Monoclair 40 mg retard/-60 mg retard Kapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.09.2007
Hersteller: Hennig Arzneimittel GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Isosorbidmononitrat
Darreichnungsform: Retardkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Monoclair 40 mg retard/-60 mg retard Kapseln enthalten den Wirkstoff Isosorbidmononitrat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Monoclair 40 mg retard/-60 mg retard Kapseln.

Isosorbidmononitrat (ISMN) wird klassischerweise zur Vorbeugung und zur Langzeitbehandlung der Herzenge (Angina Pectoris) angewendet.

Des Weiteren kann es eingesetzt werden, wenn das Herz aufgrund einer akuten Schädigung (Herzinfarkt) oder einer anhaltenden Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) einer verbesserten Blutversorgung bedarf. Auch im Falle eines Lungenhochdrucks (pulmonale Hypertonie) wird der Wirkstoff eingesetzt, um den Blutdruck zu senken und das Herz so zu entlasten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Isosorbidmononitrat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis, durchblutungsfördernde Mittel, zu welcher der Wirkstoff Isosorbidmononitrat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Vorbeugung vor und Langzeitbehandlung von Angina Pectoris

Dosierung

Dosierung:
Erwachsene nehmen einmal täglich eine Retardkapsel (entspricht 40 Milligramm beziehungsweise 60 Milligramm Isosorbidmononitrat) pro Tag ein.

Art und Dauer der Anwendung:
Die Retardkapseln werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (zirka ein Glas Wasser) nach der Mahlzeit eingenommen.
Die Behandlung sollte mit niedriger Dosierung beginnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Farbstoff E 172
  • Maisstärke
  • Saccharose
  • Ethylcellulose
  • Farbstoff E 171
  • Gelatine
  • Stearinpalmitinsäure
  • Talkum

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen ("Nitratkopfschmerz", besonders zu Behandlungsbeginn).

Häufige Nebenwirkungen:
Erstanwendung/Dosiserhöhung: Kreislaufstörungen wie Blutdruckabfall, Pulserhöhung, Benommenheit, Schwindel, Schwäche.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, flüchtige Hautrötungen (Flush), allergische Hautreaktionen.

Seltene Nebenwirkungen:
Symptome der Brustenge (Angina Pectoris).

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Hautentzündung mit Bläschenbildung und Hautabschälung (exfoliative Dermatitis).

Besonderheiten:
Bei Einnahme des Wirkstoffs kann zu vorübergehendem Sauerstoffmangel kommen, der bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zu Symptomen der Brustenge führen kann.

Der Körper gewöhnt sich an die Wirkung des Isosorbidmononitrats. Deshalb kann es sein, dass die Wirkung im Verlauf der Behandlung abnimmt (Toleranzentwicklung). Dies muss bei der Einnahme berücksichtigt werden.

Eine Erhöhung der Dosis und eine Änderung der Abstände zwischen den Wirkstoffgaben können zu Wirkungsabschwächung und Wirkungsverlust führen.

Wechselwirkungen

Der Wirkstoff zeigt Wechselwirkungen mit allen Wirkstoffen, die ebenfalls blutdrucksenkend wirken. Dazu zählen Vasodilatatoren (und besonders die dazu zählenden Mittel gegen Erektionsstörungen), Calciumkanalblocker, Betablocker, ACE-Hemmer und entwässernde Mittel.

Aber auch Alkohol, Mittel gegen erektile Dysfunktion (z. B. Sildenafil), Neuroleptika und tri- und tetrazyklische Antidepressiva, die auf die Psyche einwirken, verstärken die blutdrucksenkende Wirkung.

Dagegen wird die blutdrucksteigernde Wirkung von Dihydroergotamin verstärkt.

Gegenanzeigen

Isosorbidmononitrat darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis besteht.

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei akutem Kreislaufversagen wie Schock oder Kreislaufkollaps. Auch ein Herzversagen aufgrund eines herzbedingten Schocks oder ein sehr niedriger Blutdruck lassen die Verwendung von Isosorbidmononitrat nicht zu.

Wird der Patient mit Mitteln gegen erektile Dysfunktion, (zum Beispiel Sildenafil) behandelt, darf Isosorbidmononitrat ebenfalls nicht eingesetzt werden.

Der Wirkstoff sollte nur eingeschränkt unter strenger ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden, wenn das Herz in seiner Leistung stark beeinträchtigt ist. Hierzu zählen Entzündungen des Herzens, ein akuter Herzinfarkt oder eine schwere Herzmuskelschwäche, eine Verstopfung der Blutwege, eine Enge der Herzklappen oder allgemein Kreislaufregulationsschwierigkeiten.

Ebenfalls nur unter Einschränkungen ist die Verwendung bei Patienten angezeigt, die aufgrund einer Verletzung oder einer Krankheit einen erhöhten Schädelinnendruck (beispielsweise nach einer Gehirnerschütterung) aufweisen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte der Wirkstoff aus Gründen der Vorsicht nur nach extrem sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und auf ausdrückliche Anordnung des Arztes angewendet werden.

Es ist noch nicht bekannt, ob Isosorbidmononitrat in die Muttermilch übergeht und das Neugeborene schädigen kann. Bei einer Einnahme des Wirkstoffs in der Stillzeit ist deshalb beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Isosorbidmononitrat ist für die Anwendung bei Erwachsenen vorgesehen.

Warnhinweise

  • Die Reaktionsfähigkeit kann so weit eingeschränkt werden, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Alkohol verstärkt die Wirkung des Wirkstoffs.
  • Eine intravenöse Therapie sollte unter stationären Bedingungen erfolgen.
  • Der Wirkstoff ist nicht zur Therapie der akuten Brustenge geeignet.
  • Der Wirkstoff soll nicht zusammen mit Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil (Mittel zur Potenzsteigerung) eingenommen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Retardkapseln)
30 Stück Retardkapseln
40 Milligramm Isosorbidmononitrat
60 Stück Retardkapseln
40 Milligramm Isosorbidmononitrat
100 Stück Retardkapseln
40 Milligramm Isosorbidmononitrat
30 Stück Retardkapseln
60 Milligramm Isosorbidmononitrat
60 Stück Retardkapseln
60 Milligramm Isosorbidmononitrat
100 Stück Retardkapseln
60 Milligramm Isosorbidmononitrat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Monoclair 40 mg retard/-60 mg retard Kapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Isosorbidmononitrat (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Retardtabletten
Retardkapseln
Retardtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.