Lopirin Cor/-25mg/-50mg
Wirkung
Lopirin Cor/-25mg/-50mg enthält den Wirkstoff Captopril. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Lopirin Cor/-25mg/-50mg.
Captopril hat mehrere Einsatzgebiete. Es kann gegeben werden bei:- Bluthochdruck als Einzeltherapie oder in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln
- Herzmuskelschwäche oft in Kombination mit Diuretika, bei schweren Formen der Herzmuskelschwäche auch in Kombination mit Herzglykosiden und Betablockern
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Captopril sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen ACE-Hemmer, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Captopril gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Bluthochdruck
- Herzmuskelschwäche, zusätzlich zu Entwässerungsmitteln und insbesondere bei schwerer Herzmuskelschwäche auch zu Digitalis (Herzmedikament)
- gestörte Funktion der linken Herzkammer nach Herzinfarkt bei stabilen Patienten mit einer Blutauswurfrate von unter 40 Prozent
- Schädigung der Nieren mit Funktionsverlust, bei Patienten mit mehr als 500 Milligramm Eiweiß im Urin am Tag infolge insulinabhängiger Zuckerkrankheit
Dosierung
Die Tabletten sind mit 12,5 Milligramm, 25 Milligramm und 50 Milligramm des Wirkstoffs Captopril erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erhalten, können auch mehrere niedriger dosierte Tabletten zusammen eingenommen werden.
Bei Patienten mit Salz- oder Flüssigkeitsmangel sollte mit der geringsten Einzeldosis von 6,25 Milligramm Captopril (eine halbe 12,5 Milligramm-Tablette) morgens begonnen werden.
Die Gabe der ersten Dosis und jede Dosiserhöhung sollte mindestens zwei Stunden ärztlich überwacht werden. Bei Patienten mit bösartigem Bluthochdruck (maligner Hypertonie), Linksherzfehlfunktion oder schwerer Herzmuskelschwäche sollte der Behandlungsbeginn unter stationären Bedingungen erfolgen.
Bei Bluthochdruck wird die Therapie morgens und abends mit 12,5 Milligramm begonnen. Falls nötig, kann die Dosis auf zweimal 25 Milligramm oder einmal 50 Milligramm Wirkstoff am Tag erhöht werden. Jede Dosiserhöhung sollte frühstens nach drei Wochen erfolgen. Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 50 Milligramm Captopril, die Maximaldosis 150 Milligramm pro Tag.
Bei Herzmuskelschwäche sollten unter sorgfältiger Überwachung zu Behandlungsbeginn 6,25 Milligramm morgens und abends gegeben werden. Die Erhaltungsdosis liegt normalerweise bei 25 bis 75 Milligramm pro Tag (aufgeteilt auf mehrere Gaben). In Einzelfällen ist es notwendig, die Maximaldosis von 150 Milligramm Captopril pro Tag einzunehmen.
Bei einer Fehlfunktion der linken Herzkammer (linksventrikuläre Dysfunktion) nach einem Herzinfarkt wird am ersten Tag eine Einzeldosis von 12,5 Milligramm gegeben. Am Folgetag sind dreimal 12,5 Milligramm einzunehmen. Wird das Medikament gut vertragen, kann die Dosis auf zwei- bis dreimal täglich je 25 Milligramm Wirkstoff erhöht werden. Die Maximaldosis beträgt dreimal 50 Milligramm pro Tag.
Bei einer Nierenschädigung durch die Zuckerkrankheit (diabetische Nephropathie) bei Typ-I-Diabetikern wirkt Captopril schützend auf die Nieren. Hier wird eine tägliche Dosis von 75 Milligramm, aufgeteilt auf mehrere Gaben, empfohlen.
Da Captopril hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion verringert werden. Bei mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 20 bis 59 Milliliter pro Minute beziehungsweise Serumkreatinin 1,8 bis fünf Milligramm pro Deziliter) beträgt die Anfangsdosis jeweils 6,25 Milligramm morgens und abends, die Erhaltungsdosis 25 bis 50 Milligramm pro Tag und die Maximaldosis 75 Milligramm pro Tag.
Bei sehr schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 20 Millilitern pro Minute beziehungsweise Serumkreatinin über fünf Milligramm pro Deziliter) liegt die empfohlene Dosis bei 6,25 bis 25 Milligramm pro Tag.
Bei Kindern muss die Therapie unter sorgfältiger Aufsicht begonnen werden. Die Anfangsdosis bei Kindern ab etwa sechs Jahren (oder 20 Kilogramm Körpergewicht) liegt bei 6,25 Milligramm. Danach kann die Dosis, je nach Ansprechen auf die Therapie, auf zweimal 12,5 Milligramm pro Tag angehoben werden.
Das Medikament sollte unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Die angegebene Tagesmenge wird in der Regel auf zwei oder drei Gaben verteilt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose 1H2O
- Maisstärke
- hochdisperses Siliciumdioxid
- mikrokristalline Cellulose
- Stearinpalmitinsäure
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen (selten mit Bewusstseinsverlust ohne erkennbare Ursache), Nierenfunktionsstörungen (selten bis zum Nierenversagen), trockener Reizhusten, Bronchitis, Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Verminderung der Konzentration des roten Blutfarbstoffs.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übermäßige Blutdrucksenkung, Mangel an Blutzellen (verminderter Hämatokrit), Verminderung der weißen Blutkörperchen, Verminderung der Blutplättchen, Reizleitungsstörungen am Herzen (AV-Block II. und III. Grades), Eiweißausscheidung im Urin (teilweise mit verschlechterter Nierenfunktion), Atemnot, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Seltene Nebenwirkungen:
Bewusstseinsverlust, Ohnmacht ohne erkennbare Ursache, verschlechterte Nierenfunktion, Nasenschleimhautentzündung, Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, nervliche Missempfindungen, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, Sehstörungen, Geschmacksveränderungen, vorübergehender Geschmacksverlust, Blutarmut, verminderte Blutplättchenzahl, verminderte Zahl der neutrophilen und eosinophilen Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), erhöhter Blutharnstoffwert, Anstieg des Blutkreatinin- und/oder Blutkaliumwerts, verminderter Blutnatriumwert, herzbedingte Schockzustände, verstärkte Blasenbildung, beginnende Gelbsucht (Gallenstau) bis Absterben von Leberzellen mit eventuell tödlichem Ausgang (unklarer Zusammenhang zur Einnahme von Captopril), Nesselsucht, Hautausschlag mit schwerer Störung des Allgemeinbefindens.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Herzrasen, Herzstolpern, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Angina Pectoris, Herzinfarkt, spürbare Herztätigkeit, Vorstufen eines Schlaganfalls, Schlaganfall, akutes Nierenversagen, Krampf der Atemwegsmuskulatur, allergisch bedingte Lungenerkrankung und Lungenentzündung, Zungenentzündung, Mundtrockenheit, Leberentzündung, Leberfunktionsstörungen, bläschenartige Hautveränderungen, Hautreaktionen wie Rötung, Schwellung, Juckreiz; Lichtsensibilität, Haarausfall, durch Gefäßkrämpfe bedingte anfallsweise Minderversorgung der Finger (Raynaud-Symptomatik), erhöhte Blut-Bilirubinkonzentration, Anstieg des Leberenzymwerts, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, verminderte Zahl aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Blutkaliumwertanstieg bei Zuckerkrankheit, Brustvergrößerung, Zerstörung der roten Blutkörperchen mit Blutarmut, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Auflösung/Zerfall der roten Blutkörperchen, vermehrtes Schwitzen.
Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen mit Captopril hinsichtlich seiner Wirkung und Nebenwirkungen können auftreten:- Nicht-opioide Schmerzmittel, Sympathomimetika und nicht-steroidale Antirheumatika vermindern die Blutdrucksenkung.
- Trizyklische Antidepressiva, Narkosemittel, Diuretika und Mittel gegen hohen Blutdruck verstärken die Blutdrucksenkung.
- Immunsuppressiva erhöhen das Risiko für das Auftreten von Blutbildveränderungen. Allopurinol (Mittel gegen Gicht-Anfälle), Zytostatika und Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) verstärken mögliche Blutbildveränderungen.
- Kalium und kaliumsparende Entwässerungsmittel (wie Spironolacton, Amilorid, Triamteren) sowie Kaliumüberschuss verursachende Arzneimittel (zum Beispiel Heparin) erhöhen den Kaliumspiegel. Dadurch kann sich die Wirkung von Herzglykosiden abschwächen.
- Polyacrylnitril-methallylsulfonat-high-flux- Membranen (eingesetzt bei der Blutwäsche), Dextransulfat (eingesetzt bei der Blutwäsche bei stark erhöhten Blutfetten) und Insektengifte im Rahmen einer Desensibilisierungs-Therapie erhöhen das Risiko für das Auftreten von allergischen Reaktionen bis zum Schock.
- Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
- Orale Antidiabetika und Insuline verstärken eine mögliche Blutzuckersenkung.
- Eine Kombination mit Lithium (Mittel bei manischer Depression) ist nicht zu empfehlen, da die Ausscheidung von Lithium verzögert und damit seine Giftigkeit gesteigert wird.
Gegenanzeigen
Captopril darf nicht gegeben werden bei- Überempfindlichkeit gegen Captopril oder einen anderen ACE-Hemmer
- angioneurotischem Ödem (Quincke-Ödem) mit Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge, Kehlkopf, Schleimhaut und Augen
- Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten
- bei gleichzeitiger Anwendung von Poly(acrylnitril, natrium-2-methallylsulfonat)high-flux-Membranen (werden bei der Dialyse eingesetzt).
- erhöhtem Urineiweiß von über 1 Gramm pro Tag.
- eingeschränkter Nierenfunktion
- unbehandelbarer, schwerer Herzmuskelschwäche.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Einnahme von Captopril ist in Schwangerschaft und Stillzeit streng verboten.
Wenn eine Schwangerschaft geplant oder festgestellt wird, muss die Behandlung vom Arzt auf andere Wirkstoffe umgestellt werden.
Beim Ungeborenen könnte es durch die Einnahme von Captopril zu einer Verringerung der Nierenfunktion und zu verzögerter Bildung der Schädelknochen kommen. Eine Verminderung des Fruchtwassers kann auftreten. Bei Neugeborenen können durch den Wirkstoff Nierenversagen, niedriger Blutdruck und eine erhöhte Blutkaliumkonzentration verursacht werden. Hinsichtlich dieser Nebenwirkungen müssen alle Kinder, deren Mütter Captopril eingenommen haben, sorgfältig ärztlich überwacht werden. Ist eine Schwangere während oder nach dem zweiten Schwangerschaftsdrittel mit Captopril behandelt worden, sollte der Arzt beim Kind mittels Ultraschall die Nierenfunktion und den Schädel untersuchen.
Captopril geht in die Muttermilch über. Hält der Arzt eine Behandlung mit Captopril während der Stillzeit für unumgänglich, muss abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Captopril ist auch für die Behandlung von Kindern geeignet. Die Dosis wird dabei vom Arzt in Abhängigkeit vom Ansprechen des Kindes auf die Therapie angepasst.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch starken Blutdruckabfall so beeinträchtigt werden, dass Autofahren oder das Führen von Maschinen gefährlich sind.
- Arbeiten ohne sicheren Halt sind während der Behandlung mit dem Medikament gefährlich.
- Die Therapie darf ohne ärztlichen Rat nicht unterbrochen oder abgebrochen werden.
- Während der Therapie dürfen körperliche Aktivitäten nicht plötzlich gesteigert werden.
- Der Wirkstoff kann in der Schwangerschaft Missbildungen verursachen. Eine Schwangerschaft ist daher zuverlässig zu verhüten.
- Alle wichtigen Laborwerte (Harnstoff, Kreatinin, Kalium, Natrium, Urineiweiß, Bilirubin, Leberenzyme) müssen regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.
- Vor Therapiebeginn sollte ein Wasser- oder Salzmangel ausgeglichen werden, während der Therapie muss der Patient genug trinken.
- Bei Auftreten einer Gelbsucht (Ikterus) muss der Arzt verständigt und gegebenenfalls die Therapie abgebrochen werden.
- Bei Auftreten eines angioneurotischen Ödems (Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge, Kehlkopf, Schleimhaut, Augen) muss die Therapie abgebrochen und ein Arzt aufgesucht werden.
- Sollten Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellungen und/oder Halsentzündung auftreten, muss der Arzt umgehend das weiße Blutbild untersuchen.
- Patienten mit einer Galaktose-Unverträglichkeit, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Aufnahmestörungen sollten das Medikament nicht einnehmen.
- Das Blutbild ist regelmäßig zu kontrollieren.
- Bei Therapiebeginn kann es zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen.
- Die Dosis ist langsam zu erhöhen (einschleichende Dosierung).
- Der Patient ist zu Therapiebeginn und bei jeder Dosiserhöhung zwei Stunden ärztlich zu überwachen.
- Die Nierenfunktion muss vor Behandlungsbeginn kontrolliert werden.
- Risikopatienten (mit Salz- und Flüssigkeitsmangel, eingeschränkter Nierenfunktion, schwerem Bluthochdruck oder schwerer Herzmuskelschwäche, über 65 Jahre) müssen ärztlich besonders intensiv betreut werden.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis verringert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lopirin Cor/-25mg/-50mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Captopril (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.