Junik
Wirkung
Junik enthält den Wirkstoff Beclometason. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Junik.
Beclometason wird als Aerosol zum Einatmen insbesondere zur Langzeittherapie bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD verwendet, um die Atemwege zu erweitern.
Außerdem wird Beclometason als Aerosol in der akuten Behandlung von Patienten mit Rauchgasvergiftung oder bei Giftgasunfällen eingesetzt, um die Atemnot zu lindern.
Als Nasenspray bewirkt Beclomethason das Abschwellen der Nasenschleimhaut und vermindert die Sekretbildung bei Schnupfen, der durch eine Allergie hervorgerufen ist.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Beclometason sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Beclometason gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Atemwegserkrankungen, wenn die Anwendung von Kortison erforderlich ist, wie zum Beispiel bei Asthma bronchiale oder chronischer Bronchitis mit Verengung der Atemwege durch Krämpfe der Bronchialmuskulatur
- entzündungshemmende Sofortbehandlung nach Rauchgaseinatmung bei Bränden und Schwelbränden
- entzündungshemmende Sofortbehandlung nach Unfällen, bei denen giftige Dämpfe und Gase freigesetzt werden (zum Beispiel Zinknebel, Chlorgas, Ammoniak), die schnell zu einer krankhaften Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe führen oder wie Giftgase und Schwermetall-Dämpfe nach verzögerter Reaktionszeit eine krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe auslösen
Dosierung
Ein Sprühstoß des Medikaments enthält 100 Mikrogramm des Wirkstoffes Beclomethasonpropionat.
Bei leichtem bis mittelschwerem Asthma wenden Erwachsene zweimal täglich ein bis zwei Sprühstöße an, insgesamt also 200 bis 400 Mikrogramm Beclomethasonpropionat pro Tag.
Bei schwerem Asthma sollten Erwachsene die Tagesdosis auf bis zu zweimal vier Sprühstöße erhöhen. Die Tageshöchstdosis von 800 Mikrogramm Beclomethasonpropionat (acht Sprühstöße) sollte jedoch nicht überschritten werden.
Kinder sollten mit dem Medikament nur ab fünf Jahren und bei schwerem Asthma behandelt werden. Sie nehmen zweimal täglich jeweils einen Sprühstoss (100 Mikrogramm Beclometasondipropionat). Diese 200 Mikrogramm Beclometasondipropionat stellen für diese Altersgruppe die maximale Tagesgesamtdosis dar.
Damit das Medikament optimal wirkt, sollten Sie es regelmäßig über einen mit dem Arzt besprochenen Zeitraum inhalieren. Sind die Krankheitssymptome deutlich gemildert, kann eine schrittweise Dosisverringerung auf die kleinste wirksame Dosis (Erhaltungsdosis) erfolgen.
Zur Sofortbehandlung bei Rauch- und Gasvergiftungen inhalieren Erwachsene gleich nach dem Einatmen des schädlichen Stoffes vier Sprühstöße (400 Mikrogramm Beclometasondipropionat). Auf jeden Fall ist unmittelbar danach ein Arzt aufzusuchen. Bessern sich die Beschwerden nicht, können in zeitlichen Abständen von jeweils zwei Stunden weitere vier Sprühstöße des Medikaments inhaliert werden. Zur Dosierung bei Giftgasunfällen von Kindern werden vom Hersteller keine Hinweise gegeben. Befragen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker.
Örtliche Behandlungen mit Kortisonen wie Beclomethasonpropionat begünstigen Pilzinfektionen. Daher sollten Sie das Medikament vor einer Mahlzeit anwenden. Wenn das nicht möglich ist, spülen Sie nach der Inhalation der Mund aus, um das Risiko einer Pilzinfektion zu verringern.
Zur Benutzung des Dosieraerosols nehmen Sie zunächst die Schutzkappe vom Inhaliermundstück ab und atmen Sie tief aus. Dann umschließen Sie das Mundstück mit dem Lippen und atmen tief ein, während Sie die Sprühstoß durch Drücken auf den Wirkstoffbehälter auslösen. Die genaue Anwendung und Funktionsweise des Dosieraerosols ist ausführlich in der Packungsbeilage beschrieben und sollte möglichst eingehalten werden. Bei Problemen mit der Inhalationstechnik befragen Sie Ihren behandelnden Arzt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Ethanol
- Norfluran
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Entzündungen des Mund- und Rachenraums.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektionen; Pilzbefall der Mund- und Rachenschleimhaut (Pilzinfektionen im Mund); Schwindel (Nausea); Verdauungsstörungen (Dyspepsie).
Seltene Nebenwirkungen:
Nasen- oder Rachenschleimhautreizungen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; Nasenbluten; akute Verschlechterung der Atemnot (paradoxe Bronchospasmen); Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Hautausschlag; Nesselsucht (Urtikaria); Juckreiz; Rötungen und Schwellungen am Auge, Gesicht, Lippen und Rachen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Akute Entzündungen der Bronchien (Bronchitis); Entzündungen des Kehlkopfs (Laryngitis); Halsschmerzen; Heiserkeit; Kopfschmerzen; Schädigung der Nasenscheidewand (Nasenseptumperforation); Grüner Star (Glaukom).
Besonderheiten:
Aufgrund der Wirkweise von Glukokortikoiden kann es zu einer verschlechterten Reaktion auf Stress, zu einer Verminderung der Knochendichte sowie zu Wachstumsverzögerungen bei Kindern kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit von Reaktionen am Auge (Glaukom, Katarakt). Beclometason sollte daher in der geringst möglichen Dosierung, die noch einen ausreichenden therapeutischen Nutzen hat, eingesetzt werden.
Kommt es während der Behandlung mit Beclometason akut zu einer Verschlechterung der Atemnot ("paradoxe Bronchospastik"), sollte die Therapie sofort abgesetzt werden.
Wechselwirkungen
Der Wirkstoff Beclometason verstärkt die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie beispielsweise Salbutamol, Fenoterol, Salmeterol oder Formoterol. Auch diese Wirkstoffe weiten die Bronchien und unterstützen damit den Effekt von Beclometason.
Wirkstoffe wie Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir und Nelfinavir hemmen den Abbau von Beclometason im Körper und können daher dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken. Dies ist besonders bei einer Langzeitanwendung zu beachten.
Gegenanzeigen
Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und bei Lungentuberkulose, Pilzerkrankungen (Mykosen) im Bereich der Atemwege sowie bei bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege darf Beclometason nicht angewendet werden.
Beclometason ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Beclometason sollte während der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Anweisung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Bei Neugeborenen, deren Mütter in der Schwangerschaft Beclometason erhielten, können Schäden der Nebennierenfunktion auftreten.
Ratsam ist es, während einer Therapie mit Beclometason eine Schwangerschaft möglichst auszuschließen, indem geeignete Verhütungsmaßnahmen getroffen werden.
Da Beclometason wie alle Glukokortikoide in die Muttermilch übergehen kann, wird empfohlen, bei einer Langzeitbehandlung oder bei der Anwendung höherer Dosen vorher abzustillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Zur Anwendung von Beclometason als Nasenspray bei Kindern machen die hersteller zum Teil unterschiedliche Angaben. Manche erlauben den Einsatz ab sechs Jahren, manche erst ab zwölf. Es sind also die Herstellerangaben zu beachten oder der Arzt sollte befragt werden.
Beclometason wird als Inhalation zur Langzeittherapie von Asthma bei Kindern ab vier Jahren eingesetzt. Eine Anwendung sollte jedoch nur unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Dabei muss regelmäßig das Wachstum der Kinder vom Arzt kontrolliert werden. Treten Wachstumsverzögerungen auf, muss die Dosis durch den Arzt verringert werden oder eine alternative Behandlung versucht werden.
Warnhinweise
- Die Anwendung bei Kindern sollte nur unter der Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen.
- Der Wirkstoff ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts jedoch nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet.
- Bei akuter Verschlechterung der Atemnot muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden.
- Bei der Umstellung von der Tabletteneinnahme auf Nasensprayanwendung sind allergische Reaktionen möglich.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert und muss zum Beispiel vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.
- Der Behälter steht unter Druck und darf auch nach Entleerung nicht gewaltsam geöffnet werden.
- Für eine optimale Wirkung sollte das Medikament nur bei Temperaturen über fünf Grad angewendet werden.
- Nach längerem Nicht-Gebrauch ist die Sprühdüse zunächst durch zwei Sprühstöße in die Luft zu reinigen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Junik sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Beclometason (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.