Mizollen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.09.2007
Hersteller: Sanofi -Synthelabo GmbH
Wirkstoff: Mizolastin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Mizollen enthält den Wirkstoff Mizolastin.

Mizolastin wird bei Entzündungen der Nase (Rhinitis) eingesetzt. Zu diesen Erkrankungen zählen die saisonale allergische Rhinitis, umgangssprachlich als Heuschnupfen bezeichnet. Auch die ganzjährig vorkommende allergische Rhinitis sowie die dabei auftretenden Beschwerden am Auge (Bindehautentzündung) können mit dem Wirkstoff behandelt werden. Mizolastin wird ebenso eingesetzt bei chronischer Nesselsucht (Urtikaria) ohne offensichtlich erkennbare Ursache (ideopathisch).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Mizolastin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Mizolastin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Heuschnupfen und ganzjähriger allergischer Schnupfen mit Bindehautentzündung
  • Nesselausschlag

Dosierung

Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren nehmen eine Tablette täglich unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose-1-Wasser
  • Povidon (Konstante K=30)
  • Titandioxid (E 171)
  • Cellulose, mikrokristalline
  • Hypromellose
  • Magnesium stearat
  • Propylenglycol
  • Rizinusöl, hydriert
  • Siliciumdioxid, hochdisperses
  • Weinsäure

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Angst; Depression; Blutdruckabfall; Herzrasen; Herzklopfen; Gelenkschmerzen; Muskelschmerzen; Leberwerteerhöhung.

Seltene Nebenwirkungen:
Blutzuckerwert-Veränderungen; Blutmineralien-Veränderungen (Elektrolytstörungen).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen; allergische Reaktionen; Hautschwellung; Schleimhautschwellung; Hautrötung; Juckreiz.

Nebenwirkungen ohne Angaben der Häufigkeit:
Müdigkeit; Schwindel; Kopfschmerzen; Appetitsteigerung; Mundtrockenheit; Magen-Darm-Beschwerden; Durchfall; Übelkeit.
Bei empfindlichen Patienten: Herzrhythmusstörungen; Bronchienverkrampfung; Asthma-Verschlimmerung.

Ältere Patienten können bei Anwendung von Mizolastin besonders empfindlich hinsichtlich Ermüdungserscheinungen reagieren.

Wechselwirkungen

Mizolastin darf nicht gleichzeitig mit bestimmten Antibiotika (Makrolidantibiotika wie Erythromycin) oder manchen Pilzmitteln zum Einnehmen (Imidazol-Antimykotika wie Ketoconazol) eingesetzt werden. Auch die Kombination mit Arzneimitteln, die Einfluss auf den Herzrhythmus haben (wie Antiarrhythmika der Klassen I oder III) ist aufgrund der möglichen Herzwirkungen des Mizolastins nicht erlaubt.

Bei gleichzeitiger Einnahme des H2-Blockers Cimetidin, von Cyclosporin oder des Calciumkanalblockers Nifedipin kann sich die Wirkung von Mizolastin verlängern. Dies liegt daran, dass diese Arzneistoffe den Abbau des Mizolastins in der Leber verlangsamen, indem sie die dazu benötigten Enzyme hemmen.

Auf die Einnahme von Alkohol sollte vorsichtshalber verzichtet werden. Auch wenn Mizolastin zu den nicht müde machenden H1-Antihistaminika gehört, ist eine verstärkte Müdigkeit oder Benommenheit nicht auszuschließen.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Mizolastin darf das Arzneimittel nicht angewendet werden. Bei folgenden Erkrankungen ist Mizolastin ebenfalls nicht anzuwenden:
  • schwere Leberfunktionsstörungen
  • bestehende Herzerkrankung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzfrequenzabfall (Bradykardie)
  • verminderte Kaliumkonzentration im Blut (Hypokaliämie).
Mizolastin darf nicht gleichzeitig mit bestimmten Antibiotika (Makrolidantibiotika wie Erythromycin) oder manchen Pilzmitteln zum Einnehmen (Imidazol-Antimykotika wie Ketoconazol) eingesetzt werden. Auch die Kombination mit Arzneimitteln, die Einfluss auf den Herzrhythmus haben (wie Antiarrhythmika der Klassen I oder III) ist aufgrund der möglichen Herzwirkungen des Mizolastins nicht erlaubt.

Bei älteren Patienten darf Mizolastin nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Mizolastin sollte in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Drittel, nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen über die Wirkung beim Menschen vorliegen. Im Tierversuch gibt es bislang keine Hinweise auf eine Schädigung des Ungeborenen.

Auch die Anwendung in der Stillzeit sollte aufgrund von fehlenden Untersuchungen vorsichtshalber unterbleiben. Es ist nicht bekannt, ob das Arzneimittel in die Muttermilch übergeht.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder unter zwölf Jahren liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Eine Anwendung in dieser Altersgruppe sollte daher unterbleiben.

Warnhinweise

  • Bei manchen Patienten (besonders bei älteren) kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden.
  • Es kann zu Benommenheit kommen.
  • Bei Diabetikern muss regelmäßig der Blutzucker kontrolliert werden.
  • Bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen sollten regelmäßig die Blutwerte kontrolliert werden.
  • Während der Behandlung sollte Alkohol gemieden werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
20 Stück Tabletten
10 Milligramm Mizolastin
50 Stück Tabletten
10 Milligramm Mizolastin
100 Stück Tabletten
10 Milligramm Mizolastin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Mizollen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Mizolastin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Tabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.