Loperamid 1/-2 Heumann Lösung
Wirkstoff: Loperamid
Darreichnungsform: Lösung
Wirkung
Loperamid 1/-2 Heumann Lösung enthält den Wirkstoff Loperamid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Loperamid 1/-2 Heumann Lösung.
Der Wirkstoff dient der symptomatischen Behandlung akuter und chronischer Durchfallerkrankungen (Diarrhöen). Er kommt bei Durchfallerkrankungen zum Einsatz, deren Ursache nicht festzustellen ist oder die aus anderen Gründen nicht ursächlich behandelt werden können.
Langfristig darf Loperamid nur unter ärztlicher Beobachtung angewendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Loperamid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Durchfallerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Loperamid gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Durchfall
Dosierung
Die Lösung ist mit ein beziehungsweise zwei Milligramm Wirkstoff Loperamid je Milliliter erhältlich.
Erwachsene beginnen die Behandlung bei akutem Durchfall mit 50 Tropfen (zwei Milliliter) Loperamid 2 Heumann Lösung. Danach nehmen sie nach jedem ungeformten Stuhl 25 Tropfen (einen Milliliter) Loperamid 2 Heumann Lösung ein. Chronischer Durchfall ist mit 50 Tropfen Loperamid 2 Heumann Lösung am Tag zu behandeln. Die Tageshöchstdosis sollte nicht über 16 Milligramm Wirkstoff liegen.
Kinder, die älter als acht Jahre sind, nehmen bei akutem Durchfall zu Beginn und nach jedem ungeformten Stuhl 50 Tropfen (zwei Milliliter) Loperamid 1 Heumann Lösung oder 25 Tropfen (1 Milliliter) Loperamid 2 Heumann Lösung ein. Chronische Durchfälle bei Kindern sind mit 50 Tropfen Loperamid 1 Heumann Lösung oder 25 Tropfen Loperamid 2 Heumann Lösung am Tag zu behandeln. Eine Tagesdosis von acht Milligramm Loperamid sollte dabei nicht überschritten werden.
Bei Kindern zwischen zwei und acht Jahren gilt die Faustregel: 0,04 Milligramm Wirkstoff pro Kilogramm Körpergewicht (mit Loperamid 1 Heumann Lösung).
Das Arzneimittel sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als zwei Tage angewendet werden.
Besonders bei Kindern und älteren Menschen ist auf ausreichenden Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten zu achten.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- gereinigtes Wasser
- Glycyrrhizinsäure
- Monoammoniumsalz
- Propylenglycol
- Saccharin-Natrium
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Luft- und Gasansammlungen im Darm, Bauchkrämpfe und Koliken, Verstopfung, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl.
Seltene Nebenwirkungen:
Hautausschläge und Juckreiz, Darmlähmung oder Darmverschluss (Ileus), Reizmagen oder Dickdarmerweiterungen mit schweren Störungen des Transports des Darminhalts (Megakolon), Schläfrigkeit, Harnverhaltung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock, Angioödem (Schwellungen und Rötungen der Haut), schmerzhafte Blasenbildungen an Haut und Schleimhäuten (Stevens-Johnson-Syndrom), schwere entzündliche Hautrötungen (Erythema multiforme), Syndrom der verbrühten Haut (Lyell-Syndrom).
Besonderheiten:
AIDS-Patienten, die nach Gabe von Loperamid einen aufgetriebenen Leib bekommen, müssen die Durchfall-Behandlung sofort unterbrechen.
Bei Missbrauch oder Überdosierung kann es zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen kommen.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Loperamid mit Substanzen, die dessen Abbau im Körper behindern, kann zu schweren Herzrhythmusstörungen führen. Zu den bedenklichen Wirkstoffen gehören das AntiarrhythmikumChinidin, die Magenmittel CimetidinRanitidin, die Makrolid-AntibiotikaClarithromycin und Erythromycin, der Blutfettsenker Gemfibrozil, die Pilzmittel Itraconazol und Ketoconazol, das Malaria-Mittel Chinin und das virenhemmende MittelRitonavir.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen Loperamid bekannt ist. Auch darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden bei Erkrankungen und Beschwerden, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit vermieden werden muss wie bei Blähungen, Verstopfung, Darmlähmungen oder Darmverschluss.
Bei Durchfallerkrankungen mit Fieber oder blutigem Stuhl sowie Durchfall, der durch die Einnahme von Antibiotika (pseudomembranöse Kolitis) ausgelöst wurde, darf Loperamid ebenfalls nicht verordnet werden. Dies gilt auch bei Magen-Darm-Entzündungen (Colitis ulcerosa) im akuten Schub sowie für durch Bakterien verursachte Darmerkrankungen wie Salmonellen, Shigellen oder Campylobacter.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollten Patienten mit chronischem Durchfall und Patienten mit bestehenden oder durchgemachten Lebererkrankungen mit Loperamid behandelt werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Ausreichende Erfahrungen liegen nicht vor. Deshalb sollte der Wirkstoff in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter zwei Jahren dürfen nicht mit dem Wirkstoff behandelt werden.
Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren sollten nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt mit Loperamid behandelt werden.
Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts sind Kapseln und Tabletten für Kinder im Alter zwischen zwei und acht Jahren nicht geeignet, für diese Altersgruppe muss der Arzt die Dosierung nach dem Körpergewicht berechnen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann eine allergische Reaktion auslösen.
- Langfristig darf das Medikament nur unter ärztlicher Beobachtung angewendet werden.
- Wichtigste Maßnahme bei Durchfall ist auch bei Gabe des Medikaments der Ersatz von Flüssigkeit und Mineralien.
- Bei AIDS-Patienten muss nach Auftreten eines aufgetriebenen Bauches nach Einnahme des Medikaments die Behandlung sofort abgebrochen werden.
- Das Arzneimittel darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
- Die Behandlung sollte maximal zwei Tage dauern. Eine längere Behandlung darf nur nach ärztlicher Verordnung und bei Beobachtung stattfinden.
- Besonders bei Kindern und älteren Menschen ist auf ausreichenden Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten zu achten.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Loperamid 1/-2 Heumann Lösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.