Lysandra beta
Wirkstoffkombination: Ethinylestradiol + Norgestimat
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Lysandra beta enthält die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Norgestimat.
Die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Norgestimat wird zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung ("Pille", "Antibabypille") eingesetzt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ethinylestradiol + Norgestimat sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung, Kontrazeptiva, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Norgestimat gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schwangerschaftsverhütung mit Hormonen zum Einnehmen
Dosierung
Nehmen Sie jeweils eine Tablette täglich zur selben Zeit (vorzugsweise am Abend) ein. Damit fahren Sie 21 Tage ohne Unterbrechung fort, gefolgt von einem einnahmefreien Intervall von sieben Tagen. Jede nachfolgende Packung wird erst begonnen, nachdem die sieben Tage verstrichen sind. Zusätzliche Verhütungsmaßnahmen sind in diesem Fall nicht notwendig. Während der
einnahmefreien Zeit kommt es gewöhnlich zur Monatsblutung, normalerweise zwei bis vier Tage nach Einnahme der letzten Tablette.
Mit der Einnahme wird am ersten Tag des natürlichen Monatszyklus der Frau begonnen (erster Tag der Monatsblutung). Wurde vorher schon verhütet, erfolgt die Einnahme des Medikaments vorzugsweise am Tag nach der letzten Einnahme der vorher genommenen "Pille", spätestens aber am Tag nach dem üblichen tablettenfreien Intervall. Falls ein Vaginalring oder transdermales Pflaster verwendet wurde, sollte mit der Einnahme vorzugsweise am Tag der Entfernung desselben begonnen werden, spätestens aber zum Zeitpunkt der nächsten notwendigen Anwendung.
Bei vergessener Tabletteneinnahme ist die Schwangerschaftsverhütung nicht beeinträchtigt, wenn die Einnahmezeit um weniger als zwölf Stunden überschritten wurde. Nehmen Sie die Tablette ein, sobald Sie daran denken, und die folgenden Tabletten zur gewohnten Zeit. Wird die Einnahmezeit um mehr als zwölf Stunden überschritten, kann der Schutz beeinträchtigt sein. Es sind dann zusätzlich andere Methoden der Schwangerschaftsverhütung (Kondom, Pessar) zu verwenden.
Bei schweren Magen-Darm-Störungen wie Erbrechen oder Durchfall kommt es möglicherweise zur unvollständigen Aufnahme der Wirkstoffe in den Körper. Auch dann müssen zusätzliche schwangerschaftsverhütende Maßnahmen ergriffen werden. Kommt es innerhalb von drei bis vier Stunden nach Tabletteneinnahme zum Erbrechen, sollte so bald wie möglich eine neue (Ersatz)Tablette eingenommen werden. Die neue Tablette sollte, wenn möglich, innerhalb von zwölf Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt eingenommen werden. Wenn mehr als zwölf Stunden vergangen sind, gelten die Empfehlungen für das Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme. Wenn das übliche Einnahmeschema nicht geändert werden soll, muss (müssen) die zusätzliche(n) Tablette(n) aus einem anderen Blisterstreifen genommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Indigocarmin (E 132)
- mikrokristalline Cellulose
- vorverkleisterte Maisstärke
- all-rac-α-Tocopherol
- Croscarmellose-Natrium
- Lactose-Monohydrat
- pflanzliches Magnesiumstearat
- Povidon K25
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Durchbruch- und Schmierblutungen, Kopfschmerzen (seltener Migräne).
Häufige Nebenwirkungen:
Wassereinlagerungen (Ödeme), Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Gewichtsveränderungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Nervosität, Schwindelgefühl, Veränderungen der Libido, Akne, Brustschmerzen, Brustempfindlichkeit, Brustvergrößerung, Flüssigkeitsabsonderung der Brustdrüsen, Regelblutungsschmerzen (Dysmenorrhoe), Scheidenentzündung, Scheidenausfluss, Pilzerkrankungen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutdruckanstieg, Bauchkrämpfe, Blähungen, Veränderungen des Appetits, Änderungen der Blutfettwerte, Hautausschlag, Flecken im Gesicht (möglicherweise bleibend), Pigmentierungsstörungen, Körperbehaarungszunahme (Hirsutismus), Haarausfall.
Seltene Nebenwirkungen:
Veränderungen der Blutzuckerwerte, Knotenrose (Bildung schmerzhafter Knoten in der Haut), Kontaktlinsenprobleme (schlechte Verträglichkeit).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krampfadern, Gallenblasenerkrankungen, Gallensteine, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberkrebs, Verschlechterung einer Störung des Abbaus von Hämoglobin (Porphyrie), Hautausschlag mit Knotenbildung (großflächig), Sehnerventzündung.
Weitere Nebenwirkungen (ohne Häufigkeitsangabe):
prämenstruelles Syndrom, Herpes gestationis, Veränderungen der Hornhaut, Veränderungen der Blutzuckerwerte, Nierenfunktionsstörungen, Darmentzündungen, Wachstum gutartiger Gebärmuttertumore.
Besonderheiten:
Bei der Anwendung ist besonders auf Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien zu achten. Diese sind zum Beispiel starke Schmerzen oder Schwellungen eines Beins, die von Druckschmerz, Erwärmung oder Änderung der Hautfarbe des Beins begleitet sein können, plötzliche unerklärliche Atemnot, starker Brustschmerz, Symptome eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Werden solche Probleme bemerkt, ist die Einnahme sofort abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.
Wechselwirkungen
Die empfängnisverhütende Wirkung der Kombination Ethinylestradiol und Norgestimat kann durch die gleichzeitige Anwendung bestimmter Wirkstoffe abgeschwächt beziehungsweise aufgehoben werden. Dazu gehören:- Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
- die Antibiotika Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetracycline
- virenhemmende Mittel wie beispielsweise Ritonavir und Nelfinavir
- Johanniskraut
- Antiepileptika wie Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
- das GichtmittelPhenylbutazon
- Aktivkohle
Da Ethinylestradiol und Norgestimat den Blutzuckerspiegel beeinflussen, müssen Insulin und orale Antidiabetika eventuell in ihrer Dosis angepasst werden.
Laborwerte von Leber, Niere und Schilddrüse können durch die Anwendung der Wirkstoffkombination verändert werden.
Gegenanzeigen
Ethinylestradiol und Norgestimat dürfen nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
- Schwangerschaft
- bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Ethinylestradiol weiterwachsen würden (wie etwa Brustkrebs)
- Herpesinfektionen in einer vorausgegangenen Schwangerschaft (Herpes gestationis)
- unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut
- diagnostisch nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide
- akuten oder früheren schweren Lebererkrankungen (wie Lebertumoren, Leberentzündungen, Gelbsucht, Gallenstau, Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom), zumindest solange sich bestimmte Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben
- akuten oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben, wie etwa schweren Venenerkrankungen, Venenthrombosen, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), Störungen der Blutgerinnung, Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler
- schwer behandelbarem Bluthochdruck
- Sichelzellenanämie
- schweren Fettstoffwechselstörungen oder Fettsucht
- Mittelohrschwerhörigkeit, die sich während vorangegangener Schwangerschaften verschlimmert hat
- Migräne.
- Brustkrebs in der Familie (Verwandtschaft ersten Grades)
- zuvor aufgetretene Venenentzündungen
- eine ausgeprägte Neigung zu Krampfadern
- Blutdruckanstieg
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Lupus erythematodes
- Herz- und Nierenfunktionsstörungen
- Depressionen
- vorausgegangene leichtere Leber- und Gallenblasenerkrankungen
- Epilepsie
- Asthma
- Chorea minor (Veitstanz)
- multiple Sklerose
- Endometriose und gutartige Gebärmuttertumore
- Erniedrigung des Blutkalziumspiegels
- leichtere Fettstoffwechselstörungen oder erhebliches Übergewicht
- Erkrankungen der Brustdrüse (Mastopathie)
- Verwendung von Kontaktlinsen
Nach einer Leberentzündung sollte die Behandlung mit Ethinylestradiol und Norgestimat nicht vor Ablauf von sechs Monaten begonnen werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Das Anwendungsgebiet von Ethinylestradiol und Norgestimat schließt eine Behandlung mit der Wirkstoffkombination während der Schwangerschaft aus.
Die Produktion der Muttermilch kann durch Ethinylestradiol und Norgestimat verringert sein. Außerdem können kleine Wirkstoffmengen in die Muttermilch und damit in den Säugling übergehen. Um Schädigungen zu vermeiden, sollte das Kind vor einer Anwendung der Wirkstoffkombination abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Das Anwendungsgebiet von Ethinylestradiol und Norgestimat schließt eine Behandlung von Kindern mit der Wirkstoffkombination aus.
Warnhinweise
- Laborwerte von Leber, Niere und Schilddrüse können durch die Anwendung des Medikaments verändert werden.
- Das Medikament schützt nicht vor HIV-Infektionen oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
- Löst das Medikament Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien aus, muss die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.
- Treten depressive Beschwerden und Stimmungsschwankungen auf, sollte unbedingt der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lysandra beta sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Norgestimat (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.