MISODEL 200 Mikrogramm vaginales Wirkstofffreisetzungssystem
Wirkung
MISODEL 200 Mikrogramm vaginales Wirkstofffreisetzungssystem enthält den Wirkstoff Misoprostol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von MISODEL 200 Mikrogramm vaginales Wirkstofffreisetzungssystem.
Misoprostol wird zur Einleitung der Wehen bei Frauen mit noch unreifem Muttermund ab der 37. Schwangerschaftswoche eingesetzt, wenn eine Geburtseinleitung aus ärztlicher Sicht notwendig ist.
Misoprostol wird in Form eines Systems in die Scheide eingeführt, das den Wirkstoff dort fortlaufend freisetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Misoprostol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Prostaglandine, zu welcher der Wirkstoff Misoprostol gehört.
Dosierung
Das Medikament darf nur von in der Geburtshilfe geschultem Personal im Krankenhaus angewendet werden, wenn die Möglichkeit zu einer ständigen Überwachung des Ungeborenen und der Gebärenden vorhanden ist.
Das Medikament ist einzeln in Aluminiumbeuteln verpackt und muss im Gefrierschrank aufbewahrt werden. Das Auftauen vor der Anwendung ist nicht erforderlich.
Auf einer Seite des Aluminiumbeutels befindet sich eine Markierung zum Aufreißen der Verpackung. Öffnen Sie die Verpackung an der Markierung entlang der Oberseite des Beutels. Verwenden Sie dafür keine Schere oder andere scharfe Gegenstände, die die Rückholvorrichtung beschädigen könnten.
Das System wird tief in die Scheide eingeführt. Um es dort zu sichern, sollte es um 90 Grad gedreht werden, damit es quer zu liegen kommt. Gegebenenfalls kann ein wasserlösliches Gleitmittel verwendet werden, um das Einführen zu erleichtern.
Nachdem das System eingeführt wurde, kann das Rückholband mit einer Schere soweit gekürzt werden, dass außerhalb der Scheide genügend Band zur Entfernung verbleibt. Nach dem Einführen sollte die Patientin 30 Minuten liegen, danach darf sie aufstehen.
Das System wird durch vorsichtiges Ziehen am Band der Rückholvorrichtung entfernt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Macrogol 8000
- 4,4 ́-Methylendicyclohexyldiisocyanat
- Butylhydroxyanisol
- gewirktes Polyester-Garn
- Hexan-1,2,6-triol
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:Veränderung des Herzschlags beim Ungeborenen, vermehrte Wehentätigkeit mit Auswirkungen auf das Ungeborene, Kindspech im Fruchtwasser, beschleunigte Wehen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Hautausschlag, Blutung vor oder nach der Geburt, vorzeitige Ablösung des Mutterkuchens, Muskelspann der Gebärmutter, Juckreiz am Geschlechtsteil, erhöhter Blutdruck, Gebärmutter-Riss.
beim Neugeborenen:
Gehirnschädigung durch Sauerstoff-Unterversorgung, Atemprobleme, Atemnot, Hecheln, Körperübersäuerung, Beeinträchtigung der Lebensfunktionen.
Besonderheiten:
Der Wirkstoff muss sofort wieder aus der Scheide entfernt werden bei
- selbsttätigem Einsetzen von Wehen oder einer Muttermund-Öffnung von über vier Zentimetern
- langanhaltener oder überstarker Wehentätigkeit
- Gefahr für Mutter und/oder Kind.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Oxytocin oder anderen wehenfördernden Wirkstoffen ist aufgrund des Risikos einer übersteigerten Wirkung nicht erlaubt.
Gegenanzeigen
Misoprotol darf nicht eingesetzt werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Einsetzen der Wehen, weil diese außergewöhnlich stark werden können
- Verdacht oder Hinweisen auf Schäden oder Unreife des Ungeborenen
- Verabreichung von Oxytocin und/oder anderen wehenfördernden Wirkstoffen
- Verdacht oder Hinweisen auf Vernarbungen der Gebärmutter infolge vorausgegangener Operationen wie beispielsweise Kaiserschnitt
- einer Fehlbildung der Gebärmutter
- frühzeitiger Ablösung des Mutterkuchens oder ungeklärten Scheidenblutungen ab der 25. Schwangerschaftswoche
- Fehllage des Kindes
- Anzeichen von einer Infektion der Gewebe, die das Ungeborene umgeben, außer wenn zuvor eine entsprechende Therapie begonnen wurde
- nicht beendeter 36. Schwangerschaftswoche.
- Schwangerschaftsvergiftung (Präklampsie)
- einem mehr als 48 Stunden zurückliegenden Platzen der Fruchtblase, weil der Wirkstoff nicht in solchen Fälle getestet wurde
- Mehrlingsschwangerschaften oder mehrfachen Geburten, weil solche Frauen nicht in die klinischen Studien einbezogen waren
- schon weiter fortgeschrittenem Geburtsvorgang.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff darf nicht vor der 37. Schwangerschaftswoche eingesetzt werden.
Da die Wirkstoffkonzentration im Blut nach der Geburt rasch absinkt, ist nicht zu erwarten, dass nennenswerte Mengen in die Muttermilch übergehen. Es darf deshalb nach der Anwendung von Misprostol gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist nicht für die Anwendung bei Kindern gedacht.
Warnhinweise
- Kommt es zu übermäßig starken Wehen, muss das Medikament aus der Scheide entfernt werden.
- Das Medikament ist bei -10 bis -25 Grad im Gefrierschrank aufzubewahren. Ein Auftauen ist vor den Anwendung nicht nötig.
- Das enthaltene Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen wie Kontaktdermatitis, Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über MISODEL 200 Mikrogramm vaginales Wirkstofffreisetzungssystem sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Misoprostol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.