Lafamme 2/2 mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.07.2009
Hersteller: Jenapharm GmbH & Co. KG
Wirkstoffkombination: Estradiol + Dienogest
Darreichnungsform: überzogene Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Lafamme 2/2 mg enthält die Wirkstoffkombination Estradiol + Dienogest. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Lafamme 2/2 mg.

Die Kombination aus dem weiblichen Hormon Estradiol und Dienogest wird zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden (wie beispielsweise Hitzewallungen, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen) eingesetzt, die durch einen Mangel an Östrogenen bedingt sind. Die Anwendung ist nur dann erlaubt, wenn die letzte Blutung mehr als ein Jahre zurückliegt und die Gebärmutter noch intakt ist.

Die Verwendung der Kombination zur Schwangerschaftsverhütung ist an ein neuartiges Dosierungsschema gebunden. Während eines Zyklus wird die Konzentration beider Hormone viermal verändert ("Vierphasen-Pille").

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Estradiol + Dienogest sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung, Östrogen-Gestagen-Kombinationen bei Wechseljahrsbeschwerden, Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, Kontrazeptiva, Osteoporose-Mittel, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Estradiol + Dienogest gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Hormonersatztherapie von Östrogenmangelsymptomen bei Frauen, deren Menopause mindestens ein Jahr zurückliegt

Dosierung

Es wird 28 Tage lang je eine überzogene Tablette eingenommen. Die Einnahme sollte möglichst zur selben Tageszeit erfolgen. Nach dem Beenden einer Packung wird ohne Einnahmepause die nächste Packung angefangen.

Die Behandlung von Frauen ohne Regelblutung ohne bisherigen Hormonersatz oder von Frauen, die von einem anderen Hormonpräparat mit fortlaufender Kombination zu dem Medikament wechseln, kann an jedem beliebigen Tag begonnen werden.

Bei Frauen, die zuvor mit einem Hormonpräparat behandelt wurden bei dem die Zusammensetzung im Zyklus wechselt, sollte die Behandlung sofort nach Beendigung der Abbruchblutung begonnen werden.

Sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung von Wechseljahresbeschwerden ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden.

Wurde von der Patientin die Einnahme einer Filmtablette vergessen, so wird diese nicht zusätzlich zur nächsten eingenommen. Das Vergessen einer Filmtablette erhöht die Wahrscheinlichkeit von Durchbruch- oder Schmierblutungen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Saccharose
  • Calciumcarbonat
  • Carnaubawachs
  • Eisen(III)-oxid (E 172)
  • Gelatine
  • Glukose-Sirup
  • Kartoffelstärke
  • Laktose-Monohydrat
  • Macrogol 35000
  • Magnesiumstearat
  • Povidon 25000
  • Talkum
  • Titandioxid (E171)

Nebenwirkungen

Anwendung zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Migräne, Benommenheit, Müdigkeit, Angst, depressive Verstimmungen, Bluthochdruck, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Leberwerteerhöhung (Transaminasen), Gebärmutterschleimhautwucherung, Durchbruchblutungen, Zwischenblutungen, Scheidenentzündung, Brustverdickungen, Hitzewallungen, Gewichtsveränderungen, Hefepilzerkrankungen (Candidose).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlafstörungen, Nervosität, Flüssigkeitseinlagerung (Ödeme), Thrombosen, Venenerkrankung (Venenentzündung, Venenschmerz, Venenverschluss), Beinschmerzen, Beinschwellungen, Verstopfung, Blähungen, Magenentzündung, Schwitzen, Akne, Haarausfall, Scheidenausfluss, trockene Scheide, Brustknoten, Überempfindlickeitsreaktionen (Hautrötungen, Hautausschlag), schwere Beine, Veränderung der Blutfettwerte, Anstieg der Blutzuckerwerte, Veränderungen der Libido, Muskelkrämpfe, Blutarmut.

Seltene Nebenwirkungen:
Depressionen, Sehstörungen, Herzklopfen, Verdauungsstörungen, Gebärmutterknotenvergrößerung, Appetitzunahme, Pilzinfektionen.

Besonderheiten:
Bei einer Langzeit-Anwendung von fünf bis zehn Jahren kann sich das Brustkrebs-Risiko geringfügig erhöhen.

Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz duch die Behandlung mit Estradiol und Dienogest.

Anwendung zur Schwangerschaftsverhütung
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Akne, Durchbruchblutungen, Zwischenblutungen, Regelausbleiben, Brustbeschwerden, Regelschmerzen, Gewichtszunahme.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen, Scheidenpilz, Scheideninfektion, Appetitzunahme, Depressionen, depressive Verstimmungen, Libidoverminderung, Seelische Störungen, Stimmungsschwankungen, Benommenheit, Bluthochdruck, Migräne, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Haarausfall, Juckreiz, Hautausschlag, Brustverdickungen, Gebärmutterschleimhautwucherung, Scheidenausfluss, trockene Scheide, Brustknoten, Gebärmutterhalsgeschwulste, Gebärmutterblutungen, Beischlafschmerzen, Menstruationsstörungen, Regelblutungsverlängerung, Eierstockzysten, Beckenschmerzen, Gebärmuttergeschwulste, Gebärmutterkrämpfe, Reizbarkeit, Flüssigkeitseinlagerung, Gewichtsabnahme.

Seltene Nebenwirkungen:
Hefepilzinfektionen, Herpesinfektionen, Weißfleckenkrankheit (Tinea versicolor), Harnwegsinfektion, Scheideninfektion (Bakterien, Pilze, Mischinfektionen), Augenpilzerkrankung, Flüssigkeitseinlagerung, Fettstoffwechselstörung, Stimmungsschwankungen, Aggression, Angst, Verstimmung, Libidoverstärkung, Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen, Stress, Aufmerksamkeitsstörung, nervliche Missempfindungen, Schwindel, Kontaktlinsenunverträglichkeit, Venenschmerz, Krampfadern, Hitzewallungen, Krampfaderblutung, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Leberwerteerhöhung, Leberknoten, Hautüberempfindlickeitsreaktionen, Schwangerschaftsflecken, Hautentzündung, Überbehaarung, Neurodermitis,
Hautfärbungsstörung, Talgfluss, Hautspannen, Nesselsucht, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Schweregefühl, Brustknoten (gutartig), Brustzysten, Beischlafblutungen, Milchfluss, Scheidenblutungen, Regelblutungsverspätung, Eierstockzystenriß, Scheidenbrennen, Schmierblutung, Scheidengeruch, Scheidenbeschwerden, Lymphknotenschwellung, Brustschmerzen, Müdigkeit, Unwohlsein.

Wechselwirkungen

Verschiedene Wirkstoffe, die den biologischen Abbau von Sexualhormonen beschleunigen, führen zu einer Verminderung der Wirkung der Kombination. Infolgedessen kann es beispielsweise zu Zwischenblutungen kommen. Zu diesen Wirkstoffen zählen:Da die Kombination den Blutzuckerspiegel beeinflusst, ist bei Insulin und oralen Antidiabetika eventuell eine Dosisanpassung durch den behandelnden Arzt erforderlich.

Estradiol kann zu einem erhöhten Blutspiegel von Schilddrüsenhormonen führen. Dies muss bei Untersuchungen der Schilddrüse berücksichtigt werden.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf gegen Wechseljahresbeschwerden nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
  • bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Estradiol weiterwachsen würden (wie etwa Brustkrebs oder Tumore der Gebärmutter) sowie unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut oder diagnostisch nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide
  • bestehenden oder früheren schweren Lebererkrankungen, zumindest solange sich die Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben
  • Porphyrie (gestörter Hämoglobinabbau)
  • bestehenden oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben, wie etwa schwere Venenerkrankungen, Venenthrombose, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), einer ausgeprägten Neigung zu Krampfadern, Störungen der Blutgerinnung, Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler
  • schweren Fettstoffwechselstörungen
  • schweren Erkrankungen oder Funktionsstörungen des Gehörs, die sich während vorangegangener Schwangerschaften verschlimmert haben.
Bei den folgenden Erkrankungen kann die Wirkstoffkombination gegen Wechseljahresbeschwerden zwar angewendet werden, der Arzt muss jedoch durch laufende Kontrolle der entsprechenden Laborwerte die Entwicklung der Behandlung überprüfen und gegebenenfalls die Therapie abbrechen:
  • Auftreten von Brustkrebs in der nächsten Verwandtschaft (Verwandte ersten Grades)
  • Durchblutungsstörungen an Armen, Händen und Beinen
  • Blutdruckanstieg
  • Nierenfunktionsstörungen
  • vorausgegangene leichtere Leber- und Gallenblasenerkrankungen
  • Migräne oder schwere Kopfschmerzen
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Epilepsie
  • Asthma
  • behandelte Endometriose
  • längere Ruhigstellung (etwa durch Bettlägerigkeit
  • erniedrigter Kalzium-Spiegel im Blut
  • Lupus erythematodes (eine schwere Allergieerkrankung).
Zur Schwangerschaftsverhütung darf die Kombination nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
  • bestehenden oder vorausgegangenen Verstopfungen von Venen (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) oder Arterien (beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall, Angina Pectoris und Durchblutungsstörungen des Gehirns)
  • schwerwiegenden Risikofaktoren für eine Verstopfung von Venen oder Arterien wie Diabetes mellitus mit Gefäßveränderungen, schwerer Bluthochdruck, schwere Fettstoffwechselstörung, erbliche oder erworbene Neigung zu Gefäßverschlüssen
  • bestehende oder vorausgegangener Bauchspeicheldrüsenentzündung mit schwerem Überschuss an Triglyceriden im Blut
  • bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben
  • bestehende oder vorausgegangene Lebergeschwulste (gut- oder bösartig)
  • bekannte oder vermutete Krebsformen, deren Wachstum von Sexualhormonen abhängig ist (beispielsweise Brust- oder Gebärmutterkrebs)
  • vom Arzt nicht untersuchten Scheidenblutungen
  • Migräne mit Gehirnfunktionsstörungen in der Vorgeschichte.
Nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf die Kombination angewendet werden bei
  • Riskofaktoren für einen Verschluss von Venen und Arterien wie höheres Lebensalter, Gefäßverschlüsse in der Familie, längere Bettlägerigkeit, Fettsucht, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Migräne, Herzklappenerkrankung und Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern)
  • erblicher Gefäßschwellung (Angioödem)
  • Leberfunktionsstörungen
  • Diabetes mellitus
  • Depressionen
  • Epilepsie
  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
  • Schwangerschaftsflecken (Chloasma) in der Vorgeschichte
  • Herz- oder Nierenfunktionsstörung wegen der Gefahr einer Verschlechterung durch Wassereinlagerungen.
Die Kombination muss außerdem mindestens vier Wochen vor einer Operation abgesetzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während Schwangerschaft und Stillzeit darf die Kombination nicht eingesetzt werden.

Vor Therapiebeginn ist eine Schwangerschaft unbedingt auszuschließen. Bei Eintritt einer Schwangerschaft oder Verdacht darauf muss die Kombination sofort abgesetzt werden, um negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Geschlechtsteile des ungeborenen Kindes zu vermeiden.

Während der Stillzeit kann die Milchproduktion durch Anwendung der Kombination verringert sein. Außerdem können kleine Wirkstoffmengen in die Muttermilch und damit in den Säugling übergehen. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte die Kombination nur eingesetzt werden, nachdem das Kind abgestillt wurde.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern gibt es kein Einsatzgebiet für die Kombination, daher ist die Anwendung bei ihnen verboten.

Warnhinweise

  • Vor und regelmäßig während der Behandlung mit dem Medikament sollten ärztliche Kontrollen, insbesondere der Brust, erfolgen.
  • Bei einer Anwendungzeit des Medikaments, die fünf Jahre übersteigt, kann sich das Brustkrebsrisiko erhöhen.
  • Die Messung verschiedener Laborwerte kann durch Einnahme des Medikaments gestört werden.
  • Das Medikament muss in der Originalverpackung und darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.
  • Das Medikament ist nicht zur Schwangerschaftsverhütung geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
28 Stück überzogene Tablette
84 Stück überzogene Tablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lafamme 2/2 mg sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Estradiol + Dienogest (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.