Jivi 250 I.E./ 500 I.E./ -1000 I.E./ -2000 I.E./ -3000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.08.2019
Hersteller: Bayer Pharma AG
Wirkstoff: Damoctocog alfa pegol
Rezeptpflichtig

Wirkung

Jivi 250 I.E./ 500 I.E./ -1000 I.E./ -2000 I.E./ -3000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung enthält den Wirkstoff Damoctocog alfa pegol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Jivi 250 I.E./ 500 I.E./ -1000 I.E./ -2000 I.E./ -3000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.

Damoctocog alfa pegol wird zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen bei vorbehandelten Patienten ab zwölf Jahren mit der Blutgerinnungsstörung Hämophilie A (angeborener Faktor VIII-Mangel) eingesetzt.

Hämophilie A ist eine erbliche Störung der Blutgerinnung, die zwar von Frauen übertragen wird, aber praktisch nur bei Männern zu Beschwerden führt. Die erniedrigte Faktor VIII-Konzentration oder sein Fehlen verursacht Blutungen, die entweder spontan oder in Folge von Verletzungen oder Operationen in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen auftreten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Damoctocog alfa pegol sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Dosierung

    Die Behandlung mit dem Medikament sollte unter Aufsicht eines Arztes erfolgen, der mit der Therapie von Gerinnungsstörungen vertraut ist.

    Während der Behandlung sollte der Arzt überprüfen, ob die Konzentration am Faktor VIII im Blut wie erwünscht steigt. Die Reaktion einzelner Patienten auf Faktor VIII kann unterschiedlich sein und zu verschiedener Wirkungsdauer und -erfolg führen.

    Die Dosis und Dauer der Ersatztherapie richtet sich unter anderem danach, ob ein bestehender Mangel behandelt wird oder eine Vorbeugung erreicht werden soll. Der Arzt legt die Dosis in Abhängigkeit vom Schweregrad des Faktor VIII-Mangels sowie vom Ort und Ausmaß der Blutung und vom Gesundheitszustand des Patienten fest. Die nach Körpergewicht berechnete Dosis muss möglicherweise bei übergewichtigen Patienten angepasst werden.

    Insbesondere bei größeren chirurgischen Eingriffen ist eine genaue Überwachung der Ersatztherapie durch Gerinnungstests unerlässlich.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Natriumchlorid
    • Sucrose
    • Calciumchlorid-Dihydrat
    • Eisessig
    • Glycin
    • Histidin
    • Polysorbat 80
    • Wasser für Injektionszwecke

    Nebenwirkungen

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    Kopfschmerzen

    Häufige Nebenwirkungen:
    Überempfindlichkeit, Schlaflosigkeit,Schwindel, Husten, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Hautrötung, Ausschlag, Reaktionen an der Injektionsstelle, Fieber

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Antikörper gegen Faktor VIII (bei vorbehandelten Patienten), Schmeckstörung, Hitzegefühl, Juckreiz

    Wechselwirkungen

    Bisher wurden keine Wechselwirkungen von Produkten mit Damoctocog alfa pegol und anderen Wirkstoffen bekannt.

    Gegenanzeigen

    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder Eiweißen von Maus oder Hamster darf der Wirkstoff nicht gegeben werden, da er aus Zellen dieser Tiere gewonnen wird.

    Damoctocog alfa pegol darf nicht bei vorher unbehandelten Patienten eingesetzt werden.

    Die Ersatztherapie wird Patienten mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen vom Arzt mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden, weil sie das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen kann.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Aufgrund des seltenen Auftretens der Bluterkrankheit bei Frauen gibt es keine Erfahrungen zur Anwendung von Faktor VIII während der Schwangerschaft und Stillzeit. Daher wird der Arzt Faktor VIII während der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei eindeutiger Notwendigkeit anwenden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Damoctocog alfa pegol darf bei Patienten in einem Alter unter zwölf Jahren nicht angewendet werden.

    Warnhinweise

    • Die Behandlung mit dem Medikament sollte unter Aufsicht eines Arztes erfolgen, der mit der Therapie von Gerinnungsstörungen vertraut ist.
    • Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank gelagert, darf aber nicht eingefroren werden.
    • Die Durchstechflasche und die Fertigspritze sind im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Jivi 250 I.E./ 500 I.E./ -1000 I.E./ -2000 I.E./ -3000 I.E. Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Damoctocog alfa pegol (ggf. auch Generika).


    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.