Magaldrat-ratiopharm 800

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.08.2007
Hersteller: ratiopharm GmbH
Wirkstoff: Magaldrat
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptfrei

Wirkung

Magaldrat-ratiopharm 800 enthält den Wirkstoff Magaldrat.

Magaldrat wird eingesetzt bei säurebedingten Beschwerden wie Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) sowie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.

Magaldrat wird mehrmals täglich in einer Dosierung von 400 bis 800 Milligramm eingesetzt. Pro Tag dürfen höchstens 6.400 Milligramm eingenommen werden.

Feste Arzneiformen wie Kautabletten sollten gut zerkaut werden. Dies vergrößert die Oberfläche, beschleunigt den Wirkungseintritt und verstärkt die Wirkung. Die Tabletten können auch gelutscht werden.

Stellt sich nach über zweiwöchiger Anwendung keine Besserung der Beschwerden ein, ist ein Arzt aufzusuchen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Magaldrat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Magaldrat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • symptomatische Therapie bei Sodbrennen
  • symptomatische Therapie bei säurebedingten Magenbeschwerden
  • Geschwür des Zwölffingerdarms

Dosierung

Das Medikament wird mehrmals täglich in einer Dosierung von 800 Milligramm (eine Tablette) eingesetzt. Dabei darf eine Höchstmenge von 6400 Milligramm (acht Tabletten) nicht überschritten werden.

Die Tabletten sollten gut zerkaut werden; sie können ebenfalls gelutscht werden. Die Einnahme erfolgt zwischen den Mahlzeiten und unmittelbar vor dem Schlafengehen.


Bei ausbleibender Besserung der Beschwerden nach über zweiwöchiger Anwendung sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Karamellaroma
  • Magnesiumstearat
  • Sorbitol

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Weicher Stuhlgang.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Durchfall.

Besonderheiten:
Bei Nierenfunktionsstörungen kann es im Körper zu Magnesiumanreicherung, Aluminiumeinlagerungen und Phosphatverarmung kommen. Diese Nebenwirkungen können auch bei nierengesunden Anwendern auftreten, wenn sie Magaldrat über einen langen Zeitraum und/oder in hohen Dosierungen einnehmen.

Wechselwirkungen

Magaldrat und andere säurebindende Mittel (Antazida) können die Aufnahme mancher Arzneimittel verändern. Besonders bei folgenden Wirkstoffen kann dies zu Unterdosierungen führen:Wirkstoffe, die die Blutgerinnung hemmen (Antikoagulanzien) wie Cumarin und Verwandte können möglicherweise in ihrer Wirkung verstärkt werden.

In allen Fällen ist ein zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden zur Einnahme anderer Medikamente empfehlenswert. Auch saure Getränke (Obstsaft) oder Brausetabletten (aufgrund ihres Zitronensäuregehalts) sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, da sie die Aufnahme von Aluminium aus Magaldrat verstä´rken.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Magaldrat dürfen magaldrathaltige Medikamente nicht eingenommen werden.

Magaldrat sollte bei zu niedrigem Blut-Phosphat-Spiegel nicht angewendet werden.

Eine Einnahme von Magaldrat durch Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte nur unter ärztlicher Kontrolle der Aluminium- und Magnesium-Konzentrationen im Blut erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Eine Einnahme während der Schwangerschaft ist möglich. Sie sollte jedoch wegen der möglichen Aluminiumbelastung des Ungeborenen nur in niedrigen Dosen und über einen kurzen Zeitraum erfolgen. In jedem Fall ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung zusammen mit dem Arzt vorzunehmen.

Es ist bekannt, dass Aluminiumverbindungen in geringem Maß in die Muttermilch übergehen können. Da Aluminium vom Kind nur geringfügig aufgenommen wird, ist kein Risiko zu erwarten. Dennoch sollte Magaldrat aufgrund fehlender Untersuchungen in der Stillzeit nur kurzfristig eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren sollte wegen unzureichender Studien zur Verträglichkeit in dieser Altersgruppe nicht erfolgen.

Warnhinweise

  • Bei Nierenkranken oder langfristigem Gebrauch des Medikaments sind die Aluminiumblutspiegel regelmäßig ärztlich zu kontrollieren.
  • Zur Einnahme anderer Medikamente ist ein zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden einzuhalten.
  • Das Medikament sollte möglichst nicht gleichzeitig mit sauren Getränken (Obstsaft) oder Brausetabletten eingenommen werden.
  • Das Arzneimittel enthält Sorbitol, daher nicht anwenden bei Fructose-Sorbitol-Unverträglichkeit.
  • Aluminiumblutspiegel bei langfristigem Gebrauch regelmäßig kontrollieren lassen.
  • Bei ausbleibender Besserung der Beschwerden nach über zweiwöchiger Anwendung sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Zeitlichen Abstand von ein bis zwei Stunden zur Einnahme anderer Medikamente einhalten.
  • Möglichst nicht gleichzeitig mit sauren Getränken (Obstsaft) oder Brausetabletten einnehmen.
  • Bei Magen- oder Darmgeschwüren sollte auf den Keim Helicobacter untersucht werden und dieser - falls vorhanden - mit einer Eradikationstherapie ausgemerzt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
20 Stück Tabletten
800 Milligramm Magaldrat
50 Stück Tabletten
800 Milligramm Magaldrat
100 Stück Tabletten
800 Milligramm Magaldrat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Magaldrat-ratiopharm 800 sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Magaldrat (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.