M-M-RvaxPro
Wirkstoffkombination: Masern-Virus + Mumps-Virus + Röteln-Virus
Darreichnungsform: Injektionssuspension
Wirkung
M-M-RvaxPro enthält die Wirkstoffkombination Masern-Virus + Mumps-Virus + Röteln-Virus. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von M-M-RvaxPro.
Der Wirkstoff dient bei Patienten ab einem Alter von zwölf Monaten der gleichzeitigen Aktivierung der körpereigenen Abwehr gegen Masern, Mumps und Röteln.
Bei einer massenweisen Infektion mit Masern (Epidemie) können auch Kinder ab einem Lebensalter von neun Monaten mit dem Wirkstoff geimpft werden.
Nach Kontakt mit einer Person, die schon Masern hat, besteht das Risiko einer Infektion. Wenn der Impfstoff innerhalb von 72 Stunden nach diesem Kontakt verabreicht wird, kann er eventuell noch vor einer Infektion schützen. Sicher ist der Schutz nur, wenn die Impfung einige Tage vor einem Kontakt erfolgt. Ob dies auch für die mögliche Ansteckung mit Mumps- oder Röteln-Wildviren gilt, wurde bisher nicht untersucht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Masern-Virus + Mumps-Virus + Röteln-Virus sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welchen die Wirkstoffkombination Masern-Virus + Mumps-Virus + Röteln-Virus gehört.
Dosierung
Personen ab 12 Monaten sollten eine Dosis des Impfstoffs zu einem ausgewählten Zeitpunkt erhalten. Eine zweite Dosis kann gemäß den offiziel-
len Impfempfehlungen frühestens vier Wochen nach der ersten Dosis verabreicht werden. Mit der zweiten Dosis sollen Personen geschützt werden, die aus welchem Grund auch immer, nach der ersten Dosis keinen
Impfschutz entwickelt haben.
Kinder von 9 bis 12 Monaten werden mit dem Medikament geimpft, wenn der Arzt einen so frühen Impfschutz für notwendig hält. Dies kann der Fall sein bei Kindern in Tagesstätten, in Situationen mit einem Masern-Ausbruch oder bei Reisen in Regionen mit hohem Risiko für eine Masern-Infektion. Solche Kinder sollten im Alter von 12 bis 15 Monaten erneut geimpft werden.
Jüngeren Kindern verbreicht man den Impfstoff vorzugsweise in den Gesäßmuskel, bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Oberarmmuskel. Patienten mit Neigung zu Blutungen bekommen den Impfstoff unter die Haut injiziert.
Zur Impfung wird der Inhalt der Spritze vollständig in das Fläschchen mit dem Pulver injiziert. Das Fläschchen wird vorsichtig geschwenkt, um den Inhalt gründlich zu mischen. Die gesamte Menge des so zubereiteten Impfstoffs wird wieder in die Spritze aufgezogen und verabreicht.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Fieber (38,5 Grad oder höher).
an der Injektionsstelle:
Hautrötung, Schmerz, Schwellung.
Häufige Nebenwirkungen:
Masernähnlicher oder anderer Hautausschlag.
an der Injektionsstelle:
Bluterguss.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nasen-Rachen-Entzündung, Infektionen der oberen Atemwege, Infekte durch Viren, Naselaufen, Durchfall, Erbrechen, Nesselsucht.
an der Injektionsstelle: Hautausschlag.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Gehirnhautentzündung ohne Erregernachweis, atypische Masern, Nebenhodenentzündung, Hodenentzündung, Mittelohrentzündung, Speicheldrüsenentzündung, Schnupfen, spezielle From der Gehirnentzündung (subakute sklerosierende Panenzephalitis), örtliche Lymphknotenschwellung, Mangel an Blutplättchen, allergische Reaktionen, Überempfindlichkeit (mit Blutgefäßschwellungen, Schwellungen an Armen und Beinen und im Gesicht), Reizbarkeit, Krampfanfälle ohne Fieber, Gangunsicherheit, Schwindel, Gehirnentzündung, Gehirnleistungsstörungen, Fieberkrämpfe (bei Kindern), spezielle Form der Nervenentzündung (Guillain-Barré-Syndrom), Kopfschmerzen, Masern-Einschlusskörperchen-Enzephalitis (MIBE), Augenmuskellähmungen, Sehnerv-Entzündung, nervliche Missempfindungen, allgemeine Nervenentzündung, allgemeine Nervenerkrankung, Ohnmacht, Bindehautentzündung, Regenbogenhautentzündung, Innenohr-Taubheit, Bronchialkrämpfe, Husten, Lungenentzündung, Halsschmerzen, Übelkeit, örtlich begrenzte Entzündung des Unterhautfettgewebes, Unterhautblutungen, Verhärtung der Haut, Stevens-Johnson-Syndrom, Juckreiz, vorübergehende Gelenkentzündung, vorübergehende Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Fieber (38,5 Grad oder höher), Unwohlsein, Entzündung des Sehnervs an seiner Austrittsstelle aus dem Augapfel, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen.
an der Injektionsstelle:
Schwellung, Schmerzhaftigkeit, Bläschen, Quaddeln, Entzündungen, Blutgefäßentzündung, Stechen.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Immunglobulinen und dem Impfstoff kann die zu erwartende Antikörper-Bildung beeinträchtigen. Die Impfung sollte frühestens drei Monate nach Transfusionen von Blut oder Blutflüssigkeit (Plasma) oder der Gabe menschlicher Immunglobuline erfolgen.
Die Gabe von Blutprodukten mit Masern-, Mumps- oder Röteln-Virus-Antikörpern, einschließlich Immunglobulin-Präparaten, sollte frühestens einen Monat nach der Impfung mit dem Wirkstoff erfolgen, es sei denn, der Arzt hält die Gabe dieser Präparate für unumgänglich.
Nach Impfung mit Masern-Mumps-Röteln-Lebendimpfstoffen kann die Empfindlichkeit von Hauttests auf Tuberkelbakterien vorübergehend vermindert sein. Wenn ein Tuberkulose-Test geplant ist, sollte der Test entweder vor, gleichzeitig mit oder mindestens vier bis sechs Wochen nach der Impfung erfolgen.
Der Wirkstoff und andere Virus-Lebendimpfstoffe sollten entweder gleichzeitig an unterschiedlichen Körperstellen oder im Abstand von einem Monat verabreicht werden.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen frühere Masern-, Mumps- oder Röteln-Impfungen
- Erkrankungen mit Fieber über 38,5 Grad
- aktiver, unbehandelter Tuberkulose
- krankhaften Blutbildveränderungen, Blutkrebs (Leukämie), Lymphdrüsenkrebs oder anderen bösartigen Tumoren, die sich auf die Bildung von Blutzellen oder Lymphzellen auswirken
- Behandlung zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr (einschließlich hoher Dosen von Glukokortikoiden)
- immungeschwächten Patienten beispielsweise bei AIDS (eine HIV-Infektion ohne Schädigung des Immunsystems ist kein Hinderungsgrund).
- Allergie-Neigung besonders gegen Hühnereiweiß - die Praxis muss für die Behandlung möglicher Schockzustände eingerichtet sein
- Personen mit Krampfanfällen oder Gehirnschädigungen (auch in der Familiengeschichte)
- Kindern im Alter von neun bis zwölf Monaten, weil der Impferfolg durch mütterliche Antikörper und/oder der Unreife des Immunsystems unzureichend sein kann.
Der Impfstoff darf keinesfalls in die Blutbahn gelangen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es wurden keine Studien über die Anwendung des Impfstoffs bei Schwangeren durchgeführt. Es ist daher nicht bekannt, ob er schädliche Auswirkungen auf das Kind haben kann oder die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Daher darf bei Schwangeren keine Impfung mit dem Wirkstoff erfolgen. Darüber hinaus müssen Frauen nach der Impfung eine Schwangerschaft drei Monate lang verhindern.
Studien haben gezeigt, dass stillende Mütter, die nach der Geburt mit einem ähnlichen Impfstoff geimpft wurden, das Röteln-Virus mit der Muttermilch ausscheiden und so auf ihre Säuglinge übertragen können. Keiner der Säuglinge, bei denen eine Röteln-Infektion im Blut nachgewiesen wurde, zeigte Zeichen einer Röteln-Erkrankung. Es ist nicht bekannt, ob Masern- oder Mumps-Impfviren mit der Muttermilch ausgeschieden werden. Daher sollte der Arzt die Impfung Stillender sorgfältig abwägen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff wird in der Regel bei Kindern ab einem Alter von zwölf Monaten angewendet. Manchmal hält der Arzt einen früheren Impfschutz für notwendig, beispielsweise für Kinder in Tagesstätten, in Situationen mit einem plötzlichen Masern-Ausbruch oder bei Reisen in Regionen mit häufigem Vorkommen von Masern. Dann werden auch Kinder ab dem neunten Lebensmonat geimpft. Solche Kinder sollten im Alter von 12 bis 15 Monaten erneut eine Impfung erhalten. Es kann eine weitere Dosis eines Impfstoffs mit einer Masern-Komponente gegeben werden, falls die offiziellen Impfempfehlungen dies vorsehen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann das Ergebnis eines Tuberkulose-Tests verfälschen.
- Nach Verabreichung des Medikaments müssen Frauen eine Schwangerschaft drei Monate lang zuverlässig verhüten.
- Das Medikament darf nur in die Muskeln oder unter die Haut, aber keinesfalls in die Blutbahn gespritzt werden.
- Der Impfstoff darf nicht bei Patienten gespritzt werden, die gegen Neomycin oder Hühnereiweiß allergisch sind.
- Der Impfstoff ist im Kühlschrank bei zwei bis acht Grad aufzubewahren und darf nicht eingefroren werden.
- Das Fläschchen mit dem Pulver ist in der Verpackung aufzubewahren, um es vor Licht zu schützen.
- Das Medikament enthält Sorbitol, das manche Patienten schlecht vertragen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über M-M-RvaxPro sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Masern-Virus + Mumps-Virus + Röteln-Virus (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.