Naropin 2mg/ml / -5mg/ml/ -7,5mg/ml / -10mg/ml Injektionslösung
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoff: Ropivacain
Darreichnungsform: Injektionslösung
Wirkung
Naropin 2mg/ml / -5mg/ml/ -7,5mg/ml / -10mg/ml Injektionslösung enthält den Wirkstoff Ropivacain. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Naropin 2mg/ml / -5mg/ml/ -7,5mg/ml / -10mg/ml Injektionslösung.
Ropivacain dient bei Operationen in der Chirurgie der örtlichen Betäubung, der Rückenmarksbetäubung (Epiduralanästhesie) für chirurgische Eingriffe einschließlich Kaiserschnitt, der Betäubung von ganzen Nervenknoten (Plexusblockade) und der Betäubung gesamter Nervenstränge und Weichteilbereiche (Leitungs- und Infiltrationsanästhesie).
Der Wirkstoff wird zudem zur Behandlung akuter Schmerzzustände bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern bis einschließlich zwölf Jahren und bei Erwachsenen eingesetzt. So zum Beispiel zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen in Form einer Infusion in die Nähe des Rückenmarks oder zur kurzzeitig hochdosierten Therapie (intermittierende Bolusverabreichung) nach Operationen oder in der Geburtshilfe.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ropivacain sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel zur örtlichen Betäubung, zu welcher der Wirkstoff Ropivacain gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schmerzstillung während Operationen: Rückenmarksbetäubung für chirurgische Eingriffe einschließlich Kaiserschnitt, Betäubung ganzer Nervenbündel, Blockierung von Nervensträngen und Schmerzhemmung im Gewebe
- akute Schmerzen nach Operationen oder zur Geburtshilfe: als Dauerinfusion in das Rückenmark oder kurzzeitig hochdosierte Gabe, zur Betäubung ganzer Nervenstränge und Gewebeteile, zur Dauerinfusion oder hochdosiert bei der langzeitigen Blockade von Nervensträngen in Armen und Beinen
- akute Schmerzen bei Kindern (während und nach Operationen): Kreuzbeinnarkose oder Dauerinfusion in das Rückenmark bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern bis einschließlich zwölf Jahren
Dosierung
Das Medikament darf nur von — oder unter der Aufsicht von — Ärzten angewendet werden, die in der örtlichen Betäubung erfahren sind.
Die Dosierung richtet sich nach Alter und Körperzustand des Patienten, nach dem Anwendungsort sowie der Dauer und Stärke der zu erzielenden Schmerzhemmung und wird daher vom behandelnden Arzt bestimmt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Salzsäure
- Natriumchlorid
- Natriumhydroxid
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
niedriger Blutdruck, Übelkeit.
Häufige Nebenwirkungen:
nervliche Missempfindungen, Schwindel, Kopfschmerzen, verlangsamter Herzschlag, Herzrasen, Bluthochdruck, Erbrechen, Harnverhalt, Temperaturerhöhung, Muskelsteife, Rückenschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Angst, Störungen der Gehirnfunktion (Krämpfe, Anfälle, leichte Benommenheit, Missempfindungen um den Mund herum, Taubheit der Zunge, Überhörigkeit, Ohrensausen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Muskelzucken, Zittern), verminderte Empfindung, Ohnmacht, Atemnot, Absinken der Körpertemperatur.
Seltene Nebenwirkungen:
Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen, allergische Reaktionen (allergischer Schock, Gesichtsschwellung (Angioödem), Nesselsucht).
Besonderheiten:
Bei Kindern tritt niedriger Blutdruck seltener, dafür aber häufiger Erbrechen auf.
Gehirnfunktionsstörungen treten normalerweise aufgrund versehentlicher Injektion in ein Blutgefäß, Überdosierung oder zu schneller Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper auf.
Wechselwirkungen
Rapivacain sollte nur mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die andere Mittel zur örtlichen Betäubung, opioide Schmerzmittel oder Wirkstoffe erhalten, die Ropivacain chemisch ähnlich sind. Zu letzteren gehören Antiarrhythmika wie Lidocain und Mexiletin, aber auch bei anderen Antiarrhythmika wie beispielsweise Amiodaron ist Vorsicht geboten. In allen diesen Fällen können sich nämlich gegenseitig die Nebenwirkungen verstärken.
Bei gleichzeitiger Anwendung des Psychopharmakons Fluvoxamin und des Antibiotikums Enoxacin wird Ropivacain langsamer im Körper abgebaut. Ropivacain sollte bei Patienten, die begleitend diese Wirkstoffe erhalten, nicht über längere Zeit angewendet werden.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht eingesetzt werden bei Überempfindlichkeit gegen Ropivacain oder andere Mittel zur örtlichen Betäubung, die eine ähnliche chemische Struktur haben (Lidocain, Mepivacain, Prilocain).
Es verbieten sich auch die Gabe in die Vene zur örtlichen Schmerzhemmung, die Gabe an den Muttermund zur Geburtshilfe (Parazervikalanästhesie) und die Einspritzung in entzündete Körperstellen.
Ferner spricht eine zu geringe Blutmenge gegen den Einsatz von Ropivacain.
Nur nach einer gründlichen Nutzen-Risiko-Abschätzung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Ropivacain eingesetzt werden bei
- älteren Patienten
- Patienten mit Herzerkrankungen
- Injektionen in der Kopf- und Halsregion wegen der erhöhten Häufigkeit schwerwiegender unerwünschter Wirkungen
- Blockaden ganzer Nervenbündel (Plexusblockaden) wegen der dazu nötigen hohen Konzentrationen des Wirkstoffs
- Patienten in altersbedingt schlechtem Allgemeinzustand
- Herzrhythmusstörungen (teilweiser oder vollständiger AV-Block)
- fortgeschrittener Leber- oder Nierenfunktionsstörung
- akuter Porphyrie wegen der Gefahr der Auslösung einer solchen
- Neugeborenen, da die Stoffwechselfunktionen noch nicht vollständig ausgereift sind.
Hinweis:
Maßnahmen zur örtlichen Betäubung sollten ausschließlich in entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten und durch entsprechendes Fachpersonal erfolgen. Ausrüstung und Medikamente zur Überwachung und für eine notfallmäßige Wiederbelebung müssen vorhanden sein.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mit Ausnahme der Anwendung in der Nähe des Rückenmarks in der Geburtshilfe gibt es keine ausreichenden Studien zur Anwendung von Ropivacain in der Schwangerschaft. In Tierexperimenten zeigten sich keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen auf die Schwangerschaft, auf die Entbindung oder die Entwicklung der Jungen.
Es gibt auch keine Untersuchungen beim Menschen zur Frage, ob Ropivacain in die Muttermilch übertritt.
Die Anwendung des Wirkstoffs in Schwangerschaft und Stillzeit muss daher dem Ermessen des behandelnden Arztes überlassen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Grundsätzlich ist Ropivacain für die Anwendung bei Kindern geeignet.
Bei Neugeborenen kann besondere Vorsicht geboten sein, da ihre Funktionen des Stoffwechsels noch nicht vollständig ausgereift sind. Sie verarbeiten den Wirkstoff mitunter anders als Erwachsene. Besonders eine Infusion in die Nähe des Rückenmarks sollte bei den kleinen Patienten nur unter ständiger Beobachtung auf Anzeichen wie Krämpfe, Änderungen der Körpertemperatur sowie Änderungen des Stoffgehalts des Blutes angewendet werden. Aufgrund einer langsamen Ausscheidung von Ropivacain bei Neugeborenen
sollte der Arzt diese Kontrollen auch nach der Infusion fortführen.
Warnhinweise
- Abhängig von der Dosis kann die Fähigkeit zum Autofahren und zur Maschinenbedienung geringfügig vermindert sein.
- Die Anwendung darf nur durch einen erfahrenen Arzt und bei geeigneter Praxisausstattung erfolgen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert, aber auch nicht eingefroren werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Naropin 2mg/ml / -5mg/ml/ -7,5mg/ml / -10mg/ml Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ropivacain (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.