Kompensan Lutschtabletten
Wirkung
Kompensan Lutschtabletten enthalten den Wirkstoff Carbaldrat.
Carbaldrat wird zur symptomatischen Behandlung von säurebedingten (peptischen) Erkrankungen wie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie bei Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) eingesetzt.
Vor der Behandlung mit Carbaldrat sollte der Arzt eine Infektion mit dem BakteriumHelicobacter pylori ausschließen. Ergibt die Untersuchung eine der beiden Erkrankungen, ist die medikamentöse Therapie entsprechend anzupassen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Carbaldrat sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Carbaldrat gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Sodbrennen
- säurebedingte Magenbeschwerden
- Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre
Dosierung
Je nach Beschwerden können ein bis zwei Tabletten zwischen den Mahlzeiten, vor dem Schlafen oder bei Bedarf auch zwischendurch eingenommen werden.
Die Einnahme der Tabletten erfolgt ein bis zwei Stunden nach dem Essen durch Lutschen. Sie sollten nicht geschluckt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- Natriumalginat
- Pfefferminzaroma
- Saccharose
- Spearmintaroma
Nebenwirkungen
Vereinzelte Nebenwirkungen:
Darmverschluss.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Bei längerer, hochdosierter Einnahme oder bei eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu Verstopfung, erhöhtem Aluminiumspiegel, Phosphatverarmung oder Aluminiumeinlagerungen in Knochen und Nervengewebe kommen.
Besonderes:
Bei längerer, hochdosierter Einnahme und zusätzlich phosphatarmer Ernährung besteht aufgrund möglicher Phosphatverarmung das Risiko einer Knochenerweichung (Osteomalazie).
Wechselwirkungen
Die Aluminium-Ionen in Carbaldrat und anderen säurebindenden Mitteln (Antazida) können die Aufnahme anderer Arzneimittel beeinträchtigen. Besonders bei folgenden Wirkstoffen führt dies unter Umständen zu Unterdosierungen:- Tetrazykline (Wirkung um bis zu 90 Prozent geringer);
- Chinolone (wie Ciprofloxacin, Norfloxacin, Pefloxacin);
- Cephalosporine und andere Antibiotika.
Andere Substanzen wie Acetylsalicylsäure oder Naproxen (beides Schmerzmittel), Metoprolol (ein Betablocker) und Levodopa (bei Parkinson-Krankheit) können dagegen in ihrer Aufnahme leicht erhöht werden.
Die Aluminiumaufnahme im Darm wird durch die gleichzeitige Einnahme von sauren Getränken (Obstsaft, Wein) oder Brausetabletten (aufgrund ihres Zitronensäuregehalts) erhöht.
Ein zeitlicher Abstand (ein bis zwei Stunden) zwischen der Einnahme von aluminiumhaltigen Mitteln und anderen Medikamenten oder sauren Getränken muss daher in jedem Fall eingehalten werden.
Gegenanzeigen
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Carbaldrat dürfen carbaldrathaltige Medikamente nicht eingenommen werden.
Carbaldrat sollte bei verminderten Phosphatblutwerten, bei Verstopfung oder bei bekanntem Dickdarmverschluss nicht eingenommen werden.
Das Arzneimittel darf ohne ärztliche Untersuchung nicht länger als zwei Wochen verwendet werden. Länger andauernde Beschwerden müssen vom Arzt abgeklärt werden. Auch bei Auftreten von schwarzem Stuhl, Blutbeimengungen im Stuhl oder bei blutigem Erbrechen (Übelkeit und Erbrechen) muss sofort der Arzt aufgesucht werden, um ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür auszuschließen.
Carbaldrat darf von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei langfristigem Gebrauch nur bei Kontrolle der Aluminiumkonzentrationen im Blut eingenommen werden. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion ist zudem eine Anwendung nur zum Zweck der Verminderung der Phosphataufnahme in den Körper erlaubt.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Eine Einnahme während der Schwangerschaft ist möglich. Sie sollte jedoch wegen der möglichen Aluminiumbelastung des Ungeborenen nur in niedrigen Dosen und über einen kurzen Zeitraum erfolgen. In jedem Fall ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung, eventuell mit dem Arzt, vorzunehmen.
Für Aluminiumverbindungen ist ein geringer Übergang in die Muttermilch beschrieben worden. Da Aluminium vom Kind nur geringfügig aufgenommen wird, ist kein Risiko zu erwarten. Dennoch sollte Carbaldrat aufgrund fehlender Untersuchungen in der Stillzeit nur kurzfristig eingesetzt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter zwölf Jahren sollten wegen unzureichender Erfahrungen in dieser Altersgruppe Carbaldrat nicht einnehmen.
Warnhinweise
- Das Medikament darf ohne ärztliche Kontrolle nicht länger als zwei Wochen angewendet werden.
- Das Medikament kann bei längerer hochdosierter Anwendung und phosphatarmer Diät zu einer Knochenerweichung führen - die Knochendichte ist ärztlich zu untersuchen.
- Bei längerer Anwendung oder bei Nierenfunktionsstörungen ist eine ärztliche Kontrolle der Aluminiumwerte und ein EEG erforderlich.
- Bei der Einnahme des Medikaments sind mindestens zwei Stunden Abstand zu anderer Medikamenteneinnahme einzuhalten.
- Bei Auftreten von Teerstuhl, Blutbeimengungen im Stuhl oder Erbrechen von Blut ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
- Eine Tablette entspricht 0,05 Broteinheiten für Diabetiker.
- Das Medikament enthält Saccharose (Zucker) und ist daher nicht für Personen mit Zuckerverwertungserkrankung geeignet.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Kompensan Lutschtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Carbaldrat (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.