LAMUNA 20
Wirkstoffkombination: Ethinylestradiol + Desogestrel
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
LAMUNA 20 enthält die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Desogestrel.
Die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol und Desogestrel wird zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung ("Pille", "Antibabypille") eingesetzt. Daneben können die Wirkstoffe auch zur Normalisierung von Zyklusstörungen verwendet werden. Dazu zählen zu seltene oder zu häufige Blutungen (Dysmenorrhoe).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ethinylestradiol + Desogestrel sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung, Kontrazeptiva, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Desogestrel gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- hormonelle Schwangerschaftsverhütung ("Pille", "Antibabypille")
Dosierung
Um eine Schwangerschaft zu vermeiden, ist einmal am Tag eine Filmtablette immer zur gleichen Tageszeit, am besten vor dem Schlafengehen, unzerkaut einzunehmen. Die Einnahme erfolgt 21 Tage und wird anschließend für sieben Tage unterbrochen.
Schließen Sie vor Beginn der Anwendung eine Schwangerschaft aus. Bei einer Schwangerschaft ist das Arzneimittel abzusetzen.
Eine Neueinstellung oder Umstellung auf das Medikament geschieht am ersten Tag der Regelblutung. Die erste Tablette wird an einer Stelle des entsprechenden Wochentags herausgedrückt. Nun wird jeden Tag in Pfeilrichtung die nächste Tablette möglichst zur gleichen Tageszeit genommen. Durch den Aufdruck der Wochentage auf der Packung kann man die regelmäßige Einnahme überprüfen. Diese Einnahmeregelmäßigkeit ist Voraussetzung für die sichere schwangerschaftsverhütende Wirkung. Der Abstand zwischen zwei Tabletten sollte möglichst regelmäßig 24 Stunden betragen. Nach Einnahme der letzten Tablette einer Packung folgt eine siebentägige Pause, in der es zwei bis vier Tage lang zur Blutung kommt. Nach den sieben Tagen Pause beginnt ein neuer Einnahmezyklus mit der nächsten Tablettenpackung. Dies geschieht unabhängig davon, ob die Blutung bereits beendet ist oder nicht. Der schwangerschaftsverhütende Schutz besteht auch während der siebentägigen Pause.
Eine vergessene Tabletteneinnahme muss spätestens innerhalb der nächsten zwölf Stunden nachgeholt werden. Bei einer späteren Einnahme ist die empfängnisverhütende Wirkung in diesem Zyklus nicht mehr zuverlässig. In einem solchen Fall ist die vergessene Tablette auszulassen, die Packung aber wie üblich aufzubrauchen, um eine vorzeitige Blutung zu verhindern. Außerdem sollten zusätzliche Verhütungsmittel (beispielsweise Kondome) angewendet werden.
Von einer schwangerschaftsverhindernden Wirkung kann ebenfalls nicht sicher ausgegangen werden bei Erbrechen oder Darmkrankheiten mit Durchfall, der gleichzeitigen längeren Einnahme bestimmter Medikamente sowie sehr seltenen Stoffwechselerkrankungen. Auch hier sind zusätzliche Verhütungsmittel einzusetzen.
Nach einer Entbindung oder einem Schwangerschaftsabbruch sollte das Medikament frühestens nach zwei Monatszyklen angewendet werden. Bei vorzeitiger Einnahme könnte in den ersten zwei Wochen kein sicherer Verhütungsschutz bestehen, da der Eisprung eventuell nicht mehr unterdrückt werden kann.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Lactose 1H2O
- alpha-Tocopherol
- Chinolingelb (E 104)
- Hypromellose
- Kartoffelstärke
- Macrogol 6000
- Magnesiumstearat
- Povidon K 30
- Propylenglycol
- Stearinpalmitinsäure
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Brustspannen, Gewichtszunahme, Verstimmungen, Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen (auch migräneartig).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Depressionen, Veränderungen der Libido, Gesichtshautflecken (die durch Sonne verstärkt werden), Pigmentierungsstörungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Kontaktlinsenprobleme (schlechte Verträglichkeit), Scheidenentzündungen, Pilzinfektionen der Scheide, Zwischenblutungen, Lebertumore (gutartig), Bluthochdruck, Veränderungen des Fettstoffwechsels.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Gefäßverschlüsse (Thrombosen, in Leber und Darm), Milchfluss, Brustvergößerung, Bildung von Zysten an den Eierstöcken, Lebertumoren (bösartig).
Besonderheiten:
Bei der Anwendung ist besonders auf Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien zu achten. Diese sind zum Beispiel starke Schmerzen oder Schwellungen eines Beins, die von Druckschmerz, Erwärmung oder Änderung der Hautfarbe des Beins begleitet sein können, plötzliche unerklärliche Atemnot, starker Brustschmerz, Symptome eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Werden solche Probleme bemerkt, ist die Einnahme sofort abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.
Wechselwirkungen
Die empfängnisverhütende Wirkung der Kombination aus Ethinylestradiol und Desogestrel kann durch gemeinsame Anwendung bestimmter Wirkstoffe erniedrigt beziehungsweise aufgehoben werden. Dazu gehören- Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
- die Antibiotika Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetracycline
- Johanniskraut
- Antiepileptika wie Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
- das GichtmittelPhenylbutazon
- Aktivkohle
Die Wirkung von Theophyllin kann durch gemeinsame Anwendung mit Ethinylestradiol und Desogestrel verlängert werden.
Durch die Behandlung mit Ethinylestradiol kann es zu einem erhöhten Blutspiegel von Schilddrüsenhormonen kommen. Dies muss bei Untersuchungen der Schilddrüse berücksichtigt werden.
Gegenanzeigen
Die Einnahme von Ethinylestradiol und Desogestrel muss unverzüglich beendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
- Schwangerschaft und Stillzeit
- bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Östrogenen weiterwachsen würden (wie etwa Brustkrebs)
- Herpesinfektionen in einer vorausgegangenen Schwangerschaft (Herpes gestationis)
- unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriose)
- diagnostisch nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide
- akuten oder früheren schweren Lebererkrankungen (wie Lebertumoren, Leberentzündungen, Gelbsucht oder Porphyrie), zumindest solange sich bestimmte Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben
- Sichelzellenanämie
- akuten oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben wie etwa schweren Venenerkrankungen, Venenthrombosen, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler
- schwer behandelbarem Bluthochdruck, der das Risiko für weitere Gefäßverschlüsse erhöht
- schweren Fettstoffwechselstörungen oder Fettsucht
- Mittelohrschwerhörigkeit, die sich während vorangegangener Schwangerschaften verschlimmert hat.
- Brustkrebs in der Familie (Verwandte ersten Grades)
- Durchblutungsstörungen an Armen, Händen und Beinen
- Blutdruckanstieg
- Herz- und Nierenfunktionsstörungen
- vorausgegangene leichtere Leber- und Gallenblasenerkrankungen
- Migräne oder schwere Kopfschmerzen
- Depressionen
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Epilepsie
- Asthma
- Chorea minor (Veitstanz)
- multiple Sklerose
- behandelte Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut
- leichtere Fettstoffwechselstörungen oder erhebliches Übergewicht
- Erkrankungen der Brustdrüse (Mastopathie)
- gutartige Gebärmuttertumoren
- ausgeprägte Neigung zu Krampfadern
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Das Anwendungsgebiet von Ethinylestradiol und Desogestrel schließt eine Behandlung mit der Wirkstoffkombination während der Schwangerschaft aus.
Die Produktion der Muttermilch kann durch Ethinylestradiol und Desogestrel verringert sein. Außerdem können kleine Wirkstoffmengen in die Muttermilch und damit in den Säugling übergehen. Um Schädigungen zu vermeiden, sollte das Kind vor einer Anwendung der Wirkstoffkombination abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Das Anwendungsgebiet von Ethinylestradiol und Desogestrel schließt eine Behandlung von Kindern mit der Wirkstoffkombination aus.
Warnhinweise
- Durchfall und Erbrechen können die Wirksamkeit der Kombination herabsetzen.
- Eine multiple Sklerose kann durch die Kombination verstärkt werden.
- Die Kombination schützt nicht vor HIV-Infektionen oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
- Zwischenblutungen können Hinweise auf eine abgeschwächte Wirksamkeit der Kombination bedeuten.
- Löst das Medikament Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien aus, muss die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.
- Treten depressive Beschwerden und Stimmungsschwankungen auf, sollte unbedingt der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
- Patientinnen mit einer Galaktose-Unverträglichkeit, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Aufnahmestörungen dürfen das Medikament nicht anwenden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über LAMUNA 20 sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Desogestrel (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.