Lexostad 6mg
Wirkung
Lexostad 6mg enthält den Wirkstoff Bromazepam.
Bromazepam wird bei akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen angewendet. Mit Bromazepam können nicht die eigentlichen Ursachen solcher Störungen behandelt werden, sondern nur die Symptome gelindert werden.
Der Einsatz von Bromazepam als Schlafmittel ist nur dann gerechtfertigt, wenn gleichzeitig noch eine beruhigende und entspannende Wirkung am Tage gewünscht wird.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bromazepam sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Benzodiazepine, Schlafmittel, zu welcher der Wirkstoff Bromazepam gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- symptomatische Behandlung von akuten und chronischen Spannungszuständen, Erregungszuständen und Angstzuständen
- als Schlafmittel, nur wenn eine medikamentöse Ruhigstellung auch am Tage erforderlich ist
Dosierung
Lexostad sechs Milligramm wird angewendet bei akuten
und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen. Ferner kann es in Ausnahmefällen als Schlafmittel verabreicht werden, wenn gleichzeitig eine Beruhigung am Tage erforderlich ist.
In der Regel reicht die Einnahme einer halben Tablette am Abend kurz vor dem Zubettgehen aus. Die Dosis kann auf eine Tablette gesteigert werden. In besonderen Fällen können für kurze Zeit tagsüber weitere Gaben erfolgen (meist eine viertel bis eine halbe Tablette), wobei aber die maximale Tagesdosis von zwei Tabletten nicht überschritten werden sollte. Bei stationärer Behandlung kann die Tagesdosis auf bis zu drei Tabletten gesteigert werden.
Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Wasser eingenommen.
Die Behandlung sollte, insbesondere bei älteren Menschen, mit geringen Dosen beginnen. Beim Absetzen sollte die Dosis nach und nach verringert werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Carmellose-Natrium
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Laktosemonohydrat
- Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz
Nebenwirkungen
Da der Wirkstoff zur Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine gehört, können Nebenwirkungen auftreten, die für diese Substanzgruppe typisch sind. Das sind:
Herzversagen einschließlich Herzstillstand, Schläfrigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Gangunsicherheit, Störung der Atemfunktion, Übelkeit und Erbrechen, Mundtrockenheit, allergische Hautreaktionen, Muskelschwäche, Appetitzunahme, erhöhtes Risiko für Stürze und Brüche (besonders bei älteren Patienten), niedriger Blutdruck, gedämpfte Empfindung, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, verringerte Aufmerksamkeit, Änderungen des sexuellen Bedürfnisses, "paradoxe Reaktionen" (Erregbarkeit, Reizbarkeit, aggressives Verhalten, Unruhe, Nervosität, Feindseligkeit, Angstzustände, Schlafstörungen, Albträume, lebhafte Träume).
Besonderheiten:
Die Nebenwirkungen von Bromazepam sind häufig – abhängig von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten und der eingenommenen Dosis – unterschiedlich stark ausgeprägt und treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf. Der Arzt kann sie durch sorgfältige und individuelle Wahl der Tagesdosis oft vermindern oder vermeiden.
In hoher Dosierung und bei längerer Anwendung kann Bromazepam vorübergehende Sehstörungen (Doppeltsehen, Augenzittern) hervorrufen.
Die Einnahme von Benzodiazepinen und auch von Bromazepam kann zur Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen führen. Bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen kann sich eine Abhängigkeit entwickeln. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch für den üblichen Dosisbereich während einer Behandlung.
Nach längerer Einnahme und plötzlichem Absetzen von Bromazepam treten Schlafstörungen und vermehrtes Träumen, Angst, Spannungszustände, Erregung, innere Unruhe, Zittern, Schwitzen, Erhöhung der Krampfbereitschaft mit Auslösen von Krampfanfällen und Psychosen mit Gedächtnisstörungen, Denkstörungen und Wahnvorstellungen auf.
Die abendliche Einnahme von Bromazepam kann noch am nächsten Morgen zu verminderter Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sowie Restmüdigkeit führen.
Wegen der muskelerschlaffenden Wirkung ist besonders bei älteren Patienten eine erhöhte Sturzgefahr gegeben. Die Patienten müssen daher vor allem bei nächtlichem Aufstehen vorsichtig sein.
Die Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine kann zeitlich oder inhaltlich begrenzte Erinnerungslücken verursachen. Diese treten meist einige Stunden nach der Einnahme auf. Die Patienten sollten deshalb dafür sorgen, dass sie nach der Einnahme eine ununterbrochene Schlafdauer von etwa sieben bis acht Stunden einhalten können.
Wechselwirkungen
Bromazepam gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine. Daraus ergeben sich folgende allgemeine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen:- Medikamente, die das Gehirn beeinflussen wie zum Beispiel Psychopharmaka, Beruhigungs- und Schlafmittel, opioide Schmerzmittel und Narkosemittel oder auch H1-Antihistaminika und Alkohol verstärken sich mit Benzodiazepinen in der Wirkung gegenseitig.
- Benzodiazepine verstärken die Wirkung von Muskelrelaxanzien, Schmerzmitteln und Lachgas.
- Cimetidin verstärkt und verlängert die Wirkung von Benzodiazepinen, weil es ihren Abbau in der Leber verzögert.
- Bei Dauerbehandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten, die auch das Gehirn beeinflussen, mit Betablockern und Gerinnungshemmern wie Antikoagulanzien sind Wechselwirkungen möglich, deren Art und Umfang nicht vorhersehbar sind.
Für den Wirkstoff Bromazepam sind noch weitere Wechselwirkungen bekannt:
Bei Patienten, die dauerhaft behandelt werden mit anderen Arzneimitteln, die die Kreislauffunktion und Atemfunktion beeinflussen (zum Beispiel Herzglykosiden oder Xanthinderivaten wie das Theophyllin) sowie mit hormonellen Verhütungsmitteln und mit einigen Antibiotika sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar.
Das Magenmittel Omeprazol verstärkt und verlängert die Wirkung von Bromazepam.
Aufgrund der langsamen Ausscheidung von Bromazepam und seiner Stoffwechselprodukte kann auch nach dem Ende der Behandlung noch mit möglichen Wechselwirkungen gerechnet werden.
Gegenanzeigen
Bromazepam darf wie alle Benzodiazepine nicht angewendet werden bei:- einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Benzodiazepine
- einer Abhängigkeit von Medikamenten, Drogen und Alkohol
- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlafmitteln oder Schmerzmitteln, Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium
- Myasthenia gravis
- schwerer Einschränkung der Atemfunktion
- Schlafapnoe-Syndrom
- schwerer Leberfunktionsstörung.
- Bewegungsablaufstörungen, die vom erkrankten Rückenmark oder Gehirn verursacht werden.
- älteren und geschwächten Patienten
- Störungen der Funktion von Gehirn, Kreislauf und der Atemtätigkeit sowie bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
- Psychosen
- alleiniger Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, weil Benzodiazepine hier nicht Mittel der ersten Wahl sind
Bei älteren Patienten kann die Ausscheidung von Bromazepam verlängert sein, was die Wirkung verstärkt. Außerdem können sie empfindlicher auf die Anwendung reagieren, besonders bei einer Herzerkrankung mit schwerer Atemnot. Deshalb sollte der Arzt bei älteren Patienten und Patienten in schlechterem Allgemeinzustand, mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislaufschwäche und krankhaften Atembeschwerden die individuelle Reaktion auf den Wirkstoff kontrollieren.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bromazepam und ein Hauptstoffwechselprodukt gelangen über den Mutterkuchen zum Ungeborenen. Sie können sich dort anreichern, was zu Überdosierungen mit der Folge von Fehlbildungen und geistigen Einschränkungen führt. Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft, in der Spätschwangerschaft oder während der Geburt Benzodiazepine erhalten haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese Kinder zeigen nach der Geburt Entzugssymptome wie Atembeschwerden, erschlaffte Muskeln, erniedrigte Körpertemperatur und Trinkschwäche. Deshalb sollte Bromazepam während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es der Arzt für zwingend erforderlich hält.
Bromazepam geht in die Muttermilch über. Da Bromazepam von Neugeborenen wesentlich langsamer verstoffwechselt wird als von älteren Kindern oder Erwachsenen, kommt es zu Atembeschwerden und Trinkschwäche. Es sollte bei einer Behandlung mit Bromazepam entweder nicht gestillt oder abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern und Jugendlichen besteht für die Anwendung kein zwingendes Verbot. Da es aber bislang keine ausreichenden Erfahrungen gibt, ist Bromazepam bei Kindern nur nach sorgfältiger und sehr strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt anzuwenden.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Konzentrationsfähigkeit so weit einschränken, dass Autofahren, das Bedienen von Maschinen und Arbeiten ohne sicheren Halt gefährlich sind.
- Bei Alkoholgenuss können sich die dämpfenden Wirkungen gegenseitig verstärken.
- Bei mehrwöchiger Anwendung besteht die Gefahr von Gewöhnung und Abhängigkeit.
- Das Reaktionsvermögen kann eingeschränkt sein.
- Nach längerer Behandlung nicht abrupt absetzen.
- Nicht anwenden bei Galaktose-Unverträglichkeit, Lapp-Lactase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Aufnahmestörung.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lexostad 6mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bromazepam (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.