Micotar Mundgel
Wirkung
Micotar Mundgel enthält den Wirkstoff Miconazol.
Miconazol wirkt sowohl bei Entzündungen mit Pilzen als auch bei Entzündungen mit Bakterien.
Es wird eingesetzt zur lokalen Behandlung von Pilzinfektionen (Mykosen) der Haut, der Schleimhäute und der Nägel. Anwendungsgebiete sind dabei Erkrankungen durch Hefepilze und andere Pilze der Hautoberfläche, der Nägel, des Mund- und Rachenraums, der Magen-Darm-Schleimhaut, der Vaginalschleimhaut sowie des äußeren weiblichen und männlichen Genitalbereichs.
Miconazol ist gegen eine Vielzahl von Erregern wirksam. Besonders wirksam ist es bei Hefepilzinfektionen (Candida-Infektionen, Candidosen) sowie gegen Dermatophyten (Pilze, die sich in den äußeren Hautschichten, in Haaren und Nägel ansiedeln können) und Schimmelpilzen.
Aufgrund der gleichzeitigen antibakteriellen Wirkung von Miconazol kann es auch erfolgreich zur lokalen Behandlung von Hautinfektionen mit bestimmten Bakterien sowie bei Mischinfektionen der Haut mit Pilzen und Bakterien eingesetzt werden.
Spezielle Krankheitsbilder, bei denen Miconazol zur Anwendung kommt, sind beispielsweise Pityriasis versicolor (Kleieflechte), seborrhoische Dermatitis, Erythrasma und Windeldermatitis.
Miconazol kann als Creme, Paste, Lösung, Mundgel, Lutschtabletten und Vaginalzäpfchen verabreicht werden. Als Creme findet Miconazol Verwendung bei Pilzinfektionen der Haut, auch im Genitalbereich, sowie bei Hefepilzerkrankungen der Scheide. Die Lösung ist besonders für die Anwendung auf behaarter Haut und in Hautfalten geeignet. Zur Behandlung von Hefepilzinfektionen der Mundschleimhaut (Mundsoor) und der Magen-Darm-Schleimhaut wird Miconazol bei Säuglingen und Kindern als Mundgel, bei Erwachsenen in Form von Lutschtabletten angewendet. Für die Anwendung in der Scheide gibt es außerdem Vaginalzäpfchen.
Wenn eine örtliche Therapie der Pilzinfektion nicht zum Erfolg führt oder wenn es bei schlechter Abwehrlage zu einem Befall innerer Organe (Systemmykosen) mit bestimmten Pilzarten kommt, kann Miconazol unter Überwachung im Krankenhaus auch als Infusion über eine Vene gegeben werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Miconazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Hefepilzinfektionen
- Pilzinfektionen der Haut
- Juckreiz
- Pilzinfektionen der Scheide
- Entzündungen des Mund- und Rachenraums
- Pilzinfektionen im Mund
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Imidazole und Triazole, Fungizide, zu welcher der Wirkstoff Miconazol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Hefepilzinfektionen der Mundschleimhaut
Dosierung
Dosierung:
Säuglinge erhalten viermal täglich einen viertel Messlöffel Gel. Diese Einzelgabe entspricht 1,25 Gramm Gel und enthält 25 Milligramm Miconazol.
Kinder und Erwachsene erhalten viermal täglich einen halben Messlöffel Gel. Diese Einzelgabe entspricht 2,5 Gramm Gel und enthält 50 Milligramm Miconazol. Die Tageshöchstdosis beträgt 20 Milligramm/Kilogramm Körpergewicht.
Art und Dauer der Anwendung:
Das Gel wird viermal über den Tag verteilt auf die Schleimhaut aufgetragen.
Bei einer Hefepilzinfektion der Mundhöhle wird das Gel nach den Mahlzeiten verabreicht. Es soll möglichst lange im Mund bleiben und dann geschluckt werden.
Die Anwendungsdauer beträgt durchschnittlich ein bis zwei Wochen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycerol
- Aromastoffe
- Ethanol
- gereinigtes Wasser
- Kartoffelstärke
- Polysorbat 20
- Saccharin-Natrium
Nebenwirkungen
Anwendung im Mund
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (nach längerer Behandlung).
Seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktionen.
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Leberentzündung.
Anwendung auf Haut und Nägeln
Seltene Nebenwirkungen (bei Anwendung auf der Haut):
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötung, Brennen, Juckreiz.
Vereinzelte Nebenwirkungen (Behandlung der Nägel mit Lösung):
Hautreizungen, Hautbrennen.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit (Behandlung der Nägel mit Lösung):
allergische Reaktionen.
Anwendung in der Scheide
Seltene Nebenwirkungen:
Reizerscheinungen wie Juckreiz, Brennen.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Bauchkrämpfe, Nesselsucht, Hautrötung.
Wechselwirkungen
Bei lokaler Anwendung sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt.
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer im Körper wirksamer Pilzmittel kommt es zu einer gegenseitigen Verstärkung der Nebenwirkungen, ohne dass die antimykotische Wirkung verstärkt wird. Daher sind derartige Kombinationen zu vermeiden.
Miconazol kann den Abbau von Arzneimitteln hemmen, die von bestimmten Leber-Enzymen abgebaut werden. Daraus kann sich für diese Mittel eine stärkere und/oder verlängerte Wirkung, einschließlich der Nebenwirkungen, ergeben. Sie dürfen entweder nicht gleichzeitig mit Miconazol-Mundgel oder -Lutschtabletten beziehungsweise nur unter strenger ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Zu diesen Substanzen gehören beispielsweise die sogenannten Fettsenker (Statine), Tabletten zur Behandlung eines zu hohen Blutzuckers (orale Antidiabetika), Antiepileptika, Medikamente zur Blutverdünnung (Antikoagulantien), einige Zytostatika, Mittel gegen Pilzerkrankungen wie Amphotericin B, das AntibiotikumTobramycin und Immunologika (Ciclosporin).
Gegenanzeigen
Miconazol darf in keinem Fall angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff.In Form von Mundgelen und Lutschtabletten ist die Anwendung verboten bei
- Lebererkrankungen
- Patienten, die gleichzeitig eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- orale Antikoagulantien wie beispielsweise Warfarin
- bestimmte Antiallergika (Terfenadin und Mizolastin)
- das Magenmittel Cisaprid
- bestimmte Psychopharmaka (Triazolam, Midazolam zum Einnehmen, Pimozid)
- bestimmte Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Chinidin und Dofetilid)
- Blutfettsenker aus der Gruppe der Statine wie Simvastatin und Lovastatin
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf keine Infusion und keine Einnahme von Miconazol über die Mundschleimhaut (Mundgel, Lutschtabletten) erfolgen. Ist die Behandlung mit Mundgel oder Lutschtabletten unumgänglich, sollte diese während der gesamten Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.
Der Einsatz von Miconazol (Vaginalcreme oder -zäpfchen) in der Scheide während der ersten drei Monate der Schwangerschaft sollte nur bei zwingender Notwendigkeit erfolgen, da geringe Mengen des Wirkstoffs in die Blutbahn aufgenommmen werden. Mehrere Studien an Schwangeren deuten darauf hin, dass ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten besteht. In den letzten zwei Dritteln der Schwangerschaft darf die Anwendung nur unter strenger ärztlicher Kontrolle sowie nach erfolgtem Erregernachweis und belegter Wirksamkeit von Miconazol erfolgen.
Besteht vier bis sechs Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin eine Hefepilzinfektion in der Scheide, muss diese behandelt werden, um die Geburtswege von der Infektion zu befreien. Eine Übertragung der Erreger auf das Neugeborene findet in etwa 70 Prozent der Fälle statt und kann zu schweren Pilzinfektionen an den inneren Organen des Kindes führen.
Während der Stillzeit sollte die Anwendung von Miconazol sowohl in der Scheide als auch über die Mundschleimhaut nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Bei örtlicher Anwendung auf der Haut wird der Wirkstoff praktisch nicht in den Körper aufgenommen. Daher kann Miconazol als Hautcreme auch während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Dabei sollten stillende Frauen die Creme jedoch nicht im Brustbereich verwenden, um den direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Einsatz von Miconazol-haltigen Medikamenten bei Kindern unter zwei Jahren sowie die Anwendung der Vaginalcreme bei Kindern unter zwölf Jahren sollte nur auf Verordnung eines Arztes erfolgen. Bei Kindern zwischen zwei und elf Jahren sollte die Behandlung nur unter Aufsicht eines Erwachsenen durchgeführt werden.
Warnhinweise
- Bei allergischen Reaktionen muss die Behandlung mit dem Medikament abgebrochen werden.
- Das Medikament darf nicht in die Augen gelangen.
- Das Medikament darf nicht bei Patienten mit Lebererkrankungen angewendet werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Micotar Mundgel sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Miconazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.