Nexium mups 20 mg magensaftresistente Tabletten
Wirkung
Nexium mups 20 mg magensaftresistente Tabletten enthalten den Wirkstoff Esomeprazol.
Esomeprazol wird meistens eingenommen; wo Einnahme nicht möglich ist, kann der Wirkstoff auch als Injektion gegeben werden.
Esomeprazol wird zur Verringerung der Magensäure eingesetzt. Genutzt wird es zur Therapie und Vorbeugung von Sodbrennen und Speiseröhrenentzündungen sowie bei durch Helicobacter pylori bedingten Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.
Bei akuter Speiseröhrenentzündung werden einmal täglich 40 Milligramm Esomeprazol für vier und mehr Wochen empfohlen. Zur Vorbeugung ist eine Dosis von 20 Milligramm Esomeprazol am Tag ausreichend. Im Rahmen einer einwöchigen Eradikationstherapie werden zweimal täglich 20 Milligramm Esomeprazol in Kombination mit zwei Antibiotika genommen.
Geschwürerkrankungen, die auf eine dauerhafte Medikamenteneinnahme (zum Beispiel von nicht-steroidalen Antirheumatika) zurückzuführen sind, werden mit einer täglichen Dosis von 20 Milligramm Esomeprazol therapiert. Wenn Patienten dauerhaft auf diese Medikamente angewiesen sind, kann auch vorbeugend mit Esomeprazol behandelt werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet des Wirkstoffes ist das sogenannte Zollinger-Ellison-Syndrom. Es handelt sich dabei um eine Krebsform, deren Zellen das Hormon Gastrin produzieren. Gastrin regt die Ausschüttung von Magensäure an. Die vermehrte Magensäure greift die Schleimhaut des Magens und Zwölffingerdarms sowie der Speiseröhre an und führt dort zu Geschwüren. Esomeprazol wird neben den Medikamenten zur Tumorbehandlung gegen die Folgen der überschießenden Gastrin-Produktion eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Esomeprazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Protonenpumpenhemmer, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Esomeprazol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- symptomatische Behandlung der Speiseröhrenentzündung durch zurücklaufenden Magensaft bei der Refluxkrankheit
- Langzeitbehandlung zur Vorbeugung des Wiederauftretens der Erkrankung bei Patienten mit geheilter Speiseröhrenentzündung
- Heilung von durch Helicobacter-pylori verursachten Zwölffingerdarmgeschwüren
- Vorbeugung vor erneutem Magengeschwür aufgrund einer chronischen Übersäuerung bei Patienten mit durch Helicobacter-pylori verursachten Magengeschwüren (in Kombination mit einer geeigneten Antibiotikabehandlung)
- Heilung von Magen-Darm-Geschwüren, die durch die Therapie mit nicht-steroidalen Antiphlogistika verursacht werden
- Vorbeugung vor erneuten Magen-Darm-Geschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren, die durch die Therapie mit nicht-steroidalen Antiphlogistika bei Risikopatienten verursacht werden
Dosierung
Dosierungsanleitung zu Nexium mups 20 Milligramm:
Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) werden zur Langzeitbehandlung bei Patienten mit geheilter Speiseröhrenentzündung einmal täglich 20 Milligramm Esomeprazol eingenommen.
Zur Behandlung der Beschwerden der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) bei Patienten ohne Speiseröhrenentzündung einmal täglich 20 Milligramm anwenden.
Reicht eine vierwöchige Behandlungsperiode nicht aus, sind weiter gehende Untersuchungen notwendig. Sobald Beschwerdefreiheit erreicht ist, kann die weitere Kontrolle der Beschwerden mit einer Einnahme nach Bedarf erreicht werden. Hierfür wird eine Dosis von 20 Milligramm täglich empfohlen.
Behandlung des Bakteriums Helicobacter pylori in Kombination mit einer geeigneten Antibiotikabehandlung:
Heilung des mit Helicobacter pylori befallenen Zwölffingerdarmgeschwürs und vorbeugende Maßnahmen bei einem gutartigen Geschwür bei Patienten mit Befall des Bakteriums Helicobacter pylori: 20 Milligramm Esomeprazol in Kombination mit ein Gramm Amoxicillin und 500 Milligramm Clarithromycin über sieben Tage jeweils zweimal täglich.
Bei Patienten, die einer Dauertherapie mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR) bedürfen, beträgt die normale Dosis einmal täglich 20 Milligramm Esomeprazol. Die Behandlung sollte vier bis acht Wochen andauern.
Zur Vorbeugung von Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren, die durch die Therapie mit nichtsteroidalen Antiphlogistika bei Risikopatienten verursacht werden, sollten einmal täglich 20 Milligramm Esomeprazol eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Titandioxid (E 171)
- Crospovidon
- Eisen(III)-oxid (E 172)
- Eisenoxidhydrat
- Hartparaffin
- Hyprolose
- Hypromellose
- Macrogol 6000
- Magnesiumstearat
- Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)-Dispersion 30%
- mikrokristalline Cellulose
- Natriumstearylfumarat
- Polysorbat 80
- Talkum
- Triethylcitrat
- Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose, Maisstärke)
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen; Bauchschmerzen; Durchfall; Verstopfung; Blähungen; Übelkeit und Erbrechen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautentzündung; Hautausschlag; Juckreiz; Nesselsucht; Mundtrockenheit; Wassereinlagerungen in Armen und Beinen; Schlaflosigkeit; Schwindel; nervliche Mißempfindungen, Müdigkeit; Leber-Enzym-Werterhöhung.
Seltene Nebenwirkungen:
Weiße Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel, Überempfindlichkeitsreaktionen (Fieber, Gesichtsschwellungen, allergische Reaktion, allergischer Schock); Blut-Natriummangel; Erregung; Verwirrtheitszustände; Depressionen; Geschmacksveränderungen, Verschwommensehen; Gleichgewichtsstörungen; Hörstörungen; Bronchialkrämpfe; Mundschleimhautentzündung; Hefepilzinfektion im Verdauungstrakt; Lebeentzündung (mit und ohne Gelbsucht); Haarausfall; Licht-Überempfindlichkeit; Gelenkschmerzen; Muskelschmerzen; Unwohlsein; Schweißflussvermehrung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Granulozyten-Fehlen; allgemeiner Blutzellenmangel; Angriffslust, Wahnvorstellungen; Leberversagen, leberbedingte Gehirnfunktionsstörung (bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung); schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom; toxisch-epidermale Nekrolyse); Muskelschwäche; Nierenentzündung (interstitielle Nephritis); Brustschwellung (Gynäkomastie).
Besonderes:
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bisher nur bei Omeprazol, dem Esomeprazol enthaltenden Enantiomeren-Gemisch, beobachtet. Sie können möglicherweise aber auch bei Esomeprazol auftreten: Müdigkeit; Schlaflosigkeit; Verwirrtheitszustände; Erregung; Depressionen; Wahnvorstellungen; Vergrößerungen der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie); Mundschleimhautentzündungen; Pilzerkrankungen; Blutbildveränderungen; Leberfunktionsstörungen; Nierenfunktionsstörungen; Gelenkschmerzen; Muskelschwäche; Lichtempfindlichkeit; Haarausfall; vermehrtes Schwitzen; erniedrigter Natriumspiegel; Unwohlsein.
Eine akute Nierentzündung (interstitielle Nephritis) durch Esomeprazol ist selten. Weil der Wirkstoff jedoch sehr häufig verordnet wird, ist das Risiko gleichwohl bedeutsam. Besonders gefährlich ist diese Nebenwirkung, da ihre Symptome jenen ähneln, die zur Gabe von Esomeprazol geführt hatte: Übelkeit und Erbrechen, allgemeines Unwohlsein. Treten diese Beschwerden weiterhin während der Esomeprazol-Behandlung auf oder stellt der Arzt im Blut erhöhte Entzündungswerte unklarer Ursache fest, muss an diese Nebenwirkung gedacht werden. Eine dauerhafte Nierenschädigung kann nur bei rechtzeitiger Beendigung der Therapie mit Esomeprazol sowie frühzeitiger Erkennung und Behandlung der Niere vermieden werden.
Alle Protonenpumpenhemmer, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und länger als ein Jahr angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen, etwas erhöhen. Dies gilt vor allem bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren (beispielsweise Anwendung von Glukokortikoiden). Daher müssen insbesondere Ostoporose-Patienten, die Esomeprazol erhalten, vom Arzt sorgfältig hinsichtlich ihrer Knochendichte beobachtet werden.
Bei Patienten, die über längere Zeit (mehr als drei Monate) Protonenpumpenhemmer wie Esomeprazol erhalten, haben en erhöhtes Risiko für einen Magnesium-Mangel. Krämpfe, Schwindel und Delirium können die Folgen sein. Sie bessern sich aber nach Ersatz des Minerals.
Durch Senkung des Säuregrades im Magen können Krankheitskeime besser überleben. Daher haben die Patienten ein leicht erhöhtes Risiko, an Magen-Darm-Infektionen mit den Erregern Campylobacter oder Salmonellen zu erkranken.
Bei Injektion des Wirkstoffs tritt bei hoher Dosierung häufig an der Anwendungsstelle eine Hautreaktion auf.
Wechselwirkungen
Die Veränderung des Säuregrades (pH-Werts) im Magen kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Blutbahn beeinflussen. Beeinträchtigt wird zum Beispiel die Aufnahme von Ketoconazol und Itraconazol (Wirkstoffe gegen Pilzerkrankungen). Esomeprazol verringert auch die Blutkonzentration der AIDS-Medikamente Atazanavir und Nelfinavir so stark, dass deren Wirkung unsicher wird. Eine gleichzeitige Anwendung sollte daher unterbleiben.
Esomeprazol erhöht die Konzentrationen von Diazepam (Beruhigungsmittel), Citalopram, Imipramin und Clomipramin (alles Antidepressiva) und Phenytoin (Antiepileptikum) bei gleichzeitiger Einnahme. Grund hierfür ist die überwiegende Beanspruchung desselben abbauenden Enzyms durch Esomeprazol.
Umgekehrt kann das Antibiotikum Clarithromycin die im Körper verfügbare Esomeprazol-Menge erhöhen, indem es den Abbau von Esomeprazol im Körper hemmt.
Die Kombination von Esomeprazol mit dem gerinnungshemmenden Wirkstoff Warfarin erfordert die ärztliche Kontrolle der Gerinnungswerte.
Weil alle Wirkstoffe der Gruppe der Protonenpumpenhemmer die Wirksamkeit von Clopidogrel (zur Blutverdünnung) behindert, sollen sie nicht zusammen mit dieser Substanz angewendet werden. Ist dies jedoch unumgänglich, ist Pantoprazol allen anderen Protonenpumpenhemmern vorzuziehen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Esomeprazol oder verwandte Protonenpumpenhemmer darf dieser Wirkstoff nicht eingenommen werden.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist die Anwendung von Esomeprazol streng vom Arzt zu kontrollieren.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Wegen unzureichender Erfahrungen sollte Esomeprazol während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Ein Übergang von Esomeprazol in die Muttermilch wurde bisher nicht untersucht, weshalb der Wirkstoff während der Stillzeit nicht eingesetzt werden sollte.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Zur Behandlung von Kindern mit Esomeprazol werden unterschiedliche Angaben gemacht. Teilweise ist nur der Einsatz unter einem Alter von 12 Jahren untersagt, teilweise auch darüber. Im Zweifelsfalle ist den Anweisungen des Arztes oder Herstellers Folge zu leisten.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Anzeichen von Magenkrebs verschleiern. Wie bei anderen Magengeschwür-Therapien muss der Arzt daher stets zunächst Magenkrebs ausschließen.
- Bei Dauertherapie länger als ein Jahr ist regelmäßige ärztliche Kontrolle nötig.
- Beim Auftreten von unbeabsichtigtem Gewichtsverlust, wiederholtem Erbrechen oder bei Verdacht auf Magengeschwüre sollte eine bösartige Erkrankung ausgeschlossen werden, da in diesen Fällen die Behandlung die Symptome abschwächen und somit die Diagnose verzögern kann.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Nexium mups 20 mg magensaftresistente Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Esomeprazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.