Maprotilin-neuraxpharm
Wirkung
Maprotilin-neuraxpharm enthält den Wirkstoff Maprotilin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Maprotilin-neuraxpharm.
Maprotilin dient der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Es soll depressiven Verstimmungen entgegenwirken und Erregungs- und Angstzustände lindern.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Maprotilin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Maprotilin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- depressive Erkrankungen
Dosierung
Erwachsene über 50 Kilogramm Körpergewicht erhalten als intravenöse Infusion eine Anfangsdosis von ein bis drei Ampullen pro Tag (entsprechend 25 bis 75 Milligramm Maprotilinmesilat als Einmalgabe).
Eine schrittweise Erhöhung um eine Ampulle pro Tag bis zu maximal sechs Ampullen (150 Milligramm Maprotilinmesilat) kann erfolgen.
Die maximale ambulante Tagesdosis beträgt sechs Ampullen (150 Milligramm Maprotilinmesilat). Die maximale stationäre Tagesdosis beträgt neun Ampullen (225 Milligramm Maprotilinmesilat).
Bei der intravenösen beziehungsweise intramuskulären Injektion beträgt die durchschnittliche Tagesdosis dreimal eine Ampulle oder drei Ampullen als Einzelgabe (entsprechend 75 Milligramm Maprotilinmesilat).
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- D-Mannitol
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Erregungszustände, Muskelzittern (Tremor), trockener Mund, Verstopfung, Sehstörungen, eingeschränkter Tränenfluss, Probleme beim Wasserlassen (Miktionsstörungen).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Angststörungen, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung, Alpträume, gesteigerte Aggressivität, übertriebene Hochstimmung (Manie), Schlafstörungen, eingeschränktes Konzentrations- und Leistungsvermögen, Sprachstörungen, Muskelschwäche, unwillkürliche Bewegungen wie Zuckungen oder Tics (Dyskinesie), verstärktes Schwitzen, gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme, Blutdruckschwankungen, Blutdruckabfall beim Aufstehen aus der liegenden Position, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Herzrhythmusstörungen, kurzzeitige Bewusstlosigkeit, Kribbeln und Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, gesteigerte Lichtempfindlichkeit der Haut, punktförmige Hautblutungen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.
Seltene Nebenwirkungen:
Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Auftreten oder Verstärung einer Herzmuskelschwäche, Blutbildungsstörungen im Knochenmark, Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder Blutplättchen (Thrombozytopenie), Störungen der Bewegungskoordination, Bluthochdruck, erhöhter Augeninnendruck, Störungen der Leberfunktion, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Gefäßentzündungen, Schwellungen durch Flüssigkeitsaustritt aus Blutgefäßen (Angioödeme), Fieber, Juckreiz).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Selbstmordgedanken, Krampfanfälle, Symptome der Schizophrenie, schwere Blutbildveränderungen (Agranulozytose), Erektionsstörungen, Störungen des Geschmacksempfindens, Ohrgeräusche (Tinnitus), Haarausfall, Spannungsgefühl in der Brust, Brustvergrößerung, eventuell mit Milchabsonderung.
Besonderheiten:
Nicht immer lassen sich Wirkstoff-bedingte Nebenwirkungen und Symptome der Depression (wie beispielsweise Müdigkeit, Unruhe, Angst) sicher voneinander unterscheiden.
Bei älteren Patienten wird der Wirkstoff oft langsamer abgebaut als bei jüngeren Menschen, dadurch können Nebenwirkungen verstärkt auftreten. In diesem Fall sollte die Dosis verringert werden.
Insbesondere die häufigen Nebenwirkungen lassen nach einigen Wochen der Behandlung zumeist nach.
Bei Personen mit Schilddrüsenüberfunktion oder Herzerkrankungen können unerwünschte Wirkungen auf das Herz und die Blutgefäße verstärkt auftreten.
Der Wirkstoff sollte nicht abrupt abgesetzt werden, da es sonst häufig zu gesteigerter Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Manie kommen kann.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Behandlung mit Maprotilin und MAO-Hemmern kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen und muss unterbleiben.
Die zeitgleiche Therapie mit weiteren tri- oder tetrazyklischen Antidepressiva kann eine gegenseitige Wirkungssteigerung zu Folge haben und das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöhen.
Neuroleptika, Methylphenidat und Cimetidin verstärken die Wirkung von Maprotilin. Die gleichzeitige Behandlung mit Neuroleptika (insbesondere mit Phenothiazin-haltigen Medikamenten) erhöht zudem das Risiko für Krampfanfälle.
Barbiturate, Phenytoin und Carbamazepin fördern den Abbau und mindern die Wirksamkeit von Maprotilin. Im Gegenzug wird die Wirkung von Phenytoin und Carbamazepin verstärkt.
Maprotilin steigert den dämpfenden Effekt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie von Alkohol. Weiterhin erhöht Maprotilin die Wirksamkeit von Anticholinergika.
Die Wirkung von Alpha-Sympathomimetika wird durch Maprotilin verstärkt, häufige Kontrollen von Herzfunktion und Blutdruck sind notwendig.
Die gleichzeitige Einnahme von Schilddrüsenhormonen erhöht das Risiko für unerwünschte Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.
Bei gleichzeitiger Gabe von Maprotilin mit oralen Antidiabetika oder Insulin kann deren blutzuckersenkende Wirkung zunehmen. Insbesondere zu Behandlungsbeginn sind häufige Blutzucker-Kontrollen erforderlich.
Die Wirksamkeit blutdrucksenkender Mittel wie Clonidin, Guanethidin und Reserpin wird durch Maprotilin abgeschwächt.
Die zeitgleiche Behandlung mit Herzglykosiden und Antiarrhythmika wie Amiodaron-Hydrochlorid oder Chinidin erhöht das Risiko für Herzrhythmusstörungen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Maprotilin und Antikoagulantien kann deren gerinnungshemmende Wirkung verstärkt werden. Daher muss die Blutgerinnung regelmäßig kontrolliert werden.
Gegenanzeigen
Maprotilin darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere tri- und tetrazyklische Antidepressiva,
- Missbrauch von Psychopharmaka oder Alkoholabhängigkeit,
- akuten Vergiftungen mit Beruhigungs- oder Schlafmitteln, opioiden Schmerzmitteln oder Alkohol,
- Psychosen oder Manie,
- schweren Störungen der Leber- oder Nierenfunktion,
- unbehandelter Epilepsie oder einer Neigung zu Krampfanfällen,
- schweren Herzrhythmusstörungen oder unmittelbar nach einem Herzinfarkt,
- starken Störungen der Blutdruckregulation,
- Verengungen im Magen-Darm-Kanal (zum Beispiel Pylorusstenose),
- Darmlähmungen oder Darmverschluss (Ileus),
- einer Prostatavergrößerung mit Harnabflussstörung (Restharnbildung),
- erhöhtem Augeninnendruck (Grüner Star),
- gleichzeitiger oder weniger als zwei Wochen zurückliegender Behandlung mit MAO-Hemmern.
- leicht eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion,
- Prostatavergrößerung ohne Harnabflussstörung,
- Störungen der Blutbildung im Knochenmark oder krankhaft verändertem Blutbild,
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenüberfunktion.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden, da eine Schädigung des Ungeborenen nicht auszuschließen ist.
Maprotilin tritt in die Muttermilch über und kann die Gesundheit sowie die Entwicklung des Säuglings beeinträchtigen. Ist die Behandlung der Mutter erforderlich, sollte sie zuvor abstillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da zur Anwendung bei Kindern keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen, sollten Maprotilin-haltige Präparate bei Kindern und Jugendlichen nicht zum Einsatz kommen.
Warnhinweise
- Aufgrund von Müdigkeit und Benommenheit kann das Reaktionsvermögen so weit eingeschränkt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind regelmäßige Kontrollen von Blutdruck und Herzfunktion notwendig.
- Treten während der Behandlung Fieber, Grippe-ähnliche Symptome, Entzündungen der Mundschleimhaut oder des Zahnfleisches auf, ist der Arzt zu verständigen.
- Schwer Depressive und junge Erwachsene unter 30 Jahren haben ein erhöhtes Selbstmordrisiko und sind daher besonders sorgfältig zu überwachen.
- Bei älteren Patienten sind eine regelmäßige Überwachung der Herzfunktion und EKG-Kontrollen notwendig.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Maprotilin-neuraxpharm sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Maprotilin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.