Movergan 5 mg/ -10 mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.09.2007
Hersteller: Orion Pharma GmbH
Wirkstoff: Selegilin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Movergan 5 mg/ -10 mg enthält den Wirkstoff Selegilin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Movergan 5 mg/ -10 mg.

Selegilin wird bei der Parkinsonkrankheit eingesetzt, um die typischen Parkinsonsymptome wie etwa körperliche Starre zu verbessern. Meistens reicht Selegilin allein nicht aus, um den Patienten ausreichend zu versorgen, sodass der Wirkstoff mit Levodopa kombiniert wird. Selegilin kann die Parkinsonkrankheit nicht heilen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Selegilin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen MAO-Hemmer, Parkinson-Mittel, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Selegilin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Parkinson-Krankheit bei erstmalig festgestellter Erkrankung als Therapie mit dem Einzelwirkstoff oder in Kombination mit Levodopa (mit und ohne begleitenden Decarboxylase-Hemmer)

Dosierung

Ein Erwachsener beginnt gewöhnlich mit einer Dosis von fünf bis zehn Milligramm am Tag, entweder allein oder zusammen mit dem Medikament Levodopa und eventuell einem Decarboxylasehemmer. Wenn es nötig ist, kann die Dosis dann bis auf zehn Milligramm pro Tag erhöht und ständig eingenommen werden. Dabei sollte Movergan entweder einmal morgens oder als eine jeweils halbe Dosis morgens und abends, unzerkaut und nach dem Essen eingenommen werden. Kombiniert man mit Levodopa, kann dessen Dosis reduziert werden, um die Nebenwirkungen zu verringern.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • D-Mannitol
  • Povidon (K 30)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Schwindel, Schlafstörungen, Erhöhung der Leberwerte.

Seltene Nebenwirkungen:
Verlangsamung des Herzschlags, Herzrhythmusstörungen, Erregungsleitungsstörungen am Herzen.

Besonderheiten:
Häufig wird Selegilin mit Levodopa kombiniert. Während einer solchen Therapie treten folgende Nebenwirkungen auf:

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen, Bewegungsstörungen, niedriger Blutdruck, Psychosen, Schlaflosigkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
Unruhe, Hauterscheinungen, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Störungen beim Wasserlassen.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Verkrampfung, Ermattung, Angst, ungewollte Bewegungen, Doppeltsehen, verschwommenes Sehen, Augenlidkrampf, Verstopfung, Appetitlosigkeit, verlangsamter Herzschlag, Angina Pectoris, Bluthochdruck, Wassereinlagerungen im Gewebe, Atembeschwerden, Abfall bestimmter Blutkörperchen (Leukozyten, Thrombozyten), Aufregung.

Wechselwirkungen

Die Wirkungen und Nebenwirkungen anderer Mittel zur Behandlung der Parkinsonkrankheit wie beispielsweise Levodopa und Amantadin werden verstärkt.

Die gleichzeitige Einnahme von Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung (der Pille) oder anderen Hormonpräparaten kann die Konzentration von Selegilin im Blut um ein Vielfaches erhöhen. Wirkungen und Nebenwirkungen werden dadurch verstärkt.

Wirkstoffe, die die Serotonin-Konzentration erhöhen oder selbst wie Serotonin wirken, sollten nicht mit Selegilin kombiniert werden. Dazu zählen selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, MAO-Hemmer, tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Triptane und der Wirkstoff Venlafaxin. Andernfalls können schwere Nebenwirkungen auftreten. Das Gleiche gilt für Sympathomimetika wie Beta-2-Sympathomimetika, Anticholinergika wie Muscarinrezeptor-Antagonisten und Muskelrelaxanzien sowie opioide Schmerzmittel und den Wirkstoff Dopamin.

In Wechselwirkung mit Altretamin kann Selegilin schweren Bluthochdruck auslösen. Die beiden Wirkstoffe sollten also nicht gleichzeitig eingenommen werden.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Selegilin, eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.

Während sowie einige Wochen nach der Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern darf Selegilin nicht angewendet werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, opioiden Schmerzmitteln, Triptanen oder dem Wirkstoff Venlafaxin ist die Einnahme von Selegilin verboten.

Patienten, die seit Monaten schlecht auf eine Levodopa-Behandlung ansprechen, sowie Patienten mit einer bösartigen Parkinsonkrankheit dürfen nur unter größter ärztlicher Vorsicht mit Selegilin behandelt werden.

Eine Kombinationstherapie von Selegilin mit Levodopa darf bei Bluthochdruck, stark vermehrten Schilddrüsenhormonen, Phäochromozytom, Engwinkelglaukom (grünem Star), Prostatakrebs oder anderen Prostatavergrößerungen sowie Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, schwerer Angina Pectoris, Psychosen und fortgeschrittener Demenz nicht angewandt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Selegilin darf während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht eingenommen werden, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff das Kind schädigen kann.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Nach der Einnahme des Wirkstoffs ist das Reaktionsvermögen beeinträchtigt.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
30 Stück Tabletten
5 Milligramm Selegilin
60 Stück Tabletten
5 Milligramm Selegilin
100 Stück Tabletten
5 Milligramm Selegilin
30 Stück Tabletten
10 Milligramm Selegilin
60 Stück Tabletten
10 Milligramm Selegilin
100 Stück Tabletten
10 Milligramm Selegilin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Movergan 5 mg/ -10 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Selegilin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.