ISOTRETINOIN BASICS 10 mg/ -20 mg Weichkapseln
Wirkung
ISOTRETINOIN BASICS 10 mg/ -20 mg Weichkapseln enthalten den Wirkstoff Isotretinoin.
In äußerlichen Zubereitungen (Cremes und Gelen) dient der Wirkstoff zur Behandlung der geringgradig bis mittelstark ausgeprägten entzündlichen und nichtentzündlichen Formen der .
Zum Einnehmen wird Isotretinoin nur bei schweren Formen von Akne verordnet. Solche sind Akneknoten (noduläre Akne), Akne mit zusammenfließenden Entzündungsherden (Acne conglobata) oder Akne mit der Gefahr einer dauerhaften Narbenbildung. Der Einsatz des Wirkstoffs ist nur gerechtfertigt, wenn diese Hautbeschwerden mit äußerlichen Behandlungen und der Standardtherapie mit Antibiotika nicht zu bessern waren.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Isotretinoin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen innerlich anzuwendende Aknemittel, Aknemittel, zu welcher der Wirkstoff Isotretinoin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schwere Formen der Akne (knotige oder zusammenfließende Formen oder solche mit dem Risiko einer dauerhaften Narbenbildung), bei denen Antibiotika und örtliche Therapie nicht ausreichend gewirkt haben
Dosierung
Das Medikament darf nur von Ärzten verschrieben werden, die mit der Einnahme von Isotretinoin bei schwerer Akne vertraut sind.
Die Therapie wird mit einer Dosis von 0,5 Milligramm Isotretinoin/Kilogramm Körpergewicht pro Tag begonnen. Wirkung und einige der Nebenwirkungen sind dosisabhängig und unterscheiden sich von Patient zu Patient. Daher wird der Arzt die Dosis gegebenenfalls individuell anpassen. Für die meisten Patienten liegt die Dosis in einem Bereich von 0,5 bis 1 Milligramm/Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
Die Behandlungsdauer hängt von der individuellen Tagesdosis ab. Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 16 bis 24 Wochen ausreichend. Bei den meisten Patienten heilt die Akne nach einem einzigen Behandlungszyklus ab. Das Hautbild kann sich auch bis zu acht Wochen nach dem Ende der Behandlung noch verbessern. Bei einem Rückfall kann der Arzt einen weiteren Behandlungszyklus mit der gleichen Tages- und Gesamtdosis in Betracht ziehen.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung wird der Arzt die Behandlung mit einer niedrigeren Dosis (beispielsweise 10 Milligramm/Tag) beginnen. Die Dosis wird dann bis auf täglich 1 Milligramm/Kilogramm Körpergewicht oder auch mehr erhöht, sofern der Patient es verträgt.
Kann die Akne nur mit niedrigen Medikamentendosen behandelt werden, dauert die Behandlung in der Regel länger. Zudem ist das Risiko für einen Rückfall höher als bei einer hohen Dosis. Daher wird der Arzt die Dosis so wählen, dass sie zum einen gut verträglich, zum anderen aber so bestmöglich wirksam ist.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycerol
- hydriertes Sojaöl
- Butylhydroxyanisol
- dünnflüssiges Paraffin
- Eisenoxide (E 172)
- gebleichtes Wachs
- Gelatine
- hydriertes Pflanzenöl
- Natriumedetat
- pflanzliches Polysorbat 80
- Propylenglycol
- raffiniertes Sojaöl
- Schellack
Nebenwirkungen
Innerliche Anwendung
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Trockene Lippen, Lippenentzündung, trockene Augen, Bindehautentzündung, Lidrandentzündung, Augenreizung, trockene Haut, Abschilferungen, Juckreiz, Hautausschlag, vermehrte Hautverletzlichkeit, Blutarmut, Blutsenkungsgeschwindigkeitszunahme, Blutplättchenmangel, Blutplättchenüberschuss, Leber-Enzymwerterhöhung (Transaminasen), Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen (insbesondere bei jugendlichen Patienten), Fettstoffwechselstörungen (Triglycerid-Vermehrung, HDL-Verminderung).
Häufige Nebenwirkungen:
Neutrophilen-Mangel, Kopfschmerzen, Nasenbluten, Nasentrockenheit, Nasen-Rachen-Entzündung, Blut-Cholesterin-Werterhöhung, Blutzuckeranstieg, Blut im Urin, Eiweiß im Urin.
Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen, Schock, Überempfindlichkeit, Depressionen, Depressions-Verschlimmerungen, Aggressivitätsneigung, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Haarausfall.
Sehr seltene Nebenwirkungen, einschließlich Einzelfälle:
Infektionen (der Haut und Schleimhäute, durch grampositive Bakterien), Lymphdrüsenschwellung, Zuckerkrankheit, Blut-Harnsäureüberschuss, Verhaltensauffälligkeiten, Psychosen, Selbstmordgedanken, Selbstmordversuche, Selbstmord, Hirndruckerhöhung (gutartig), Krämpfe, Schläfrigkeit, Verschwommensehen, grauer Star, Farbenblindheit (eingeschränktes Farbsehen), Kontaktlinsenunverträglichkeit, Hornhauttrübung, Nachtblindheit, Hornhautentzündung, Wasseransammlung an der Austrittstelle des Sehnervs in die Netzhaut, Lichtscheu, Gehörverschlechterung, Blutgefäßentzündung, Bronchialkrämpfe (durch Asthma begünstigt), Heiserkeit, Dickdarmentzündung, Dünndarmentzündung, Rachentrockenheit, Magen-Darm-Blutung, blutiger Durchfall, entzündliche Darmerkrankung, Übelkeit, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberentzündung, Verschlimmerung (Aufflammen) der Akne, Gesichtsrötungen, Ausschläge, schwere Hautreaktionen (Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndom, toxisch epidermale Nekrolyse), Haarveränderungen, Behaarungsverdichtung, Nagelmissbildungen, Nagelfalzentzündungen, Lichtempfindlichkeit (der Haut), eitrige Pusteln, vermehrte Hautfärbung, Schweißfluss, Gelenksentzündung, Bänder-Verkalkung, Sehnen-Verkalkung, vorzeitiger Verschluss der Knochenwuchszonen, Schädelknochen-Missbildung, Knochendichte-Verminderung, Zerstörung von Muskelgewebe (Rhabdomyolyse; vor allem bei starker Anstrengung; einschließlich Herzmuskel), Sehnenentzündung, Nierengewebsentzündung (Glomerulonephritis), vermehrte Narbengewebsbildung, Unwohlsein, Blut-Kreatinphosphokinase-Erhöhung.
Besonderheiten:
Einige der Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Verwendung von Isotretinoin sind dosisabhängig. Die Nebenwirkungen klingen im Allgemeinen nach Dosisänderung oder Abbruch der Behandlung ab, manche können jedoch auch nach dem Ende der Behandlung bestehen bleiben.
Sollten Anzeichen für eine schwere Hautreaktion auftreten, muss die Therapie sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden, um eine entsprechende Behandlung einzuleiten.
Kommt es wäührend der Einnahme zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Sehstörungen, können dies Anzeichen einer Hirndruckerhöhung sein. Dann muss die Behandlung unverzüglich abgebrochen werden.
Der Arzt wird die Leberwerte vor der Behandlung, einen Monat nach ihrem Beginn und danach in alle drei Monate kontrollieren, um die Behandlung bei übermäßiger Erhöhung abbrechen zu können.
Äußerliche Anwendung
Nebenwirkungen ohne Nennung der Häufigkeit:
Juckreiz, Stechen, Brennen, Hautreizungen, Hautrötung, Hautabschälung, Hautfarbenaufhellung, Lichtempfindlichkeit (Sonnenbrandgefahr).
Äußerliche Anwendung
Juckreiz, Stechen, Brennen, Reizungen, Aufhellungen dunkler Haut , erhöhte Lichtempfindlichkeit (Sonnenbrandgefahr).
Am Auftragsort:
Hautrötung, Hautabschälungen.
Besonderheiten:
Im Fall übermäßiger Hautreizung sollte die Behandlung zwischenzeitlich unterbrochen und nach Abklingen der Reaktion wieder aufgenommen werden. Bei fortbestehender Reizung ist die Behandlung zu beenden - normalerweise klingen die Hautreaktionen dann wieder ab.
Patienten, die mit Isotretinoin behandelt wurden, dürfen danach für mindestens einen Monat kein Blut spenden. Es könnte die Leibesfrucht einer schwangeren Empfängerin schädigen.
Während der Therapie ist das Risiko, dass es zu Depressionen, Angststörungen oder Stimmungsschwankungen kommt, erhöht.
Wechselwirkungen
Aufgrund der Gefahr einer Überversorgung mit Vitamin A dürfen die Patienten nicht gleichzeitig Isotretinoin und Vitamin A einnehmen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Isotretinoin und Tetracyclinen (Antibiotika) kann es zu einem gutartigen (nicht krebsbedingten) Anstieg des Gehirndrucks kommen. Daher muss die gleichzeitige Behandlung mit Tetracyclinen vermieden werden.
Isotretinoin wird leicht von Sauerstoff angegriffen und verändert. Daher ist der Wirkstoff, äußerlich angewendet, empfindlich gegen Oxidationsmittel, Licht und alkalisch reagierende Stoffe wie beispielsweise Seifen.
Gegenanzeigen
Weil Isotretinoin stark mißbildungsfördernd ist, darf der Wirkstoff auf keinen Fall bei Schwangeren und Stillenden angewendet werden. Bei gebärfähigen Frauen ist der äußerliche Einsatz nur unter Einhaltung eines strengen Programms zur Verhütung von Schwangerschaften erlaubt.Isotretinoin darf innerlich wie äußerlich nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff besteht. Zusammen mit Sonnenlicht kann Isotretinoin in der Haut die Entartung von Hautzellen zu Hautkrebs fördern. Bei der innerlichen wie äußerlichen Anwendung ist daher eine UV-Betrahlung zu vermeiden oder die Haut wenigstens durch Auftragen eines hohen Lichtschutzfaktors (mindestens LSF 15) zu schützen.
Des Weiteren verbietet sich die innerliche Anwendung bei
- Leberfunktionsstörungen
- stark erhöhten Blutfettwerten (Fettstoffwechselstörungen)
- zu hoher Konzentration von Vitamin A im Körper.
- in der Vorgeschichte Depressionen aufweisen
- Sehstörungen wie beispielsweise Nachtblindheit haben
- erheblichen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sind, weil es zu Muskel- und Gelenkschmerzen kommen kann
- an erhöhtem Hirndruck leiden, weil sich dieser verschlimmern kann
- an Nierenfunktionsstörungen leiden - zu Behandlungsbeginn ist hier vom Arzt eine niedrigere Dosierung zu wählen
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen haben
- an Diabetes, Fettsucht oder Alkoholismus leiden, weil diese ein erhöhtes Risiko für Blutzuckerentgleisungen haben.
Die innerliche Anwendung des Wirkstoffs ist nur erlaubt, wenn der Arzt die Patientin umfangreich über die Risiken für Ungeborene und die Verhütung einer Schwangerschaft aufklärt und dies auch schriftlich nachweist. Dazu gehört beispielsweise, dass vor, während und fünf Wochen nach Ende der Behandlung Schwangerschaftstests mit negativem Ergebnis durchgeführt wurden. Eine Schwangerschaftsverhütung muss mindestens einen Monat nach Absetzen der Behandlung mit Isotretinoin fortgesetzt werden, auch bei Patientinnen, die an fehlender Periode leiden. Um die Schwangerschaftverhütung zu überwachen, darf der Arzt für Frauen im gebärfähigen Alter auf einem Rezept Isotretinoin zum Einnehmen nur für einen Behandlungszeitraum von 30 Tagen verschreiben. Idealerweise sollten Schwangerschaftstest, Verschreibung und Einlösung des Rezepts am selben Tag erfolgen. Ein Rezept über innerliches Isotretinoin ist nur sieben statt der sonst üblichen 30 Tage gültig.
Patienten, die Isotretinoin eingenommen haben, dürfen während und für einen Monat nach Ende der Behandlung mit Isotretinoin kein Blut spenden. So werden Schwangere vor der Gabe Isotretinoin-haltigen Blutes geschützt.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Isotretinoin kann starke Missbildungen bei Ungeborenen verursachen. Es darf daher bei Schwangeren und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, weder äußerlich angewendet, noch eingenommen werden.
Einen Monat vor Beginn der Behandlung, während und mindestens einen Monat nach Ende der Therapie muss ununterbrochen eine Schwangerschaft wirksam verhütet werden, was durch regelmäßige Schwangerschaftstests zu bestätigen ist.
Für Patientinnen im gebärfähigen Alter darf der Arzt jeweils nur die Tablettenmenge für 30 Behandlungstage verschreiben; diese Verschreibungen sind nur bis zu sechs Tage nach ihrer Ausstellung gültig. Damit soll sichergestellt werden, dass die Patientin nicht inzwischen schwanger wurde.
Isotretinoin ist stark fettlöslich, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass es in die Muttermilch gelangt. Aufgrund von Nebenwirkungen bei Mutter und Kind ist die Anwendung von Isotretinoin bei stillenden Müttern verboten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Isotretinoin zur Einnahme ist nicht zur Behandlung von Akne im Lebensabschnitt vor der Pubertät geeignet und wird nicht für Patienten unter zwölf Jahren empfohlen.
Für die Anwendung äußerlicher Darreichungsformen von Isotretinoin bei Kindern machen die Hersteller keine Angaben.
Warnhinweise
- Während der Behandlung mit dem Medikament ist eine intensive Sonnen- oder UV-Bestrahlung zu vermeiden. Wenn nötig, sollte ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Schutzfaktor (mindestens LSF 15) verwendet werden.
- Sollte eine schwere Hautreaktion auftreten, muss die Therapie sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden, um schnell eine Behandlung einzuleiten.
- Vor jeder Anwendung bei gebärfähigen Frauen wird der Arzt einen sicheren Test durchführen, um eine Schwangerschaft auszuschließen.
- Während der gesamten Behandlungsdauer und für mindestens einen Monat nach Behandlungsende muss eine zuverlässige Empfängnisverhütung durchgeführt werden.
- Patienten mit Augenproblemen sollten sich zur Untersuchung an einen Augenarzt wenden. Ein Abbruch der Therapie mit dem Medikament kann notwendig sein.
- Kommt es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Sehstörungen, muss die Behandlung unverzüglich abgebrochen werden.
- Das Medikament darf nur von damit erfahrenen Ärzten verschrieben werden, die eine umfassende Kenntnis der Risiken und der notwendigen Kontrollen besitzen.
- Patienten, die mit dem Medikament behandelt wurden, dürfen danach für mindestens einen Monat kein Blut spenden.
- Das Medikamant ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
- Das Medikament enthält Sojaprodukte, auf die manche Personen allergisch reagieren.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über ISOTRETINOIN BASICS 10 mg/ -20 mg Weichkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Isotretinoin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.