Nimenrix Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.12.2015

Hersteller: PFIZER GmbH
Wirkstoff: Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent
Darreichnungsform: Fertigspritze

Rezeptpflichtig

Wirkung

Nimenrix Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze enthält den Wirkstoff Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Nimenrix Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze.

 

Der Wirkstoff dient der sogenannten aktiven Impfung gegen Gehirnhautentzündung (Meningitis). Er immunisiert gegen Bakterien der Gattung Meningokokken und zwar der Stämme Neisseria meningitidis der Gruppen A, C, W-135 und Y. Der Wirkstoff wird Personen ab dem Alter von zwölf Monaten verabreicht.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent gehört.

    Dosierung

    Für die grundlegende Immunisierung ist eine Einzeldosis des Impfstoffs nötig. In der Regel spritzt der Arzt das Medikament in den Oberarm. Bei kleinen Kindern kann er auch auf den Gesäßmuskel zurückgreifen.

    Das Medikament kann als Auffrischimpfung an Personen verabreicht werden, die früher mit einem einfachen Meningokokken-C-Polysaccharid-Impfstoff geimpft worden waren. Ansonsten scheint eine Auffrischimpfung nach heutiger Erkenntnis nicht notwendig.

    Das Medikament wird vorbereitet, indem man der Durchstechflasche mit dem darin enthaltenen Pulver den gesamten Inhalt der Fertigspritze zusetzt. Der gelöste Impfstoff muss unverzüglich verabreicht werden.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    Nebenwirkungen

     

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schwellung, Schmerzen, Rötung an der Injektionsstelle, Müdigkeit.

    Häufige Nebenwirkugnen:
    Bauchbeschwerden, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Bluterguss an der Injektionsstelle.

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Schlaflosigkeit, Schreien, Empfindungsstörungen, Schwindel, Juckreiz, Hautausschlag, Muskelschmerzen, Schmerzen in Armen und Beinen, Unwohlsein, Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich Verhärtung, Jucken, Wärme, Schmerzunempfindlichkeit).

    Wechselwirkungen

    Der Wirkstoff kann praktisch mit allen anderen gängigen Impfstoffen zusammen angewendet werden. Falls eine gleichzeitige Impfung beabsichtigt ist, wird der Arzt die Impfstoffe immer in verschiedene Gliedmaßen spritzen.

    Gegenanzeigen

    Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden, wenn die Person gegen Meningokokken-Polysaccharide überempfindlich ist. Ebenfalls schließt eine Überempfindlichkeit gegen Tetanus-Toxoid die Anwendung aus, da dieses Eiweiß als Träger der Meningokokken-Bruchstücke dient.

    Der Wirkstoff darf unter keinen Umständen in Blutgefäße, in die Haut oder unter die Haut verabreicht werden.

    Die Impfung sollte bei Personen, die an einer akuten, schweren, mit Fieber einhergehenden Erkrankung leiden, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ein einfacher Infekt (wie beispielsweise eine Erkältung) stellt keinen Hinderungsgrund dar.

    Bei Personen mit Mangel an Blutplättchen oder einer Störung der Blutgerinnung wird der Arzt den Wirkstoff mit Vorsicht verabreichen, da es bei diesen Personen nach Injektion in den Muskel zu Blutungen kommen kann.

    Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder bei Anwendung einer Therapie, die die körpereigene Abwehr unterdrückt, wird möglicherweise keine ausreichende Immunisierung erzielt. Dies gilt auch für Patienten, deren Milz entfernt wurde oder nicht richtig funktioniert.

     

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung des Wirkstoffs bei Schwangeren vor. Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf die Schwangerschaft und die Entwicklung des Nachwuchses. Trotzdem sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies unbedingt notwendig ist und die möglichen Vorteile überwiegen.

    Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Daher sollte er während der Stillzeit nur verabreicht werden, wenn die möglichen Vorteile die Risiken überwiegen.

     

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Die Sicherheit und Wirksamkeit des Wirkstoffes ist bei Kindern im Alter von unter zwölf Monaten bisher noch nicht erwiesen.

    Bei Kindern im Alter von 12 bis 23 Monaten kann der Impfstoff statt in den Oberarm auch in den Gesäßmuskel verabreicht werden.

    Warnhinweise

    • Falls es in Folge des Medikaments zu Müdigkeit oder Schwindel kommt, kann Autofahren oder das Führen von Maschinen gefährlich sein.
    • Das Medikament darf unter keinen Umständen in Blutgefäße, in die Haut oder unter die Haut verabreicht werden.
    • Obwohl das Medikament Tetanus-Eiweiß enthält, ersetzt es keine Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf).

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

     

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Fertigspritze)
    1 Stück Fertigspritzen
    20 Mikrogramm Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent
    10 Stück Fertigspritzen
    20 Mikrogramm Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent

     

    Vergleichbare Medikamente

     

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Nimenrix Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent (ggf. auch Generika).

     
    Medikament
    Darreichungsform
    Menveo – Pulver und Lösung zur Herstellung einer Injektionslösung
    Injektionslösung

     

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.