Juluca 50 mg/25 mg Filmtabletten
Wirkstoffkombination: Dolutegravir + Rilpivirin
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
Juluca 50 mg/25 mg Filmtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Dolutegravir + Rilpivirin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Juluca 50 mg/25 mg Filmtabletten.
Die Kombination wird für die Behandlung von Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1, AIDS-Erreger) bei Erwachsenen eingesetzt.Voraussetzung ist, dass
- die Patienten schon eine virenunterdrückende Behandlung erhalten haben, die ihren Zustand seit mindestens sechs Monaten stabil hält,
- in der Vergangenheit keine Virenbekämpfung wirkungslos blieb und
- keine bekannten oder vermuteten Resistenzen gegen Dolutegravir und Rilpivirin bestehen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dolutegravir + Rilpivirin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen virenhemmende Mittel, Reverse-Transkriptase-Hemmer, zu welchen die Wirkstoffkombination Dolutegravir + Rilpivirin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Infektionen mit dem AIDS-Erreger HIV bei Erwachsenen, die dank einer virenunterdrückenden Behandlung eine geringe Viruslast haben und deren Zustand seit mindestens sechs Monaten stabil ist, bei denen in der Vergangenheit keine AIDS-Medikamente versagt haben und bei denen Nicht-Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Hemmer oder Integrase-Hemmer wirksam sind
Dosierung
Das Medikament sollte nur von einem Arzt verschrieben werden, der Erfahrung in der Behandlung von Infektionen mit dem AIDS-Erreger HIV besitzt.
Die empfohlene Dosis beträgt eine Tablette einmal täglich, die mit einer Mahlzeit eingenommen werden muss. Für Fälle, in denen ein Therapie-Ende oder eine Dosisveränderung für einen der Wirkstoffe nötig ist, stehen Einzelpräparate mit Dolutegravir oder Rilpivirin zur Verfügung.
Das Medikament muss einmal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Schlucken Sie die Filmtablette im Ganzen mit Wasser. Sie dürfen sie nicht zerkauen oder zerkleinern.
Haben Sie die Einnahme einer Dosis versäumt, sollten sie diese so schnell wie möglich mit einer Mahlzeit einnehmen, sofern die nächste Dosis nicht innerhalb der nächsten zwölf Stunden fällig ist. Ist dies der Fall, fahren Sie stattdessen im gewohnten Einnahmeschema fort.
Müssen Sie innerhalb von vier Stunden nach der Einnahme des Medikaments erbrechen, sollten Sie eine weitere Tablette mit einer Mahlzeit einnehmen. Ereignet sich das Erbrechen später als vier Stunden nach der Einnahme, müssen Sie bis zur nächsten vorgesehenen Dosis keine weitere Tablette einnehmen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Macrogol
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Povidon
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Croscarmellose-Natrium
- Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
- Lactose-Monohydrat
- Mannitol
- Natriumstearylfumarat
- Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz
- Poly(vinylalkohol)
- Polysorbat 20
- siliziumdioxid-beschichtete mikrokristalline Cellulose
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
erhöhter Cholesterin-Wert (nüchtern), erhöhtes LDL-Cholesterin (nüchtern), Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, erhöhte Amylase im Blut, Durchfall, erhöhte Leberwerte (ALAT, ASAT)
Häufige Nebenwirkungen:
verminderte Zahl weißer Blutkörperchen, verminderter Blutfarbstoff, verminderte Blutplättchenzahl, verminderter Appetit, erhöhte Triglyceride (nüchtern), Schläfrigkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Blähungen, erhöhte Lipase, Bauchbeschwerden, Schmerzen im Oberbauch, Mundtrockenheit, erhöhtes Bilirubin im Blut, Hautausschlag, Juckreiz, Erschöpfung, erhöhte Kreatinkinase im Blut
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktion, Leberentzündung, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen
Insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Depression oder psychischer Erkrankung:
Selbstmordgedanken, Selbstmordversuch
Seltene Nebenwirkungen:
akutes Leberversagen
Besonderheiten:
Schon bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion wie schwerer Hautausschlag, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Blasenbildung, Wunden im Mund, Bindehautentzündung oder Gesichtsschwellung muss die Behandlung mit dem Medikament sofort beendet werden.
Während der Behandlung kann es zu einem Knochenabbau kommen. Besonders betroffen sind Patienten mit fortgeschrittener AIDS-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART). Bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen ist daher sofort ein Arzt aufzusuchen.
Wechselwirkungen
Die Kombination darf nicht nicht zusammen mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung der HIV-Infektion angewendet werden, weil dies die Nebenwirkungen steigern kann.Das nur in USA erhältliche AntiarrhythmikumDofetilid darf nicht zusammen mit der Kombination eingesetzt werden, weil dies seine Nebenwirkungen gefährlich steigert.
Weil sie die Wirkung der Kombination stark mindern, dürfen folgende Wirkstoffe ebenfalls nicht zusätzlich gegeben werden:
- Protonenpumpenhemmer gegen Magensäure wie Omeprazol, Lansoprazol, Esomeprazol, Rabeprazol und Pantoprazol
- die Tuberkulose-MittelRifampicin und Rifapentin (während Rifabutin mit einer zusätzlichen Rilpivirin-Dosis erlaubt ist)
- die AntiepileptikaCarbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Oxcarbazepin
- das GlukokortikoidDexamethason, wenn es innerlich angewendet wird
- Johanniskraut (gegen Depressionen)
Dolutegravir erhöht die Konzentration des oralen AntidiabetikumsMetformin im Körper. Zu Beginn und bei Beendigung der gleichzeitigen Anwendung wird der Arzt eine Anpassung der Metformin-Dosis vornehmen, um den Blutzucker normal zu halten. Metformin wird über die Niere ausgeschieden; deshalb ist es wichtig, die Nierenfunktion zu überwachen. Bei Patienten mit mittelgradiger Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 45 bis 59 Milliliter/Minute) wird der Arzt möglicherweise die Metformin-Dosis vorsichtig vermindern.
Ebenfalls mit Vorsicht wird der Arzt gleichzeitig folgende Wirkstoffe einsetzen:
- das bei uns nicht gebräuchliche Malaria-MittelArtemether + Lumefantrin
- manche Makrolid-Antibiotika
- das Drogen-Ersatzmittel Methadon
- den BlutverdünnerDabigatran
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe und schwerer Leberfunktionsstörung (Child Pugh Grad C) darf die Kombination nicht eingesetzt werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination angewendet werden bei
- Patienten mit Leberentzündung vom Typ B oder C
- mittelgradiger Leberfunktionsstörung
- schwerer Nierenfunktionsstörung oder solcher im Endstadium zusammen mit Wirkstoffen, die den Abbau der Kombination im Körper hemmen
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination in der Schwangerschaft ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen nur sehr begrenzte Erkenntnisse bezüglich der Anwendung während der Schwangerschaft vor. in Tierxperimenten konnte Dolutegravir den Mutterkuchen durchdringen, doch gab es keine Hinweise auf schädliche Wirkungen. Eine Empfehlung für die Dosierung kann aber nicht gegeben werden. Deshalb wird die Anwendung der Kombination während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Es ist nicht bekannt, ob Dolutegravir + Rilpivirin in die Muttermilch übergehen, wie es in Tierexperimenten der Fall ist. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um eine Übertragung der Infektion zu vermeiden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination bei Kindern und Jugendlichen im Alter von unter 18 Jahren ist bisher noch nicht durch klinische Studien erwiesen. Eine Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden. Die Anwendung in dieser Altersgruppe liegt im Ermessen des Arztes.
Warnhinweise
- Erschöpfung, Schwindel und Benommenheit können Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
- Bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen ist ein Arzt aufzusuchen.
- Schon bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Behandlung mit dem Medikament sofort beendet werden.
- Die Behandlung mit dem Medikament darf nur von einem Arzt begonnen werden, der erfahren in der Therapie von AIDS ist.
- Dasn Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
- Die Flasche ist fest verschlossen zu halten und das Trockenmittel darf nicht entfernt werden.
- Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Juluca 50 mg/25 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Dolutegravir + Rilpivirin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.