Linezolid Glenmark 600 mg Filmtabletten
Wirkung
Linezolid Glenmark 600 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Linezolid.
Der Wirkstoff wird als Antibiotikum bei Lungenentzündung eingesetzt. Er ist sowohl gegen die Erreger von Lungenentzündungen wirksam, wie sie im Krankenhaus vorkommen als auch gegen Keime, die außerhalb des Krankenhauses Lungenentzündungen hervorrufen. Manche Hersteller beschränken den Einsatz auf Fälle, in denen bekannt ist oder vermutet wird, dass sie durch empfindliche grampositive Erreger verursacht sind.
Auch wird Linezolid bei schweren Infektionen der Haut, Bänder, Muskeln und Sehnen eingesetzt. Auch hier machen manche Hersteller die Einschränkung, dass vorher getestet werden muss, ob sie durch empfindliche grampositive Erreger verursacht sind.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Linezolid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Linezolid gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Lungenentzündung bei Krankenhauspatienten, wenn bekannt ist oder vermutet wird, dass sie durch empfindliche grampositive Erreger verursacht ist
- Lungenentzündung bei Patienten außerhalb des Krankenhauses, wenn bekannt ist oder vermutet wird, dass sie durch empfindliche grampositive Erreger verursacht ist
- schwere Infektionen der Haut, Muskeln, Bänder und Sehnen, wenn ein Test auf empfindliche grampositive Erreger positiv war
Dosierung
Alle genannten Krankheitsbilder werden mit zweimal täglich einer Filmtablette behandelt. Die Therapie dauert je nach Zustand des Patienten und Schwere der Infektion zwischen zehn und 14 Tage.
Die Filmtabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Macrogol
- Magnesiumstearat
- Titandioxid
- Croscarmellose-Natrium
- Lactose-Monohydrat
- Povidon K-30
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Hefepilzinfektionen (auch im Mund und in der Scheide), Pilzinfektionen, Geschmacksstörungen (metallischer Geschmack), Leberfunktionstest-Veränderungen (erhöhte AST, ALT oder alkalische Phosphatase), Blut-Harnstoff-Werterhöhung, Blutwertveränderungen (erhöht: LDH, Kreatinkinase, Lipase, Amylase oder Blutzucker (nicht nüchtern); vermindert: Gesamteiweiß, Albumin, Natrium oder Kalzium; erhöht oder vermindert: Kalium, Bicarbonat), Blutbildveränderungen (erhöht: Neutrophile, Eosinophile; vermindert: Blutfarbstoff, Hämatokrit, Rote Blutkörperchen; erhöht oder vermindert: Blutplättchen, Weiße Blutkörperchen)
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Scheidenentzündung, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Neutrophilen-Mangel, Blutplättchen-Mangel, Eosinophilen-Mangel, Schlaflosigkeit, Schwindel, Empfindungsmangel, nervliche Missempfindungen, Verschwommensehen, Ohrensausen, Bluthochdruck, Blutgefäßentzündung (mit Blutgefäßverstopfungen), Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenschleimhautentzündung, Bauchschmerzen, Verstopfung, Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen, Zungenentzündung, weicher Stuhl, Mundschleimhautentzündung, Zungenverfärbung, Zungenveränderung, Blut-Bilirubin-Werterhöhung, Nesselsucht, Hautentzündung, Schwitzen, Juckreiz, Hautausschlag, vermehrtes Wasserlassen, Blut-Kreatinin-Werterhöhung, Scheidenbeschwerden, Schüttelfrost, Müdigkeit, Fieber, vermehrter Durst, örtliche Schmerzen, Schmerzen an der Injektionsstelle (bei Verabreichung als Spritze), Blutwertveränderungen (erhöht: Natrium oder Kalzium; erniedrigt: Blutzucker (im nüchternen Zustand); erhöht oder erniedrigt: Chlorid), Blutbildveränderungen (erhöht: Retikulozyten; vermindert: Neutrophile).
Vereinzelte Nebenwirkungen:
starke örtliche Bauchschmerzen, vorübergehende Durchblutungsstörungen des Gehirns, starker Bluthochdruck, heftige Bauchspeicheldrüsenentzündung, Nierenversagen, Herzrasen.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Dickdarmentzündung (durch das Antibiotikum; auch pseudomembranöse Kolitis), Knochenmarksfunktionsstörung, Mangel aller Blutzellen, Blutarmut, allergischer Schock, Stoffwechselstörung (Lactatazidose), Serotonin-Syndrom, Krämpfe, Schäden von Nerven in Armen und Beinen, Sehnervschädigung, Zahnverfärbungen, blasiger Hautausschlag (Stevens-Johnson-Syndrom), Blutgefäßschwellung (Angioödem), Haarausfall.
Besonderheiten:
Treten Anzeichen einer Stoffwechselstörung wie der Lactatazidose auf (Übelkeit oder Erbrechen, Bauchschmerzen und Hecheln), muss sofort ein Arzt verständigt werden.
Kommt es nach Anwendung von Linezolid zu einem starken Durchfall, muss an eine wirkstoffbedingte Dickdarmentzündung gedacht werden. Es ist ein Arzt zu verständigen, der gegebenenfalls die Therapie beendet.
Bei Anzeichen einer gestörten Sehkraft, wie beispielsweise Veränderungen der Sehschärfe oder des Farbensehens, bei verschwommenem Sehen oder Gesichtsfeld-Ausfällen ist sofort ein Augenarzt aufzusuchen. Bei einer Linezolid-Behandlung, die länger als 28 Tage dauert, ist die Sehkraft regelmäßig vom Facharzt zu überprüfen.
Da der Wirkstoff Krämpfe auslösen kann, sollten Patienten ihren Arzt informieren, wenn sie schon epileptische Anfälle hatten.
Wechselwirkungen
Linezolid hemmt ein wichtiges Enzym im Körper, die Monoaminoxidase. Dieses Enzym ist vor allem für den Stoffwechsel des Nervenbotenstoffs Serotonin im Körper wichtig. Nimmt ein Patient weitere Medikamente mit Einfluss auf den Serotonin-Stoffwechsel, kann es zu einem lebensbedrohlichen Serotonin-Syndrom kommen. Die Arzneimittelüberwachungsbehörde der USA (FDA) untersagt daher eine Kombination von Linezolid mit Antidepressiva aus den Wirkstoffgruppen der MAO-Hemmer (Selegelin, Tranylcypromin), der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Paroxetin, Fluvoxamin, Sertralin, Citalopram), der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (wie Venlafaxin, Duloxetin), der trizyklischen Antidepressiva (wie Amitriptylin, Imipramin, Doxepin) und weiteren Psychopharmaka wie Mirtazapin, Bupropion und Maprotilin.
Linezolid verstärkt den durch Pseudoephedrin oder Phenylpropanolamin (in vielen Kombipräparaten gegen Erkältungen) verursachten Blutdruckanstieg. Bei gleichzeitiger Gabe von Linezolid mit Wirkstoffen, die die Blutgefäße verengen (einschließlich Dopaminrezeptor-Agonisten), muss der Arzt beide vorsichtig dosieren, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Auch zusammen mit der in manchen Lebensmitteln (reifer Käse, Hefeextrakte, undestillierte alkoholische Getränke und fermentierte Sojabohnenprodukte wie Sojasoße) enthaltenen Aminosäure Tyramin kann Linezolid den Blutdruck steigern. Dies stellt aber nur bei übermäßigen Mengen solcher Nahrungsmittel und Getränke eine Gefahr dar.
Die Auswirkungen einer Kombination von Linezolid mit dem Tuberkulose-Mittel Rifampicin und dem Blutverdünner Warfarin sind nicht ganz klar. Im Falle solcher Kombinationen muss der Arzt verstärkt auf Nebenwirkungen und gegebenenfalls die Gerinnungsfähigkeit des Blutes achten.
Gegenanzeigen
Linezolid darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und bei Patienten, die aktuell oder innerhalb der letzten zwei Wochen MAO-Hemmer (Hemmer der Monoaminoxidase A oder B wie beispielsweise Phenelzin (bei Angstzuständen), Selegilin (bei Parkinson-Krankheit) oder die Antidepressiva Isocarboxazid und (Moclobemid) erhalten haben.Die gleichzeitige Gabe von Linezolid und Wirkstoffen, die den Nervenbotenstoff Serotonin beeinflussen, muss wegen der Gefahr eines Serotonin-Syndroms auf absolute Notfälle beschränkt sein. Zu diesen Wirkstoffen gehören die Psychopharmaka Citalopram, Escitalopram und tricyclische Antidepressiva, Triptane (gegen Migräne) und die opioiden SchmerzmittelTramadol und Fentanyl. Patienten, die diese erhalten, werden vom Arzt sogfältig auf Anzeichen eines Serotonin-Syndroms überwacht werden. Ein solches Syndrom ist durch Fieber, Verwirrtheit, Unruhe, Herzrhythmusstörungen, Nervenstörungen bis hin zu Krampfanfällen und Koma gekennzeichnet.
Nur unter der Kontrolle eines Arztes und der Beobachtung des Blutdrucks darf der Wirkstoff bei Patienten angewendet werden mit
- nicht ausreichend behandeltem Bluthochdruck
- Geschwulsten der Nebennierenrinde (Phäochromozytom)
- schwerer Nierenfunktionsstörung
- Krebserkrankungen
- starker Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose)
- Depressionen mit zeitweiliger Übersteigerung (manische Phasen)
- Psychosen im Sinne einer Persönlichkeitsspaltung
- akuten Verwirrtheitszuständen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher wurden zu wenige schwangere Frauen mit Linezolid behandelt, um daraus eine Beurteilung der Gefährdung abzuleiten; Tierexperimente haben allerdings eine Gefahr für das Ungeborene aufgezeigt. Daher sollte Linezolid während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt es für eindeutig notwendig hält und der zu erwartende Nutzen den möglichen Risiken überwiegt.
Linezolid und seine Umbauprodukte im Körper gehen wahrscheinlich in die Muttermilch über. Dementsprechend sollte während der Behandlung nicht gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Studien zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Linezolid für Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahre) sind nicht ausreichend, um Dosierungsempfehlungen festzulegen. Solange es keine weiteren Erkentnisse gibt, wird deshalb die Anwendung von Linezolid in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Warnhinweise
- Treten Schwindel oder Sehstörungen auf, können Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich sein.
- Vor dem Einsatz des Medikaments sollten Patienten ihren Arzt informieren, wenn sie in der Vergangenheit epileptische Anfälle hatten.
- Bei einer Behandlung mit dem Medikament, die länger als 28 Tage dauert, ist die Sehkraft regelmäßig vom Facharzt zu überprüfen.
- Bei Anzeichen einer gestörten Sehkraft (Sehschärfeverminderung, Farbenabweichungen, Verschwommensehen, Gesichtsfeldausfälle) ist sofort ein Augenarzt aufzusuchen.
- Kommt es zu einem starken Durchfall, muss ein Arzt verständigt werden, der gegebenenfalls die Therapie beendet.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Linezolid Glenmark 600 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Linezolid (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.