Lanitop E
Wirkung
Lanitop E enthält den Wirkstoff Metildigoxin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Lanitop E.
Metildigoxin steigert die Herzleistung bei ausgeprägter chronischer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz mit einer verminderten Pumpfunktion).
Weiterhin ist der Wirkstoff zur Behandlung von bestimmten Herzrhyhtmusstörungen wie zu hohem und unregelmäßigem Herzschlag (Tachyarrhythmie) sowie von zu schnellem, eigenständigen Arbeiten der Herzvorhöfe (Vorhofflimmern und Vorhofflattern) geeignet.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Metildigoxin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Herzglykoside, Mittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche, zu welcher der Wirkstoff Metildigoxin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- chronische Herzmuskelschwäche (aufgrund von Störungen der Herzkontraktion)
Dosierung
Das Medikament sollte stets individuell nach dem gewünschtem Behandlungserfolg durch den Arzt dosiert werden. Ebenso ist eine regelmäßige ärztliche Überwachung während der Therapie notwendig. Die Tabletten sollten nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.
Bei Therapiebeginn sollten über drei Tage hinweg bis zum Erreichen des erforderlichen Wirkspiegels einmal täglich zwei Tabletten zu je 0,15 Milligramm Metildigoxin (Lanitop E) eingenommen werden. Zur längerfristigen Therapie sind je nach Bedarf zwischen 0,05 Milligramm Metildigoxin und 0,3 Milligramm Metildigoxin pro Tag einzunehmen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Carboxymethylstärke-Natrium
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Lactose 1H2O
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Povidon
- Farbstoff E110
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
Seltene Nebenwirkungen:
Störungen des Zentralnervensystems wie Alpträume, Bewegungsunruhe, Verwirrtheit, Depressionen, Sinnestäuschungen oder Psychosen, Durchfall, Bauchschmerzen, Brustwachstum bei Männern (Gynäkomastie), allergische Reaktionen wie Hautrötungen, Erytheme, Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria), makulopapulöse Exantheme.
Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Darmgefäßverschlüsse.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Sehstörungen (Gelbsehen), Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen mit Herzrasen (Tachykardie), Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie).
Wechselwirkungen
Zu Wirkungsverstärkungen von Metildigoxin bis hin zur Vergiftung kann es in Kombination mit in die Vene verabreichtem Calcium kommen.
In Kombination mit Chinidin, kaliumsparenden Entwässerungsmitteln (Diuretika), Abführmitteln, Amphotericin B, Corticosteroiden, Carbenoxolon, Penicillin G, Salicylaten und Captopril kann es ebenfalls zu Wirkungsverstärkungen von Metildigoxin kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Reserpin, Succinylcholin, trizyklischen Antidepressiva, Sympathomimetika und Phosphodiesterasehemmern können vermehrt Herzrhythmusstörungen auftreten.
Bei gleichzeitiger Gabe von Aktivkohle, Kaolin-Pektin, Colestyramin oder Colestipol kann es zu einer Aufnahmestörung von Metildigoxin im Körper sowie einer beschleunigten Ausscheidung von Metildigoxin kommen. Die Wirkung von Metildigoxin wird dadurch erheblich vermindert.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Metildigoxin oder andere Herzglykoside sowie bei zu hohem (Hyperkaliämie) oder zu niedrigem Kaliumspiegel (Hypokaliämie) und bei zu hohem Kalziumspiegel (Hyperkalzämie) nicht eingenommen werden.
Patienten mit Aussackungen der Hauptschlagader, bestimmten Herzrhyhtmusstörungen in Form von kardialen Arrhythmien, Kammertachykardie oder WPW-Syndrom, Entzündungen des Herzmuskels (hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie) oder schweren Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel (AV-Block II. und III. Grades und Karotissinussyndrom) dürfen Metildigoxin ebenfalls nicht anwenden.
Bei Patienten mit Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen (AV-Block I. Grades ), Reizüberleitungsstörungen am Sinusknoten (Sinusknotensyndrom) oder vor einer geplanten elektrischen Kardioversion ist eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung vor der Anwendung erforderlich.
Eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit ist vom Arzt zu beachten bei Patienten höheren Lebensalters sowie Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion, Sauerstoffmangel oder Störungen des Elektolythaushalts.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft muss die Patientin besonders sorgfältig ärztlich überwacht. Außerdem ist auf eine individuelle, bedarfsgerechte Dosierung durch den Arzt zu achten. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft kann der Glykosidbedarf ansteigen. Nach der Geburt ist dagegen häufig eine Verminderung der Dosis angebracht. Hinweise auf eine schädigende Wirkung für das ungeborene Kind haben sich bisher nicht gezeigt.
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Die vom Säugling aufgenommene
Menge ist jedoch gering, so dass bei richtiger ärztlicher Dosierung und Überwachung ein Abstillen nicht notwendig ist. Nachteilige Effekte auf den Säugling wurden bislang nicht beobachtet.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern wird Metildigoxin nach Körpergewicht dosiert. Eine zu hohe Dosierung zu Behandlungsbeginn kann insbesondere bei Säuglingen zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Behandlung bei Säuglingen sollte daher nur in Notfällen und nach sorgfältigster ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden.
Da bei Früh- und Neugeborenen die erforderlichen Metildigoxin-Dosen stark schwanken können, müssen die Metildigoxinspiegel regelmäßig und sorgfältig durch den Arzt kontrolliert werden.
Warnhinweise
- Bei unsachgemäßer Anwendung des Wirkstoffs sind Vergiftungen möglich.
- Kontrollen der Elektrolyt-Werte sowie der Nierenfunktion sollten in regelmäßigen Abständen (in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten) erfolgen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lanitop E sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Metildigoxin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.