wechseln, bis sie nach 20 bis 30 Minuten vollständig aufgelöst ist.
Starke Raucher, die innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufwachen rauchen, nehmen Lutschtabletten mit 4 Milligramm Wirkstoffgehalt; Raucher, die später als 30 Minuten nach dem Aufwachen die erste Zigarette rauchen, nehmen Lutschtabletten mit 2 Milligramm Wirkstoffgehalt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Aspartam
- Magnesiumstearat
- Mannitol (E 421)
- Menthol/Pfefferminz-Aroma PFC 9926 (Levomenthol, Pfefferminzöl, Maltodextrin, hochdisperses Siliciumdioxid)
- Natriumalginat
- Natriumcarbonat
- Polycarbophil-Calcium
- Xanthangummi
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Erkältung, Hautreizungen wie Rötung, Juckreiz, Brennen, Ödeme, Blasenbildung, Hautausschlag, Nesselsucht, Zwicken.
Häufige Nebenwirkungen:
Schlafstörungen, ungewöhnliche Träume, Husten, Muskelschmerzen, Bewegungsstörungen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung, Durchfall, veränderter Stuhl, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen; Herzklopfen, Herzrasen, Akne, offene Stellen im Mund und Zungenbrennen, Völlegefühl, Schluckbeschwerden, Geschmacksstörungen, Reizungen im Mund- und Rachenraum, Schluckauf, Sodbrennen, Magenverstimmungen, Reizungen der Nasenschleimhaut, Nasenbluten, Niesen, Schnupfnase, Entzündungen im Rachenbereich, Halsreizungen, Hörstörungen, Schmerzen, Aufregung, Angst, Nervosität, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Blutdruckveränderungen, Infektionen der oberen Atemwege.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Albträume, Depression, Reizbarkeit, verringerte nervliche Belastbarkeit, Schläfrigkeit, Verwirrung, Gedächtnisstörungen, Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl, Sehstörungen, Hitzewallungen, Atemwegsinfektionen, Zahnfleischentzündungen, Magengeschwüre, Gelenkschmerzen, Krämpfe, Rückenschmerzen, Unwohlsein, Migräne, Gewichtszunahme, Kraftlosigkeit, Appetitsteigerung, Zahnfleischbluten, Schleimhautbrennen, Würgereiz, wunde Lippen, vermehrter Speichelfluss, Mundgeruch, Mundtrockenheit, Schwitzen, Schilddrüsenstörungen, schmerzhafte Lymphknoten, Blasenentzündungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Benommenheit, Zittern, Herzrhythmusstörungen, Schmerzen im Brustbereich, Hitzegefühl, Atemstörungen, Zuckungen, Unruhe, Zittern, Hautverfärbungen, Entzündung, allergische Reaktionen mit Hautrötungen oder schmerzhaften Schwellungen von Haut und Schleimhäuten.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Beschleunigung des Herzschlags, Anstieg des Blutdrucks.
Wechselwirkungen
Bei einer Nikotintherapie kann es notwendig sein, die Dosierung der folgenden Wirkstoffe zu verringern: Coffein, Theophyllin, Imipramin, Pentazocin, Flecainid, Fluvoxamin, Olanzapin, Phenacetin, Phenylbutazon, Tacrin, Clozapin, Ropinirol, Clomipramin, Insulin sowie der blutdrucksenkenden Wirkstoffe wie Prazosin oder Propranolol. Andernfalls können die genannten Wirkstoffe schwere Nebenwirkungen hervorrufen.
Die Dosierungen von Sympathomimetika wie Isoprenalin oder Salbutamol hingegen müssen bei bestimmten Anwendungsformen von Nikotin unter Umständen angehoben werden. Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.
Wer Nikotinkaugummis kaut, sollte auf Cola oder Orangensaft verzichten, denn säurehaltigen Getränke können die Aufnahme von Nikotin über die Mundschleimhaut vermindern.
Gegenanzeigen
Bei einer Überempfindlichkeit gegen Nikotin, schweren Hauterkrankungen, instabiler oder sich verschlechternder Angina Pectoris, Prinzmetal-Angina, schweren Herzrhythmusstörungen sowie kurz nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall darf kein Nikotin angewendet werden. Nichtraucher, Gelegenheitsraucher und Patienten, die unter Phenylketonurie leiden, dürfen ebenfalls keine Nikotin-haltigen Medikamente einsetzen, weil die große Menge an Nikotin in solchen Präparaten bei diesen Personen zu Vergiftungserscheinungen führen kann.
Bei Erkrankungen wie stabiler Angina Pectoris, Herzinsuffizienz, Krämpfen der Blutgefäße, arteriellen Verschlusskrankheiten und Bluthochdruck sollte vor der Anwendung unbedingt ein Arzt um Rat gefragt werden. Patienten mit Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn, Herzmuskelschwäche, Leberfunktionsstörungen, schweren Nierenfunktionsstörungen, Schilddrüsenüberfunktion, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus vom Typ 1, Diabetes mellitus vom Typ 2), Nebennierenmarkstumor (Phäochromozytom), Magenschleimhautentzündung (Gastritis) sowie akuten Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren dürfen Nikotin nicht ohne vorherige ärztliche Beratung anwenden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In der Schwangerschaft und Stillzeit darf kein Nikotin angewendet werden, weil der Wirkstoff dem Kind schwere Schäden zufügen kann.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter zwölf Jahren dürfen kein Nikotin anwenden. Schon eine normale Erwachsenendosis kann bei Kindern tödliche Nebenwirkungen auslösen.
Manche Hersteller erlauben bei Jugendlichen von zwölf bis 17 Jahren in schweren Fällen der Nikotinabhängigkeit eine Verordnung von Entwöhnungspräparaten durch den Arzt. Sie dürfen diese Präparate aber nicht rezeptfrei erhalten.
Warnhinweise
- Während der Anwendung dieses Wirkstoffs darf auf keinen Fall geraucht werden.
- Bei Blässe, Schweißausbruch, Übelkeit, Zittern, Krämpfen oder Atemnot muss sofort ein Arzt gerufen werden.
- Werden Kaugummis mit Nikotin gekaut, sollten Cola-haltige Getränke und Orangensaft vermieden werden, da sie die Wirkung des Medikaments behindern.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über NiQuitin 2 mg/-4 mg Lutschtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Nikotin (zur Aufnahme über die Mundschleimhaut) (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.