NAC-ratiopharm TS
Hersteller: ratiopharm GmbH
Wirkstoff: Acetylcystein
Darreichnungsform: Trockensaft
Wirkung
NAC-ratiopharm TS enthält den Wirkstoff Acetylcystein.
Eine erkältungsbedingte akute Bronchitis wird häufig mit Acetylcystein behandelt, um den festsitzenden Schleim zu verflüssigen und damit das Abhusten zu erleichtern. Darüber hinaus wird der hustenlösende Stoff auch bei lang andauernden Erkrankungen der Atemwege wie einer chronischen Bronchitis oder auch bei COPD eingesetzt. Bei dieser auch chronisch obstruktive Bronchitis genannten Erkrankung erschweren verengte Luftwege zusätzlich das Atmen.
Weitere Einsatzmöglichkeiten für Acetylcystein sind Krankheiten wie die Mukoviszidose, Bronchiektasien und Bronchiolitis, bei denen die Bildung und der Abtransport des Schleimes gestört sind.
Außerdem wird Acetylcystein als Gegenmittel bei Vergiftungen mit Paracetamol, Acrylnitril, Methacrylnitril und Methylbromid genutzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acetylcystein sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Husten bei Erkältungskrankheiten
- Atemwegserkrankungen mit Verschleimung
- akute Bronchitis
- Erkältungskrankheiten
- Asthma
- COPD
- Mukoviszidose
- chronische Bronchitis
- Lungenentzündung
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen schleimlösende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Acetylcystein gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schleimlösung bei plötzlich auftretenden oder dauerhaften Erkrankungen der Bronchien und Lunge, die mit Störungen von Schleimbildung und Schleimtransport einhergehen.
Dosierung
Das Granulat sollte nur als Saft zubereitet eingenommen werden. Hierzu wird die Flasche bis zur Markierung mit kaltem Wasser gefüllt, verschlossen und kräftig geschüttelt. Der fertig zubereitete Saft wird nach den Mahlzeiten eingenommen. Der mitgelieferte Messlöffel fasst 5 Milliliter.
Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren nehmen zweimal bis dreimal täglich je zwei Messlöffel mit je 5 Millilitern Saft ein.
Kinder von sechs bis 14 Jahren nehmen dreimal bis viermal täglich je einen Messlöffel mit 5 Millilitern Saft ein.
Im Alter von zwei bis fünf Jahren wird den Kindern zweimal bis dreimal täglich je ein Messlöffel mit 5 Millilitern Saft gegeben.
Kinder bis zu zwei Jahren erhalten zweimal bis dreimal täglich je einen halben Messlöffel mit 2,5 Millilitern Saft.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und sollte vom behandelnden Arzt entschieden werden.
Bei Mukoviszidose sollte die Behandlung über einen längeren Zeitraum erfolgen, um Infekten vorzubeugen. Hierbei bekommen Kinder über sechs Jahren dreimal täglich je zwei Messlöffel mit je 5 Millilitern Saft. Kinder von zwei bis sechs Jahren nehmen viermal täglich je einen Messlöffel ein. Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren wird dreimal täglich je ein halber Messlöffel mit 2,5 Millilitern Saft gegeben.
Die Behandlung sollte einschleichend beginnen, das bedeutet, dass die Dosis langsam gesteigert und nicht sofort die gesamte Menge eingenommen werden sollte.
Zur Behandlung von Neugeborenen liegen bisher keine aussagekräftigen Daten vor.
Die schleimlösende Wirkung wird durch hohe Flüssigkeitsaufnahme unterstützt, daher sollte während der Therapie viel Flüssigkeit aufgenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Himbeeraroma
- Methyl-4-hydroxybenzoat
- Natriumcitrat
- Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)
- Sorbitol
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Entzündungen der Mundschleimhaut, Bauchschmerzen, Nesselsucht, Hautveränderungen, Haut- und Schleimhautschwellung, Juckreiz, Hautausschlag, Fieber, niedriger Blutdruck.
Seltene Nebenwirkungen:
Bronchialkrämpfe, Atembeschwerden, Verdauungsstörungen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, Blutungen, schwere Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom.
Nebenwirkungen nicht bekannter Häufigkeit:
Gesichtsschwellungen.
Besonderheiten:
Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Acetylcystein beendet werden.
Wechselwirkungen
Acetylcystein darf nicht mit hustenstillenden Medikamenten kombiniert werden, da ein gefährlicher Sekretstau entstehen kann.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Acetylcystein mit einigen Antibiotika wie Tetracyclinen, Penicillinen, Cephalosporinen und Aminoglykosiden kann die Wirkung des Antibiotikums abgeschwächt werden. Daher sollte die Einnahme des Antibiotikums mindestens in einem zweistündigen Abstand erfolgen. Dies gilt nicht für die Antibiotika Cefixim und Loracarbef.
Die gleichzeitige Einnahme von Acetylcystein und Glyceroltrinitrat ("Nitroglycerin") kann dessen blutgefäßerweiternde Wirkung verstärken sowie seine hemmende Wirkung auf die Blutplättchen-Zusammenlagerung steigern.
Die Anwendung von Aktivkohle kann die Wirkung von Acetylcystein verringern.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegenüber Acetylcystein dürfen Arzneimittel mit diesem Wirkstoff nicht angewandt werden.
Ärztliche Vorsicht ist geboten bei Anwendung bei Patienten mit Asthma, bei Patienten mit Magengeschwüren in der Vorgeschichte oder einer Überempfindlichkeit gegen Histamin. Bei letzteren darf der Wirkstoff vor allem nicht längerfristig angewendet werden, da Acetylcystein den Histaminstoffwechsel beeinflusst und zu Unverträglichkeiten wie Kopfschmerzen, Fließschnupfen und Juckreiz führen kann.
Die Anwendung von Acetylcystein, insbesondere zu Beginn der Behandlung, kann zu einer Verflüssigung und damit zu einer Vermehrung des Bronchialsekrets führen. Ist der Patient nicht in der Lage dieses ausreichend abzuhusten, sollte das Sekret vom Arzt abgeleitet oder abgesaugt werden können.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Zur Anwendung von Acetylcystein in Schwangerschaft und Stillzeit fehlen ausreichende Erfahrungen. Untersuchungen am Tier haben keinen Hinweis auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben.
Eine Anwendung des Wirkstoffs in Schwangerschaft und Stillzeit sollte daher nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern unter zwei Jahren sollte Acteylcystein nicht angewendet werden. Bei Kindern ab zwei Jahre bis 14 Jahre kann der Wirkstoff auch bei Mukoviszidose zur Verflüssigung des Schleimes eingesetzt werden.
Bei allen Einsatzgebieten ist bei der Dosierung des Wirkstoffs das Alter des Kindes zu beachten. Den Dosierungsangaben der Hersteller ist unbedingt Folge zu leisten.
Warnhinweise
- Das Medikament kann bestimmte Tests auf Salicylate beeinflussen.
- Bei Harnuntersuchungen kann das Medikament die Ergebnisse der Bestimmung von Ketonkörpern beeinflussen.
- Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung des Medikaments beendet werden.
- Enthaltenes Sorbitol kann zu Durchfällen führen.
- Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat (Parabene) können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, verursachen.
- Bei angeborener Fructose- oder Galaktose-Unverträglichkeit, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Aufnahmestörungen sollte das Medikament nicht eingenommen werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über NAC-ratiopharm TS sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylcystein (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.