Kohle-Hevert
Wirkstoff: Medizinische Kohle
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Kohle-Hevert enthält den Wirkstoff Medizinische Kohle.
Medizinische Kohle wird bei akutem Durchfall sowie bei Vergiftungen durch Nahrungsmittel, Schwermetalle oder Medikamente eingesetzt. Das gilt vor allem für Stoffe, die nach Abbau im Darm der Leber zugeführt werden, wie beispielsweise Carbamazepin, Phenobarbital, Phenylbutazon, Theophyllin.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Medizinische Kohle sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Durchfallerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Medizinische Kohle gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Durchfall
- Vergiftungen durch Nahrungsmittel, Schwermetalle und Arzneimittel
Dosierung
Bei Durchfall nehmen Erwachsene drei- bis viermal täglich zwei bis vier Tabletten ein, Kinder die Hälfte. Die Tabletten werden auf leeren Magen eingenommen - entweder in Wasser aufgelöst oder mit viel Flüssigkeit. Möglich ist es auch, sie mit einer Zucker-Salz-Lösung zu sich zu nehmen, um die entsprechenden Verluste durch den Durchfall auszugleichen. Die Behandlung wird fortgesetzt, bis sich der Stuhlgang normalisiert hat. Sollte das nach drei Tagen noch nicht der Fall sein, ist ein Arzt hinzuzuziehen.
Bei Vergiftungen werden bis zu 50 Tabletten in Wasser oder 0,9-prozentiger Kochsalzlösung zu einem Brei verrührt und in kleinen Schlucken eingenommen. Um den Transport durch den Darm zu beschleunigen, kann eine halbe bis eine Stunde nach der Tabletteneinnahme ein halber (bei Kindern) bis ein Esslöffel Glaubersalz (Natriumsulfat) verabreicht werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich bei Vergiftungen, einen Arzt zu holen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Bentonit
Nebenwirkungen
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Verstopfung und Darmverschluss bei hoher Dosierung.
Besonderheiten:
Schwarzfärbung des Stuhls (harmlos).
Wechselwirkungen
Medizinische Kohle kann die Wirkung anderer Arzneimittel, die durch den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden, vermindern. Das gilt auch für Mittel zur Empfängnisverhütung. Medizinische Kohle sollte daher möglichst mit einem zeitlichen Abstand zu anderen Medikamenten eingenommen werden.
Gegenanzeigen
Bei fieberhaftem Durchfall sollte medizinische Kohle nicht angewendet werden. Auch bei Vergiftungen mit ätzenden Säuren oder Laugen ist Kohle nicht sinnvoll, da sie notwendige Untersuchungen, beispielsweise eine Magenspiegelung, erschweren kann.
Nicht wirksam ist Kohle bei Vergiftungen mit Salzen und Lösungsmitteln, beispielsweise Pflanzenschutzmitteln, Eisensalzen, Cyanid (Blausäure), Lithium, Thallium, Methanol, Ethanol, Ethylenglykol (Frostschutzmittel). Bei einer Reihe von Vergiftungen muss zusätzlich ein Gegengift eingenommen werden, beispielsweise Acetylcystein bei einer Vergiftung mit Paracetamol.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder mit Durchfall müssen ausreichend viel trinken, um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Die Behandlung sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Warnhinweise
- Bei Überdosierung kann einer Verstopfung mit Abführmitteln vorgebeugt werden.
- Bei einigen Vergiftungen muss zusätzlich ein Gegengift eingenommen werden.
- Bei Vergiftungen darf der Wirkstoff nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Giftinformationszentrale angewendet werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Kohle-Hevert sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Medizinische Kohle (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.