NALPAIN 10mg/ml Injektionslösung
Wirkung
NALPAIN 10mg/ml Injektionslösung enthält den Wirkstoff Nalbuphin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von NALPAIN 10mg/ml Injektionslösung.
Nalbuphin dient der kurzzeitigen Behandlung mittelstarker und starker Schmerzen. Es kann vor und nach Operationen angewendet werden, um die Schmerzen zu stillen.
Der Wirkstoff wird gespritzt und lässt sich in die Vene, in den Muskel oder unter die Haut verabreichen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nalbuphin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe opioide Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Nalbuphin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- mittelstarke und starke Schmerzen
- Schmerzstillung vor und nach Operationen
Dosierung
Die üblicherweise empfohlene Dosis für Erwachsene liegt für Patienten mit 70 Kilogramm Körpergewicht bei etwa einem bis zwei Millilitern Injektionslösung. Die Dosierung wird vom Arzt der Stärke des Schmerzes und dem körperlichen Zustand des Patienten angepasst, darf aber zwei Milliliter nicht überschreiten. Bei älteren Menschen wird stets mit der niedrigsten Dosis begonnen, da sie das Medikament langsamer ausscheiden und es daher stärker wirkt.
Kinder ab eineinhalb Jahren erhalten 0,1 bis 0,2 Milliliter Injektionslösung pro Kilogramm Körpergewicht. Letzteres stellt auch die Höchstdosis bei einer Einzelgabe dar.
Die Gabe des Medikaments kann in eine Vene, einen Muskel oder unter die Haut erfolgen. Da die letzteren beiden für Kinder schmerzhaft sind, sollte bei ihnen die Gabe in die Vene erfolgen.
Wenn nötig, kann der Arzt die Injektion nach drei bis sechs Stunden wiederholen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Citronensäure
- Natriumchlorid
- Natriumcitrat-Dihydrat
- Salzsäure 3,5%
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit.
Häufige Nebenwirkungen:
Schweißausbrüche, Schläfrigkeit, Schwindelgefühl, trockener Mund, Kopfschmerz, Verstimmung, Übelkeit und Erbrechen.
Seltene Nebenwirkungen:
leichte Benommenheit im Kopf, Nervosität, Zittern, Entzugserscheinungen, nervliche Missempfindungen, Atembeschwerden.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Übersteigerung, Wahnvorstellungen, Verwirrung, Persönlichkeitsstörung, verlangsamter Herzschlag, Herzrasen, Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödem), niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, wässrige Augen, verschwommene Sicht, allergische Reaktionen, Schmerzen an der Injektionsstelle, Hitzegefühl, Nesselsucht.
bei Anwendung während Schwangerschaft oder Geburt:
Atem- und Kreislaufbeschwerden bei den Neugeborenen.
Besonderheiten:
Der Wirkstoff kann bei Patienten mit Missbrauch von Opioiden (Medikamenten, Drogen) bestimmte Entzugserscheinungen verursachen.
Wechselwirkungen
Opioide Schmerzmittel wie Morphin, Pethidin, Dextromoramid, Dihydrocodein, Dextropropoxyphen, Methadon, Levacethylmethadol dürfen nicht zusammen mit Nalbuphin gegeben werden. Sie wirken nur an den my-Rezeptoren und behindern so den schmerzstillenden Effekt des Wirkstoffs.
Auch sollte gleichzeitig kein Alkohol getrunken werden. Alkohol verstärkt die Benommenheit durch den Wirkstoff.
Andere Wirkstoffe mit dämpfender Wirkung auf die Gehirntätigkeit wie beispielsweise Codein, beruhigende Antidepressiva, müde machende Antiallergika (H1-Antihistaminika), Barbiturate (gegen Epilepsie), Psychopharmaka wie Benzodiazepine, Angstlöser und Neuroleptika, der BlutdrucksenkerClonidin und verwandte Substanzen können das Risiko einer Atemstörung erhöhen. Im Fall einer Überdosierung ist das lebensbedrohlich.
Vorsichtig sein muss der Arzt auch bei der gleichzeitigen Gabe von Nalbuphin und starken Enzymhemmern (beispielsweise den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol) oder Arzneimitteln mit einem nur kleinen Dosierungsbereich (wie beispielsweise Herzglykosiden).
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, schweren Nierenschäden, Leberschäden oder bei Behandlung mit opioiden Schmerzmitteln mit Wirkung auf den my-Rezeptor (Morphin oder Fentanyl) darf Nalbuphin nicht eingesetzt werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Nalbuphin eingesetzt werden bei
- seelisch unausgeglichenen Patienten oder solchen mit vorangegangenem Opioid-Missbrauch, weil bei diesen sowohl seelische wie körperliche Abhängigkeit entstehen kann
- Kopfverletzungen (auch innerlich) oder bereits bestehendem erhöhtem Hirndruck, weil dieser Effekt noch verstärkt werden kann und die Gabe den Krankheitsverlauf fälschlich bessern kann
- mittleren oder leichten Nierenstörungen, weil sich auf die üblichen Dosierungen mehr Nebenwirkungen zeigen können
- Atemstörungen, Asthma, Atemwegsblockade, schweren Infektionen, blauer Haut (Zyanose) oder Ammoniak im Blut (Urämie), weil sich die Atemtätigkeit weiter verschlechtern kann. Hier sind nur schwache Dosierungen von Nalbupin erlaubt.
- Herzmuskelschwäche, Darmlähmung, Gallenkolik, Epilepsie und Schilddrüsenüberfunktion, weil sich diese Krankheitsbilder verstärken können.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Noch gibt es sehr wenige Studien über den Gebrauch von Nalbuphin bei Schwangeren. Tierversuche haben ein Missbildungsrisiko gezeigt, wie hoch es beim Menschen ist, ist nicht bekannt. Schwangere Frauen sollten daher nur mit Nalbuphin behandelt werden, wenn der Arzt den erwarteten Nutzen für die Mutter für größer hält als die möglichen Risiken für das Kind.
So wie bei allen opioiden Schmerzmitteln, kann der Langezeitgebrauch von Nalbuphin durch die Mutter speziell gegen Ende der Schwangerschaft, unabhängig von der Dosis, beim Neugeborenen Entzugserscheinungen verursachen.
So wie bei allen Opioiden wurden keine Studien zu Wirksamkeit und Sicherheit von Nalbuphinhydrochlorid während der Wehen und der Geburt gemacht. Neugeborene müssen auf Atemtemstörungen, Atemstillstand, verlangsamten Herzschlag und Herzrhythmusstörungen untersucht werden, wenn der Mutter direkt vor oder während der Geburt Nalbuphin verabreicht wurde.
Nalbuphin wird über die Muttermilch ausgeschieden. Das Stillen sollte daher nach einer Behandlung mit dem Wirkstoff für 24 Stunden unterbrochen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die üblicherweise empfohlene Dosis für Kinder liegt bei 0,1 bis 0,2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das Mittel kann in die Vene, in den Muskel oder unter die Haut gegeben werden. Die Gabe in den Muskel und unter die Haut ist schmerzhaft und sollte bei Kindern vermieden werden.
Nach drei bis sechs Stunden kann eine Wiederholung der Gabe erfolgen, wenn es der Arzt für nötig hält. Die einzelne Höchstdosis liegt bei 0,18 Milligramm Nalbuphin pro Kilogramm Körpergewicht.
Für die Behandlung von Kindern unter eineinhalb Jahren gibt es keine ausreichenden Studien zur Sicherheit und Wirkung.
Warnhinweise
- Das Medikament verringert die Reaktionsfähigkeit und hat daher großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Ma- schinen. Daher müssen solche Aktivitäten während der Behandlung vermieden werden.
- Das Medikament ist nicht für Kinder unter eineinhalb Jahren geeignet.
- Während der Behandlung mit dem Medikament sollte kein Alkohol getrunken werden.
- Während der Verabreichung des Medikaments sollte ein Gegenmittel (beispielsweise Naloxon) zur Verfügung stehen.
- Die Ampullen sind im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.
- Das Medikament darf nicht mit anderen gemischt werden.
- Ein Milliliter der Injektionslösung enthält 0,82 Milligramm Natrium, was bei einer natriumarmen Therapie bedacht werden muss.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über NALPAIN 10mg/ml Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Nalbuphin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.