Leponex 25mg/-50mg/-100mg
Wirkung
Leponex 25mg/-50mg/-100mg enthält den Wirkstoff Clozapin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Leponex 25mg/-50mg/-100mg.
Clozapin dient der Behandlung schwerer Schizophrenie, wenn andere Neuroleptika keine ausreichende Wirkung zeigen. Auch zur Therapie von Psychosen im Verlauf einer Parkinson-Krankheit wird es bisweilen eingesetzt.
Der Wirkstoff darf zunächst nur in geringer Dosis gegeben werden, die bei Verträglichkeit langsam gesteigert werden kann. Auch beim Absetzen ist eine langsame Dosisverringerung notwendig. Aufgrund der starken Nebenwirkungen sollte stets nur die geringste Dosis verabreicht werden, welche die gewünschte Wirkung erzielt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clozapin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Neuroleptika, zu welcher der Wirkstoff Clozapin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- akute und chronische Formen von Schizophrenie (einer Psychose), nur unter strenger ärztlicher Überwachung und nach Versagen anderer Wirkstoffe
- nach Versagen der Standardtherapie bei Psychosen im Verlauf eines Morbus Parkinson
Dosierung
Der Arzt wird mit der niedrigsten Dosis des Medikaments, einmal 12,5 Milligramm pro Tag (eine halbe Tablette von 25 Milligramm), beginnen. Die Aufdosierung erfolgt individuell nach Ansprechen und Verträglichkeit. Der therapeutische Dosisbereich liegt zwischen 200 und 450 Milligramm, kann aber bis zu 900 Milligramm in mehreren Einzeldosierungen betragen. Parkinson-Krankheit: Initialdosis: 12,5 Milligramm pro Tag, therapeutischer Dosisbereich: 25 bis 37,5 Milligramm pro Tag, Maximaldosis: 100 Milligramm pro Tag. Beendigung der Therapie: Ist eine Beendigung der Leponex-Therapie geplant, so wird die schrittweise Reduktion der Dosis über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen empfohlen. Wenn Leponex abrupt abgesetzt werden muss, ist der Patient sorgfältig zu überwachen. Die Leukozytenzahl ist nach Absetzen von Leponex über einen Zeitraum von 4 Wochen zu kontrollieren. Wiederaufnahme der Therapie: Wenn die letzte Leponex-Dosis mehr als 2 Tage zurückliegt, sollte eine schrittweise Dosissteigerung wie bei der Ersteinstellung erfolgen. Bei guter Verträglichkeit kann die Dosis rascher gesteigert werden, als für die Erstbehandlung empfohlen wird. Bei Patienten, die im Rahmen der Ersteinstellung einen Atemstillstand oder einen Kreislaufkollaps erlitten, sollte die erneute Einstellung mit Leponex extrem vorsichtig vorgenommen werden. Nach Erreichen der Erhaltungsdosis sollte die Therapie mit Leponex mindestens 6 Monate fortgesetzt werden. Die Tabletten sollen mit Flüssigkeit eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Maisstärke
- Laktosemonohydrat
- Magnesiumstearat
- Povidon
- Talkum
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, Herzklopfen, Herzrasen, übermäßiger Speichelfluss und Verstopfung.
Häufige Nebenwirkungen:
Störung der Bildung weißer Blutzellen im Knochenmark, Gewichtszunahme, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Zittern, unwillkürliche Zuckungen oder Tics (Dyskinesie), Unfähigkeit, still zu sitzen (Akathisie), Bluthochdruck, Blutdruckschwankungen, Blutdruckabfall beim Aufstehen aus der liegenden Position, kurzzeitige Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Probleme beim Wasserlassen (Miktionsstörungen), Fieber, Störung der Schweiß- und Temperaturregulation.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Sehr starker Mangel an weißen Blutkörperchen (Agranulozytose).
Seltene Nebenwirkungen:
Unruhe, Verwirrtheit, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündung, Gefäßverschlüsse, Leberentzündung, Gelbsucht, starke Schluckbeschwerden, Entstehen oder Verstärkung einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Schwellungen durch Flüssigkeitsaustritt aus Blutgefäßen (Angioödeme), Juckreiz).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie), Übersäuerung des Blutes aufgrund einer Stoffwechselstörung (metabolische Azidose), starker Anstieg des Blutzuckerspiegels (bis hin zum diabetischen Koma), schwere Fettstoffwechselstörungen, Störungen der Bewegungskontrolle, Herzstillstand, Vergrößerung der Ohrspeicheldrüse, Darmverschluss (Ileus), akutes Leberversagen, Nierenentzündungen, schmerzhafte Dauererektionen (Priapismus), unerklärlicher plötzlicher Tod.
Besonderheiten:
Tritt ein Malignes neuroleptisches Syndrom auf (gekennzeichnet durch Muskelstarre, hohes Fieber, Bewusstseinstrübung und Kreislaufkollaps), muss die Behandlung abgebrochen werden.
Wechselwirkungen
Cimetidin und Erythromycin können Wirkung und Nebenwirkungen von Clozapin verstärken. Auch Koffein und Nikotin beeinflussen die Wirksamkeit von Clozapin, daher sollten während der Therapie Kaffee-Konsum und Rauch-Gewohnheiten nicht abrupt verändert werden.
Phenytoin kann die Plasma-Konzentration und damit die Wirksamkeit von Clozapin verringern.
Während der Therapie dürfen keine Substanzen gegeben werden, die ebenfalls die Blutzellbildung im Knochenmark beeinträchtigen, dazu gehören beispielsweise Chloramphenicol, Sulfonamide, Zytostatika, Carbamazepin und Phenylbutazon.
Clozapin verstärkt die Wirkung von Substanzen, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken. Durch die Einnahme des Wirkstoffs werden die Effekte von Alkohol, Benzodiazepinen, Beruhigungsmitteln, Anticholinergika (zum Beispiel Tiotropium), H1-Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien), blutdrucksenkenden Mitteln sowie von Narkosemitteln verstärkt.
Die Wirkung von Alpha-Sympathomimetika sowie von Levodopa (Mittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) wird durch Clozapin abgeschwächt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Lithium kommt es zur Verstärkung zentralnervöser Nebenwirkungen wie Verwirrtheit und Krampfanfällen.
Bei zeitgleicher Therapie mit tri- und tetrazyklischen Antidepressiva kann es zu einer starken Beschleunigung des Herzschlags (Tachykardie) kommen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Clozapin und strukturverwandten Neuroleptika darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.
Wenn der Patient bei einer früheren Clozapin-Behandlung einen starken Mangel an weißen Blutkörperchen (Agranulozytose) entwickelt hat, darf der Wirkstoff keinesfalls erneut eingesetzt werden. Personen mit Blutbildungsstörungen oder einer Schädigung des Knochenmarks dürfen nicht behandelt werden.
Gleichzeitig mit Clozapin dürfen keine Wirkstoffe gegeben werden, die ebenfalls Blutbildungsstörungen hervorrufen können. Auch wenn keine Möglichkeit zur regelmäßigen Blutbildkontrolle besteht, ist eine Clozapin-Therapie untersagt.
Ferner ist bei unbehandelten oder unzureichend behandelten Epilepsien, vergiftungsbedingten Psychosen (zum Beispiel infolge von Alkoholmissbrauch), schweren Hirnleistungsstörungen (beispielsweise aufgrund einer Demenz-Erkrankung), Bewusstseinstrübung, schweren Erkrankungen des Herzens oder der Nieren, Lebererkrankungen, Gelbsucht, Leberversagen sowie bei Darmlähmungen (Ileus) von einer Behandlung mit Clozapin abzusehen.
Nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt ist der Wirkstoff bei Diabetes mellitus, Prostatavergrößerung sowie bei älteren Menschen mit schlechtem Allgemeinzustand anzuwenden.
Auch bei erhöhtem Augeninnendruck (grüner Star) ist Vorsicht geboten und regelmäßige Kontrollen sind notwendig.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Schwangere und stillende Frauen dürfen nicht mit Clozapin behandelt werden.
Mütter, die im letzten Schwangerschaftsdrittel den Wirkstoff einnehmen, gefährden ihre Neugeborenen durch Nebenwirkungen wie Bewegungsstörungen und Entzugserscheinungen. Diese können sich in Aufregung, Muskelverspannungen oder -schlaffheit, Zittern, Schläfrigkeit, Atemnot oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme äußern. Solche Neugeborene müssen sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nicht mit Clozapin behandelt werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann so weit vermindert sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt besonders im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Wegen der Gefahr von Blutbildveränderungen sind häufige ärztliche Blutbildkontrollen notwendig.
- Bei grippeähnlichen Beschwerden, Temperaturanstieg oder Herzbeschwerden muss sofort ein Arzt befragt werden.
- Während der Behandlung muss der Arzt den Blutdruck und die Herzfunktion häufig überprüfen.
- Die Behandlung mit dem Medikament muss mit langsam gesteigerter Dosis begonnen und mit langsamer Dosisverminderung beendet werden.
- Bei der Umstellung von einem anderen Clozapin-haltigen Medikament sind die Blutbildkontrollen nach dem bisherigen Zeitplan unverändert fortzusetzen.
- Kaffee kann die Wirkung des Medikaments steigern.
- Während der ersten 18 Wochen der Behandlung muss wöchentlich das Blutbild kontrolliert werden, später monatlich (Zahl der weißen Blutkörperchen).
- Die Auslieferung von Leponex an die Apotheke erfolgt nur, wenn ein unterschriebener Revers des verordnenden Arztes beim Hersteller vorliegt.
- Die Behandlung mit Leponex kann nur erfolgen, wenn der behandelnde Arzt über die Richtlinien der kontrollierten Anwendung informiert ist und sein Einverständnis durch einen unterschriebenen Revers bei der Herstellerfirma dokumentiert hat.
- Eventuell Schläfrigkeit und Tagesmüdigkeit
- Leberfunktionsbeeinträchtigung und Nierenfunktionsbeeinträchtigung sowie Vorsicht bei Glaukom.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Leponex 25mg/-50mg/-100mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Clozapin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.