Naratriptan-ratiopharm 2,5mg Filmtabletten
Wirkung
Naratriptan-ratiopharm 2,5mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Naratriptan. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Naratriptan-ratiopharm 2,5mg Filmtabletten.
Naratriptan wird bei Kopfschmerzen im Rahmen von Migräne eingesetzt. Der Wirkstoff ist für die Behandlung von Migräneanfällen mit oder ohne Sehstörungen (Aura) geeignet.
Naratriptan sollte nur zur Behandlung eines Anfalls und nicht zur Dauerbehandlung oder zur Vorbeugung angewandt werden.
Seit 1. April 2006 ist der Wirkstoff in der Dosierung von 2,5 Milligramm und in kleinen Packungsgrößen von der Verschreibungspflicht befreit.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Naratriptan sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Triptane, Migränemittel, zu welcher der Wirkstoff Naratriptan gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Migräne-Kopfschmerzen mit und ohne vorangehende Anzeichen
Dosierung
Nehmen Sie die Filmtabletten unzerkaut mit Wasser ein. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für Erwachsene von 18 bis 65 Jahre eine Filmtablette so früh wie möglich nach Beginn des Migränekopfschmerzes. Die Filmtabletten sind aber auch bei Anwendung zu einem späteren Zeitpunkt während des Migräneanfalls wirksam.
Wenn nach der Einnahme der ersten Filmtablette eine Besserung der Beschwerden eingetreten ist, die Migräneschmerzen aber wiederkommen, kann eine zweite Filmtablette eingenommen werden, jedoch frühestens vier Stunden nach Einnahme der ersten Filmtablette. Insgesamt dürfen nicht mehr als zwei Filmtabletten innerhalb von 24 Stunden und für eine Migräneattacke eingesetzt werden.
Wenn die erste Dosis keine Besserung der Beschwerden ergibt, sollte für dieselbe Attacke keine zweite Dosis eingenommen werden, da dadurch keine Besserung der Beschwerden eintritt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Indigocarmin (E 132)
- Lactose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Chinolingelb (E 104)
- Croscarmellose-Natrium
- Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)
- Macrogol 3350
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Kribbeln, Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Unwohlsein, Müdigkeit, Hitzegefühl.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Sehstörungen, verlangsamter Herzschlag, Herzrasen, Herzklopfen, Schweregefühl, Schmerzen, Druckgefühl, Engegefühl, Blutdruckanstieg.
allergischer Schock, Krämpfe der Herzgefäße, Angina Pectoris, Dickdarmentzündung durch Minderdurchblutung, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Wassereinlagerungen in das Gewebe im Gesicht.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Durchblutungsstörungen der Arme und Beine, Herzinfarkt.
Besonderheiten:
Medikamente dieser Wirkstoffgruppe sind mit Herzinfarkt in Verbindung gebracht worden. Die Nebenwirkungen können zum Teil auch durch den Migräneanfall selbst hervorgerufen werden. Bei längerer oder übermäßiger Anwendung kann es zur Verschlimmerung der Beschwerden oder zu regelmäßigen Kopfschmerzen kommen.
Wechselwirkungen
Naratriptan wird vorwiegend über die Nieren ausgeschieden. Da es dabei die Ausscheidung von anderen Wirkstoffen behindern kann, wird der Arzt mit der gleichzeitigen Verschreibung von ebenfalls hauptsächlich über die Niere ausgeschiedenen Wirkstoffen vorsichtig sein.
Es besteht die Möglichkeit, dass Naratriptan, mit Mutterkorn-Alkaloiden und anderen Triptanen zusammen eingenommen, das Risiko für Krämpfe der Herzkranzgefäße erhöht. Daher sollte zwischen entsprechenden Einnahmen mindestens ein Sicherheitsabstand von 24 Stunden liegen.
Naratriptan darf nur unter großer Vorsicht und ärztlicher Kontrolle zusammen mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern eingenommen werden, da eventuell das gefährliche Serotonin-Syndrom mit Schwäche, Zappeligkeit und Koordinationsstörungen auftreten kann.
Gegenanzeigen
Naratriptan darf nur angewendet werden, wenn die Diagnose Migräne gesichert ist und andere Erkrankungen des Gehirns vom Arzt ausgeschlossen wurden. Patienten, die andere Medikamente gegen Migräne verwenden (wie Ergotamin, Methysergid und andere Mutterkorn-Alkaloide und Sumatriptan) dürfen diese frühestens 24 Stunden nach der Einnahme von Naratriptan verwendet. Umgekehrt darf Naratriptan ebenfalls erst frühestens 24 Stunden nach der Gabe dieser Wirkstoffe eingenommen werden.Für bestimmte Formen der Migräne, die von einer Durchblutungsstörung herrühren (Basilarismigräne) oder im Zusammenhang mit einer Augenmuskellähmung stehen (Opthalmoplegie) sowie bei der so genannten halbseitigen (hemiplegischen) Migräne ist Naratriptan nicht geeignet.
Naratriptan darf außerdem nicht angewendet werden bei:
- einer Überempfindlichkeit gegen Naratriptan
- Herzinfarkt in der Vorgeschichte
- Herzkrankheit durch Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße oder auch nur Hinweisen darauf
- Krämpfen der Herzkranzgefäße und dadurch bedingte Herzenge (Prinzmetal-Angina)
- Durchblutungsstörungen der Gefäße in Armen und Beinen
- Schlaganfall oder vorübergehende Minderdurchblutung von Hirngefässen (ischämische Attacke) in der Vorgeschichte
- Bluthochdruck
- Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
- älteren Patienten (über 65 Jahre)
- Frauen nach den Wechseljahren
- Männern über 40 Jahren
- Rauchern oder Anwendern einer Nikotin-Ersatztherapie
- einer Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide, weil der Wirkstoff eine ähnliche Struktur in seinem Molekül enthält.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Zur Verwendung von Naratriptan in der Schwangerschaft gibt es kaum Erfahrungen. Tierversuche lassen jedoch vermuten, dass der Wirkstoff das Ungeborene schädigen kann. Deshalb sollte Naratriptan in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Vorsichtshalber sollte daher erst 24 Stunden nach der Einnahme gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Naratriptan ist bisher ausschließlich für die Behandlung von Patienten über 18 Jahren zugelassen.
Trotz dieser gesetzlichen Bestimmung setzen manche Ärzte Naratriptan (und andere Triptane) auch bei Kindern und Jugendlichen ein, wenn deren Migräne nicht mit anderen Schmerzmitteln bekämpft werden kann.
Warnhinweise
- Durch den Wirkstoff, aber auch den Migräneanfall selbst, kann die Reaktionsfähigkeit so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Bei übermäßigem Gebrauch des Medikaments können sich die Kopfschmerzen verschlimmern oder deren Häufigkeit zunehmen.
- Das Medikament sollte nur bei gesicherter Migräne-Diagnose und nicht zur Vorbeugung von Anfällen eingesetzt werden.
- Treten nach Einnahme des Medikaments Herzschmerzen, Schmerzen in den Armen, der Brust oder ein Engegefühl am Hals auf, ist sofort der Arzt aufzusuchen.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Naratriptan-ratiopharm 2,5mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Naratriptan (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.