Lactulose STADA Sirup

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.09.2007

Hersteller: STADApharm GmbH
Wirkstoff: Lactulose
Darreichnungsform: Sirup

Rezeptfrei

Wirkung

Lactulose STADA Sirup enthält den Wirkstoff Lactulose.

 

Lactulose ist der Wirkstoff der Wahl, wenn einer Verstopfung mit einer Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nicht mehr beizukommen ist. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Erkrankungen, die eine leichtere Darmentleerung erfordern, wie beispielsweise Hämorrhoiden.

Der Wirkstoff kann auch zur Vorbeugung von Verwirrtheitszuständen bei Menschen mit schweren Lebererkrankungen (beispielsweise Leberzirrhose) eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lactulose sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher der Wirkstoff Lactulose gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verstopfung
  • Gehirnvergiftung durch erhöhten Blut-Ammoniak-Gehalt aufgrund einer Leberfunktionsstörung
  • Nachbehandlung einer Infektion mit Salmonellen.

Dosierung

Erwachsene nehmen bei Verstopfung einmal bis zweimal täglich 7,5 bis 15 Milliliter des Sirups ein. Kinder erhalten zweimal pro Tag 4,5 bis 9 Milliliter Sirup.

Zur Vorbeugung und zur Behandlung der so genannten portokavalen Enzephalopathie bei Erwachsenen, einer Gehirnschädigung durch eine Leberfunktionsstörung, werden zu Beginn der Behandlung dreimal bis viermal täglich 7,5 bis 15 Milliliter des Sirups genommen. Nach einigen Tagen wird die Dosis schrittweise auf dreimal bis viermal pro Tag je 30 bis 45 Milliliter gesteigert.

Als Maßnahme bei Dauerausscheidern von Salmonellen, einem Keim bei schweren Durchfallerkrankungen, kommt die folgende kurmäßige Behandlung in Frage:

Erwachsene machen drei Kuren, zwischen denen jeweils für den Zeitraum von einer Woche mit der Einnahme des Mittels pausiert wird. Die erste Kur dauert zehn bis zwölf Tage und umfasst eine tägliche Einnahme von dreimal jeweils 15 Millilitern des Sirups. In der zweiten Kur werden fünfmal pro Tag je 15 Milliliter eingenommen. Sie dauert auch zehn bis zwölf Tage. Die abschließende Kur umfasst eine dreimal tägliche Gabe von jeweils 30 Millilitern. Sie hat die gleiche Dauer wie die vorherigen Kuren.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sieht die Vorgehensweise der Kur ähnlich aus, jedoch sind die Dosierungen anders:

In der ersten Phase werden über zehn bis zwölf Tage viermal am Tag je 4,5 Milliliter eingenommen, anschließend pausiert die Einnahme für den Zeitraum von einer Woche. Daraufhin werden die Dosierungen in der zweiten Kur leicht erhöht und falls eine dritte Kurphase notwendig ist, findet auch hier eine Erhöhung der Dosis statt. Die Kur sollte jedoch in enger Absprache mit dem Kinderarzt erfolgen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O
  • Fructose
  • Galactose
  • gereiniges Wasser

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen, Windabgang.

Seltene Nebenwirkungen:
Erhöhung der Blutnatriumkonzentration.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Störungen des Mineralhaushalts, Verstärkung der Darmträgheit (bei langfristiger Einnahme).

Wechselwirkungen

Lactulose kann den Kaliumverlust durch Entwässerungsmittel verstärken. Gleiches gilt für Glukokortikoide (Wirkstoff gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) und Amphotericin B (Wirkstoff gegen Pilzerkrankungen).

Der Effekt von Wirkstoffen gegen Herzmuskelschwäche (Herzglykoside) kann durch einen entstandenen Kaliummangel verstärkt werden.

Da Lactulose den pH-Wert im Darm verändern kann, können pH-Wert abhängige Wirkstoffe (wie beispielsweise 5-ASA) im Darm inaktiviert werden.

Gegenanzeigen

Bei Fruchtzucker-Unverträglichkeit, Lactase-Mangel, Schleimzuckerüberschuss oder Glucose-Galactose-Aufnahmestörung (Glucose-Galactose-Malabsorptionssyndrom) sollte Lactulose nicht eingenommen werden.

Ebenso verbietet sich der Einsatz von Lactulose bei einem Darmverschluss. Anzeichen dafür können krampfartige Bauchschmerzen sein, aufgeblähter Bauch, Stuhlverhalt oder fehlender Abgang von Winden und eventuell begleitendes Erbrechen. Bei solchen Beschwerden ist sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig.

Bei akut entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Störungen des Wasser- und Mineralsalzgleichgewichtes darf Lactulose nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt verabreicht werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Lactulose kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern muss vor einer Lactulose-Gabe eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit ausgeschlossen werden.

Warnhinweise

  • Zuckerkranke sollten den Gehalt an Schleimzucker, Fruchtzucker und Milchzucker berücksichtigen.
  • Bei längerer Einnahme sollten Blutwerte wie Kalium und andere Elektrolyte kontrolliert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Sirup)
200 Milliliter Sirup
667 Milligramm Lactulose
500 Milliliter Sirup
667 Milligramm Lactulose
1000 Milliliter Sirup
667 Milligramm Lactulose

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lactulose STADA Sirup sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lactulose (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.