Memantin-ratiopharm 10 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Wirkung
Memantin-ratiopharm 10 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält den Wirkstoff Memantin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Memantin-ratiopharm 10 mg/ml Lösung zum Einnehmen.
Memantin kann allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen bei mittelschwerer bis schwerer Demenz vom Alzheimer-Typ und auch schon im Frühstadium der Krankheit eingesetzt werden. Der Wirkstoff verbessert die Denk- und Handlungsleistung der Patienten. Memantin kann jedoch bestenfalls den Fortschritt der Alzheimererkrankung verlangsamen, geheilt wird die Krankheit dadurch nicht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Memantin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen NMDA-Antagonisten, Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Memantin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- mittelschwere bis schwere Hirnleistungsstörung (Demenz) vom Typ Alzheimer
Dosierung
Die Einleitung und Überwachung der Behandlung sollte durch einen Arzt erfolgen, der über Erfahrungen in der Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Demenz verfügt. Mit der Therapie sollte nur begonnen werden,
wenn eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, die die Einnahme des Medikaments durch den Patienten regelmäßig überwacht.
Der Arzt wird die Verträglichkeit und Dosierung von Memantin regelmäßig
überprüfen, vorzugsweise während der ersten drei Monate nach Beginn der Behandlung. Die Therapie kann so lange fortgesetzt werden, wie der Arzt einen Nutzen für den Patienten feststellt und das Medikament gut vertragen wird. Trifft beides nicht (mehr) zu, wird der Arzt die Behandlung beenden.
Die Behandlung wird mit langsam gesteigerten Dosierungen begonnen: In der ersten Woche werden täglich 0,5 Milliliter Lösung (ein Pumpenhub) eingenommen. Dann werden sieben Tage lang täglich zwei Pumpenhübe gegeben, in der dritten Woche täglich drei und ab der vierten Woche täglich vier Pumpenhübe. Die vier Pumpenhübe stellen auch die Dosierung für die Dauertherapie dar.
Die Einnahme sollte täglich zur gleichen Zeit stattfinden. Die Lösung kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Nehmen Sie sie nicht direkt aus der Flasche, der Pumpe oder der Pipette in den Mund. Die Dosierung sollte mithilfe der Pumpe oder der Pipette auf einen Löffel oder in ein Glas Wasser erfolgen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- gereinigtes Wasser
- Kaliumsorbat
- Sorbitol-Lösung 70 %
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verstopfung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Halluzinationen, Verwirrtheit, Angstzustände, Müdigkeit, erhöhte Muskelspannung, Gangstörungen, Erbrechen, Blasenentzündungen, gesteigertes sexuelles Verlangen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfanfälle.
Wechselwirkungen
Mittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit wie Levodopa oder Dopaminrezeptor-Agonisten können in ihrer Wirkung verstärkt werden. Das Gleiche gilt auch für Muscarinrezeptor-Antagonisten.
Dagegen wird der Effekt von Neuroleptika, bestimmten Schlafmitteln (Barbituraten) und dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid abgeschwächt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Dantrolen oder Baclofen zur Muskelentspannung kann deren Wirkung verändert sein, es ist unter Umständen eine Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich.
Amantadin, Ketamin, Dextromethorphan erhöhen das Risiko von Psychosen, wenn sie mit Memantin kombiniert werden.
Memantin sollte nicht mit Phenytoin kombiniert werden.
In Kombination mit Wirkstoffen wie H
Gegenanzeigen
Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Memantin nicht eingenommen werden.
Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen, Epilepsie, erhöhtem Epilepsierisiko, Harnwegsinfektionen, frischem Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche oder unkontrolliertem Bluthochdruck sollten den Wirkstoff nur unter besonderer ärztlicher Vorsicht einnehmen.
Bei Erkrankungen, die den pH-Wert des Urins verändern, oder übermäßiger Einnahme von säurebindenden Mitteln muss der Patient genauso sorgfältig ärztlich überwacht werden wie Patienten, die kürzlich ihre Ernährung auf vegetarische Kost umgestellt haben.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Memantin nicht einnehmen.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer NMDA-Antagonisten wie Amantadin, Ketamin oder Dextromethorphan erhöht sich die Gefahr von Nebenwirkungen. Deshalb sollten diese Wirkstoffe nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung mit Memantin kombiniert werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In der Schwangerschaft und Stillzeit darf der Wirkstoff nicht angewendet werden, weil nicht bekannt ist, ob Memantin dem Kind schaden kann.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Memantin darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden.
Warnhinweise
- Schwindel, möglicherweise auftretende Wahnvorstellungen und Müdigkeit sowie eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens machen Autofahren und die Bedienung von Maschinen gefährlich.
- Eine Behandlung mit dem Medikament darf nur von einem Arzt begonnen werden, der Erfahrung in der Therapie von Demenz hat.
- Das Medikament enthält das Süßungsmittel Sorbitol, das von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Nach Anbruch ist das Medikament noch zwölf Wochen haltbar.
- Nach Anbruch darf die Flasche mit der aufgeschraubten Pumpe nur in aufrechter Position gelagert und transportiert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Memantin-ratiopharm 10 mg/ml Lösung zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Memantin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.