Maalox 70 mVal Suspension

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 27.06.2013
Hersteller: Winthrop Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Algeldrat
Darreichnungsform: Suspension
Rezeptfrei

Wirkung

Maalox 70 mVal Suspension enthält den Wirkstoff Algeldrat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Maalox 70 mVal Suspension.

Algeldrat, auch Aluminiumhydroxid-Gel genannt, wird angewendet, um die Beschwerden bei säurebedingten (peptischen) Erkrankungen wie Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung)und säurebedingten Magenerkrankungen zu lindern. Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder bei erhöhten Serumphosphatspiegeln wird die phosphatbindende Eigenschaft von Algeldrat genutzt, um die Phosphatmenge im Körper zu verringern.

Bevor Algeldrat eingesetzt wird, muss der Arzt den Patienten auf eine Infektion mit dem BakteriumHelicobacter pylori oder bösartige Geschwüre untersuchen. In beiden Fällen wäre eine andere medikamentöse Behandlung notwendig.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Algeldrat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Algeldrat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bindung der Magensäure bei Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden
  • Bindung der Magensäure bei Magengeschwüren oder Zwölffingerdarmgeschwüren

Dosierung

Viermal täglich soll eine Einzeldosis von zehn Millilitern Suspension eingenommen werden, und zwar jeweils ein bis zwei Stunden nach den Hauptmahlzeiten und unmittelbar vor dem Schlafengehen. Bei Bedarf kann die Tagesdosis um eine weitere Einzeldosis erhöht werden. Zehn Milliliter Suspension werden dann zusätzlich drei Stunden nach einer der Hauptmahlzeiten eingenommen.
Die Einzeldosen sind portionsgerecht à zehn Milliliter in Beuteln abgepackt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Citronensäure
  • Sorbitol
  • gereinigtes Wasser
  • Methylcellulose
  • Parabene (E 216, E 218)
  • Pfefferminzöl
  • Saccharin-Natrium
  • Simeticon
  • Wasserstoffperoxid-Lösung

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Verstopfung.

In Einzelfällen:
Darmverschluss.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion können auftreten:
erhöhter Aluminiumspiegel.

Bei längerer Einnahme hoher Dosierungen und bei eingeschränkter Nierenfunktion können auftreten: Aluminiumeinlagerungen in Knochen und Nervengewebe; Phosphatmangel. Es sollte eine regelmäßige Kontrolle des Aluminiumspiegels im Blut vorgenommen werden.

Phosphatmangel kann zu folgenden Erscheinungen führen:
Übelkeit und Erbrechen; Appetitlosigkeit; Muskelschwäche; Knochenschmerzen; Krämpfe; Lähmungserscheinungen (Paresen), Bewegungsstörugen (Tremor).

Wechselwirkungen

Durch Bildung von Salzen kann Algeldrat die Aufnahme von Antibiotika (Tetrazykline, Gyrasehemmer und Cephalosporine) in die Blutbahn um bis zu 90 Prozent beeinträchtigen und damit ihre Wirkung stark abschwächen. Auch bei Allopurinol (Gichtmittel), Captopril (Blutdrucksenker), Dicoumarol (Blutgerinnungshemmer), Levothyroxin (Schilddrüsenhormon) und Schmerzmitteln aus der Gruppe der nicht-steroidale Antirheumatika kann sich die Einnahme von Algeldrat abschwächend auswirken.

Die Wirkung von Algeldrat wird durch die gleichzeitige Einnahme von sauren Getränken (Obstsaft, Wein) oder Brausetabletten aufgrund der darin enthaltenen Zitronensäure erhöht.

Ein zeitlicher Abstand von einer bis zwei Stunden zwischen der Einnahme von aluminiumhaltigen Mitteln und anderen Medikamenten oder sauren Getränken ist in jedem Fall ratsam.

Gegenanzeigen

Algeldrat darf nicht eingenommen werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • vermindertem Phosphatgehalt des Blutes
  • Verstopfung oder Dickdarmverschluss.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion müssen während der Behandlung mit Algeldrat die Aluminium-Konzentration im Blut regelmäßig von einem Arzt prüfen lassen.


Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Algeldrat sollte während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da nur ungenügende Erfahrungen hierzu vorliegen.

Aluminium-Ionen treten in die Muttermilch über. Deshalb sollte Algeldrat nicht in der Stillzeit eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder unter zwölf Jahren ist Algeldrat nicht geeignet, da nur ungenügende Erfahrungen hierzu vorliegen.

Für Säuglinge ist Algeldrat aufgrund seines Aluminiumgehalts nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Nierenkranke sollten während der Einnahme den Aluminium-Gehalt des Blutes regelmäßig vom Arzt kontrollieren lassen.
  • Nach Ablauf des Verfalldatums sollte das Medikament nicht mehr angewendet werden.
  • Zehn Milliliter Suspension entsprechen 0,019 Broteinheiten (BE) für Diabetiker.
  • Das Medikament enthält die Parabene Methyl(4-hydroxybenzoat) und Propyl(4-hydroxybenzoat). Diese Substanzen können Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen.
  • Das Medikament enthält Sorbitol.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Suspension)
200 Milliliter Suspension
90 Milligramm Algeldrat
500 Milliliter Suspension
90 Milligramm Algeldrat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Maalox 70 mVal Suspension sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Algeldrat (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.