MINAKNE Filmtabletten
Wirkung
MINAKNE Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Minocyclin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von MINAKNE Filmtabletten.
Minocyclin dient zur Behandlung akuter und chronischer Infektionen durch Tetrazyklin-empfindliche Bakterien. Dazu gehören:- Infektionen der Haut, inbesondere bei Akne oder Rosazea,
- Erkrankungen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs wie beispielsweise Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung,
Mandelentzündung, - Infektionen der oberen und unteren Atemwege wie beispielsweise Lungenentzündung,
- Nieren- und Harnwegsinfektionen,
- Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhöe oder Syphilis,
- Entzündungen der Gallenwege,
- Infektionen des Magen-Darm-Trakts,
- Infektionen mit Chlamydien,
- Infektionen durch Borrelien wie die Lyme-Borreliose,
- Listeriose (Infektionskrankheit mit grippeähnlichen Symptomen, manchmal verbunden mit Sepsis und Hirnhautentzündung),
- sehr selten auftretende bakterielle Infektionskrankheiten wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Rickettiose, Pest oder Melioidose.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Minocyclin sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Akne
- zeckenübertragene Erkrankungen
- Hautinfektionen
- Augeninfektionen durch Bakterien
- Lungenentzündung
- Harnwegsinfektionen
- Syphilis
- Mittelohrentzündung
- chronische Bronchitis
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Tetracycline, innerlich anzuwendende Aknemittel, Antibiotika, Aknemittel, zu welcher der Wirkstoff Minocyclin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- schwere Formen der einfachen Akne
Dosierung
Dosierung:
Erwachsene und Jugendliche nehmen in der Regel zwei Kapseln (entspricht zweimal 50 Milligramm Minocyclin) über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen ein.
Erwachsene und Jugendliche über 50 Kilogramm Körpergewicht nehmen zu Beginn zwei Kapseln (entspricht zweimal 100 Milligramm Minocyclin) und an den folgenden Tagen je eine Kapsel alle zwölf Stunden ein.
Kinder ab acht Jahren erhalten vier Milligramm/Kilogramm Körpergewicht und anschließend alle zwölf Stunden zwei Milligramm/Kilogramm Körpergewicht.
Art und Dauer der Anwendung:
Dieses Arzneimittel soll regelmäßig morgens und abends zusammen mit einer Mahlzeit und ausreichend Flüssigkeit (zirka ein Glas Wasser, keine Milch) eingenommen werden.
Das Arzneimittel soll nicht abends vor dem Schlafengehen und nicht im Liegen eingenommen werden, um das eventuelle Auftreten von Speiseröhrengeschwüren zu vermeiden.
Die Behandlung der Akne erfolgt über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen.
Bei den üblichen bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise sind fünf bis 21 Tage ausreichend.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- Carboxymethylstärke-Natrium
- Cellulose
- Farbstoffe E 171, E 172
- Hypromellose
- Siliciumdioxid
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung, Magendruck, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Durchfall, Fettstühle, gesteigerte Lichtempfindlichkeit der Haut, Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Hautausschlägen, Juckreiz und Fieber.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Schwindel, Auftreten beziehungsweise Verschlechterung bestehender Muskelschwäche (Myasthenie), Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie), Pilzinfektionen der Mund- oder Darmschleimhaut, Sehstörungen durch Ablagerungen in der Augenbindehaut, vorübergehende Kurzsichtigkeit, Leberfunktionsstörungen, Vermehrung bestimmter Leberenzyme im Blut, Ausbildung einer schwarzen Haarzunge, Juckreiz in der Afterregion, Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Nesselsucht, Gefäßentzündungen und Gewebeschwellungen durch Flüssigkeitsaustritt aus Blutgefäßen (Angioödeme), Gelenkschmerzen, Leber- und Nierenentzündungen, Stevens-Johnson-Syndrom oder Lyell-Syndrom.
Seltene Nebenwirkungen:
Entzündungen des Mund- und Rachenraums, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen, vorübergehende Erhöhung des Hirndrucks (Pseudotumor cerebri), Störung der Blutzellbildung im Knochenmark, verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen und Blutplättchen, Blutarmut, Lupus-erythematodes-ähnliche Symptome.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Speiseröhrengeschwüre, schwärzliche Verfärbungen von Nägeln und Zähnen, bleibende Schädigung des Zahnschmelzes, Störungen des Wasser- und Mineral-Haushalts (bei Vorschädigung der Nieren), schwere Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Wassereinlagerungen im Gesicht (Gesichtsödeme), Herzrasen (Tachykardie), starkem Blutdruckabfall oder Kehlkopfschwellungen mit Atemnot.
Besonderheiten:
Treten starke, anhaltende Durchfälle während oder nach der Therapie auf, kann die Ursache eine durch die Antibiotika-Gabe ausgelöste Darmentzündung sein (pseudomembranöse Colitis). Die Therapie muss dann umgehend beendet werden und eine Behandlung mit Vancomycin ist notwendig.
Bei längerer oder wiederholter Anwendung kann eine Superinfektion mit Minocyclin-unempfindlichen Bakterien oder mit Hefepilzen auftreten.
Um ein Steckenbleiben des Wirkstoffs in der Speiseröhre und dortige Reizungen zu vermeiden, darf das Medikament nicht im Liegen und nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Gabe weiterer Antibiotika (insbesondere Penicilline oder Cephalosporine) ist eine gegenseitige Wirkungsabschwächung möglich.
Säurebindende Mittel, Eisenpräparate, Abführmittel, Gallensäuren-bindende Mittel (wie Colestyramin), Aktivkohle, Calcium-Präparate sowie Milch bilden mit dem Wirkstoff unlösliche Komplexe. Diese behindern die Aufnahme von Minocyclin aus dem Darm und können seine Wirksamkeit mindern. Diese Substanzen sollten daher um mindestens zwei Stunden zeitversetzt eingenommen werden.
Barbiturate und Antiepileptika wie Carbamazepin und Phenytoin können die Wirkung von Minocyclin abschwächen.
Hormonelle Verhütungsmittel ("Pille") können ihre Wirksamkeit während der Einnahme von Minocyclin einbüßen.
Die Wirkung von Antikoagulanzien und oralen Antidiabetika kann durch Minocyclin beeinflusst werden, eventuell sind Dosisanpassungen notwendig.
Herzglykoside können verstärkt wirksam sein.
Die zeitgleiche Gabe des Aknemittels Isotretinoin steigert das Risiko für eine Erhöhung des Hirndrucks.
Die Nebenwirkungen von Methoxyfluran (Narkosemittel), dem Asthma-Mittel Theophyllin, dem EntzündungshemmerMethotrexat und Ciclosporin (gegen Organabstoßungen) können durch Minocyclin verstärkt werden.
Bestimmte Laboruntersuchungen, so der Nachweis von Zucker, Eiweiß und Urobilinogen im Harn, können gestört sein.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Tetrazykline sowie bei schweren Funktionsstörungen der Leber oder der Nieren nicht angewendet werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, weil Mutter und Kind Schaden nehmen können. So ist das Risiko für eine Leberschädigung bei schwangeren Frauen erhöht. Beim Ungeborenen oder Säugling sind Verzögerungen des Knochenwachstums sowie bleibende Verfärbungen der Zähne möglich.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter acht Jahren sollten nicht mit Tetrazyklinen wie Minocyclin behandelt werden, da Verzögerungen des Knochenwachstums und bleibende Verfärbungen der Zähne möglich sind.
Warnhinweise
- Das Medikament kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigen und macht Autofahren sowie das Bedienen von Maschinen gefährlich.
- Intensive Sonnen- und UV-Bestrahlung sind während der Behandlung zu vermeiden.
- Bei einer Therapiedauer von mehr als zwei Wochen sollten Blutbild sowie Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über MINAKNE Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Minocyclin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.