Losartan Heumann 12,5 mg/ -25 mg/ -50 mg/ -100 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.04.2017
Hersteller: Heumann Pharma GmbH & Co. Generika KG (Torrent Gruppe)
Wirkstoff: Losartan
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Losartan Heumann 12,5 mg/ -25 mg/ -50 mg/ -100 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Losartan. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Losartan Heumann 12,5 mg/ -25 mg/ -50 mg/ -100 mg Filmtabletten.

Losartan wird zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks (sogenannte essentielle oder primäre Hypertonie) eingesetzt.

Es kann weiterhin bei chronischer Herzmuskelschwäche als Kombinationspartner zu Entwässerungsmitteln, Betarezeptorenblockern oder Herzglykosiden zur Herzentlastung verabreicht werden. Die Kombination mit ACE-Hemmern ist allerdings nicht zulässig.

Eine blutdrucksenkende Therapie bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (sogenannter Altersdiabetes) und diabetisch bedingten Nierenerkrankungen kann ebenfalls mit Losartan ergänzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Losartan sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Losartan gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren
  • Nierenerkrankung bei erwachsenen Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes mellitus vom Typ 2 mit einer Eiweißausscheidung im Urin von über 0,5 Gramm/Tag als Teil einer Bluthochdruck-Behandlung
  • chronische Herzmuskelschwäche bei Erwachsenen, wenn die Behandlung mit einem ACE-Hemmer wegen Unverträglichkeit, insbesondere Husten, oder Anwendungsbeschränkungen nicht möglich ist
  • Verminderung des Schlaganfallrisikos bei erwachsenen Bluthochdruck-Patienten mit im EKG sichtbarer Verdickung der linken Herzwand

Dosierung

Die übliche Dosis zur Behandlung von Bluthochdruck beträgt für die meisten Patienten einmal täglich eine 50mg-Filmtablette. Die maximale blutdrucksenkende Wirkung wird etwa drei bis sechs Wochen nach Therapiebeginn erreicht. Eine Erhöhung der Dosis auf einmal täglich (morgens) eine 100mg-Filmtablette kann bei manchen Patienten zu einem besseren Erfolg führen.

Bei Bluthochdruck-Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 beträgt die übliche Dosis zu Anfang eine 50mg-Filmtablette. Der Arzt wird die Dosis, abhängig von der Blutdrucksenkung, ab einem Monat nach Behandlungsbeginn eventuell auf einmal täglich eine 100mg-Filmtablette erhöhen.

Bei Herzmuskelschwäche beginnt die Behandlung mit einmal täglich einer 12,5mg-Filmtablette. Im Allgemeinen wird der Arzt die Dosis, abhängig von der individuellen Verträglichkeit, im Abstand von jeweils einer Woche von 12,5 Milligramm Losartan-Kalium auf 25 Milligramm, dann 50 und dann 100 Milligramm bis zu einer Maximaldosis von 150 Milligramm einmal pro Tag erhöhen.

Zur Verhindung von Schlaganfällen wird der Arzt zunächst einmal täglich eine 50mg-Filmtablett verordnen. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Blutdrucksenkung kann dann zusätzlich eine niedrige Dosis von Hydrochlorothiazid verabreicht werden und/oder die Dosis auf einmal täglich eine 100mg-Filmtablette erhöht werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • Lactose
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • vorverkleisterte Maisstärke

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Infektionen der oberen Atemwege.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Leberwerterhöhung, Müdigkeit, Hautauschlag, Hitzegefühl, Rückenschmerzen, Übelkeit, Husten, grippeähnliche Symptome, Bauchschmerzen, Durchfall, Rachenschleimhautentzündung, allgemeine Schwellungen, Gewebswasseransammlungen, Erbrechen, Atemwegsentzündung (Bronchitis), Schnupfen, Atemnot.

Seltene Nebenwirkungen:
Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Gefäßschwellung, Schwellung von Haut und Schleimhaut, Nesselsucht, Juckreiz, Abfall einzelner oder aller Gruppen der weißen Blutkörperchen, dosisabhängiger Blutdruckabfall beim Aufstehen und Aufsetzen, zu starker Blutdruckabfall (besonders bei Patienten mit Flüssigkeitsmangel), Brustengebeschwerden, Verstopfung, Schwächegefühl, Organempfinden des Herzenz, Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Bewusstseinsverlust ohne erkennbare Ursache, Störung der Herzerregung, Schlaganfall, Missempfindungen wie Kribbeln und "Ameisenlaufen", Leberentzündung, Blutarmut, zu wenig Blutplättchen, Migräne.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
entzündliche Hauterkrankung mit gruppiert auftretenden Bläschen.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Gabe von anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann sich die blutdrucksenkende Wirkung von Losartan verstärken. Die Patienten sind sorgfältig zu überwachen.

Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Losartan kann durch nicht-steroidale Antirheumatika (kortisonfreie Schmerzmittel), einschließlich selektiver COX-2-Hemmer, abgeschwächt werden. Eine Dosisanpassung durch den behandelnden Arzt kann eventuell erforderlich werden.

Wird Losartan zusammen mit kaliumsparenden Entwässerungsmitteln, Kaliumpräparaten oder anderen Mitteln, welche den Kaliumspiegel erhöhen (beispielsweise mit dem GerinnungshemmerHeparin) gegeben, ist besondere ärztliche Vorsicht geboten. Ein Kalium-Anstieg im Blut wäre möglich und Nebenwirkungen könnten sich verstärken. Engmaschige Blutuntersuchungen sind zu empfehlen.

Eine Erhöhung der Giftigkeit von Lithium (Psychopharmaka) wäre ebenfalls möglich. Der Arzt wird in diesem Fall individuell über eine Dosisanpassung entscheiden.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Losartan darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Aufgrund mangelnder Therapie-Erfahrung ist der Einsatz von Losartan bei beidseitiger Nierenarterienverengung oder einseitiger Nierenarterienverengung bei Patienten mit Einzelniere und bei Patienten nach Nierentransplantation verboten. Ebenfalls untersagt ist die Behandlung mit Losartan bei schwerer Leberfunktionsstörung, Herzklappenverengung, Erkrankung und Verdickung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie) sowie bei niedrigem Blutdruck (< 90 mm Hg).

Patienten, die an schwerer Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse IV), an Herzmuskelschwäche mit gleichzeitig schwerer Nierenfunktionsstörung oder an lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen leiden, dürfen auch nicht mit Losartan behandelt werden.

Zuckerkranke oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten, dürfen nicht mit Losartan behandelt werden.

Patienten mit einem Herzinfarkt in den letzten drei Tagen oder Patienten mit belastungsunabhängigen Brustengebeschwerden (instabile Angina Pectoris) sollten Losartan ebenfalls nicht erhalten. Weiterhin schließen ein Schlaganfall oder vorübergehende Durchblutungsstörungen in den letzten drei Monaten die Behandlung mit Losartan-Kalium aus.

Beim primären Aldosteronismus (gestörte Hormonausschüttung der Niere) wird die Anwendung im Allgemeinen nicht empfohlen. Diese Erkrankung spricht nicht auf AT1-Rezeptor-Antagonisten an.

Kinder sollten ebenfalls nicht mit Losartan behandelt werden. Das Gleiche gilt für schwangere Frauen und stillende Mütter.

Relative Gegenanzeigen für den Einsatz von Losartan sind Patienten mit Herzkranzgefäßverengung (koronare Herzkrankheit) oder mit einem Flüssigkeitsmangel.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Losartan darf nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.

AT1-Rezeptor-Antagonisten, also auch Losartan, können ebenso wie ACE-Hemmer in der Schwangerschaft nach der Bildung der kindlichen Organe die Durchblutung derselben und so deren Entwicklung beeinträchtigen. Die Anwendung im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kann daher Nierenfunktionsstörungen, eine Verringerung der Fruchwassermenge und Verlangsamung des Schädelknochenwachstums sowie beim Neugeborenen Nierenversagen, niedrigen Blutdruck und Kaliumüberschuss im Blut hervorrufen. Die Einnahme von ACE-Hemmern und AT1-Rezeptor-Antagonisten im ersten Schwangerschaftsdrittel wird wegen fehlender Daten aus Studien nicht empfohlen und ist in der Zeit danach ausdrücklich verboten.

Wird während der Behandlung mit dem Wirkstoff eine Schwangerschaft festgestellt oder ist eine Schwangerschaft geplant, so muss Losartan so schnell wie möglich abgesetzt werden.

Da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, dürfen Mütter während der Behandlung nicht stillen. Vor Therapiebeginn muss die Frau deshalb abstillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Losartan wird bei Kindern unter sechs Jahren nicht empfohlen, da für diese Patientengruppe begrenzt Erfahrungen zur Verfügung stehen. Die Dosierung muss bei Kindern vom Arzt dem Körpergewicht und dem Erfolg der Blutdrucksenkung angepasst werden.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch das Medikament so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Vor der Therapie mit dem Medikament sollte ein Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel ausgeglichen werden.
  • Vor Anwendung des Medikaments ist bei Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft auszuschließen, während der Behandlung ist sie zu verhüten.
  • Die Dosis des Medikaments ist zu Beginn der Behandlung langsam zu erhöhen (einschleichende Dosierung).
  • Bei Therapiebeginn und bei jeder Dosiserhöhung kann es zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen. Die Patienten sind daher bei solchen Gelegenheiten drei Stunden ärztlich zu überwachen.
  • Bei der Gabe von Losartan-Kalium kann es zu einem Blutkaliumanstieg kommen. Deshalb sind regelmäßige ärztliche Kontrollen des Blut-Kaliumgehaltes notwendig.
  • Das Medikament ist bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe weniger wirksam in der Blutdrucksenkung als bei hellhäutigen Patienten.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
28 Stück Filmtabletten
45,88 Milligramm Losartan
56 Stück Filmtabletten
45,88 Milligramm Losartan
98 Stück Filmtabletten
45,88 Milligramm Losartan
28 Stück Filmtabletten
91,76 Milligramm Losartan
56 Stück Filmtabletten
91,76 Milligramm Losartan
98 Stück Filmtabletten
91,76 Milligramm Losartan
28 Stück Filmtabletten
11,47 Milligramm Losartan
28 Stück Filmtabletten
22,94 Milligramm Losartan
56 Stück Filmtabletten
22,94 Milligramm Losartan
98 Stück Filmtabletten
22,94 Milligramm Losartan

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Losartan Heumann 12,5 mg/ -25 mg/ -50 mg/ -100 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Losartan (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.