ISENTRESS 400 mg Filmtabletten
Wirkung
ISENTRESS 400 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Raltegravir. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von ISENTRESS 400 mg Filmtabletten.
Raltegravir wird in Kombination mit anderen virenhemmenden Mitteln zur Behandlung einer Infektion mit dem AIDS-Erreger HIV-1 eingesetzt. Bis zu einer Dosierung von 400 Milligramm kann es bei Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern, Kleinkindern und Säuglingen ab vier Wochen verwendet werden. Eine 600-Milligramm-Dosierung ist auf Patienten ab einem Körpergewicht von 40 Kilogramm beschränkt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Raltegravir sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe virenhemmende Mittel, zu welcher der Wirkstoff Raltegravir gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Infektion mit dem AIDS-Erreger HIV-1 bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab einem Gewicht von mindestens 25 Kilogramm - in Kombination mit anderen virenhemmenden Mitteln
Dosierung
Die Behandlung sollte von einem in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahrenen Arzt begonnen und das Medikament muss in Kombination mit anderen virenhemmenden Mitteln angewendet werden.
Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche mit einem Gewicht von mindestens 25 Kilogramm nehmen zweimal täglich eine Tablette. Die Tageshöchstdosis liegt bei zweimal täglich 300 Milligramm Raltegravir.
Nehmen Sie die Filmtabletten unabhängig von der Nahrungsaufnahme ein. Die Tabletten sollten weder gekaut noch zerdrückt oder geteilt werden, da dadurch Änderungen in der Wirkung zu erwarten sind.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Calciumhydrogenphosphat
- Eisenoxid (E 172)
- Hypromellose 2208
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 3350
- Natriumstearylfumarat
- Poloxamer 407
- Poly(vinylalkohol)
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitminderung, verändertes Träumen, Schlaflosigkeit, Alpträume, Verhaltensstörung, Depressionen, Schwindel, Kopfschmerzen, seelische Unruhe, aufgetriebener Bauch, Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen, Verdauungsstörungen, Hautausschlag, Schwächegefühl, Müdigkeit, Fieber, erhöhte Leberwerte im Blut (ALAT, ASAT), veränderte Zahl der Lymphzellen, erhöhte Blutfette, erhöhte Lipase- und Amylase-Werte im Blut
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Genitalherpes, Haarbalgentzündung, Magen-Darm-Entzündung, Lippenherpes, Herpes-Virus-Infektion, Gürtelrose, Grippe, Lymphknotenabszess, Dellwarzen, Nasen-Rachen-Entzündung, Infektion der oberen Atemwege, Hautwarzen, (Eisenmangel-)Blutarmut, Lymphknotenschmerzen, Lymphknotenschwellung, Mangel an neutrophilen Blutzellen, Mangel an Blutplättchen, Mangel an weißen Blutkörperchen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Auszehrung, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen, erhöhte Blutzuckerwerte, gesteigerter Appetit, vermehrter Durst, Störung der Körperfettverteilung, seelische Störungen, Selbstmordgedanken, Selbstmordversuch (besonder bei Personen mit seelischen Erkrankungen in der Vorgeschichte), Angst, Panikattacken, Verwirrtheit, Niedergeschlagenheit, schwere Depressionen, Schlafstörungen (Durchschlafstörungen), Gedächtnisstörungen, Gedächtnisverlust, Karpaltunnelsyndrom, Denkstörung, Aufmerksamkeitsstörung, Lagerungsschwindel, Schmeckstörung, Schläfrigkeit, Unempfindlichkeit, Antriebslosigkeit, Migräne, Spannungskopfschmerz, Störung der Nervenfunktion, Missempfindungen, Zittern, Stimmungsveränderungen, Beeinträchtigung des Sehvermögens, Ohrensausen, Herzklopfen, verlangsamter Herzschlag, zusätzliche Herzschläge, Hitzewallungen, Bluthochdruck, Sprechstörung, Nasenbluten, verstopfte Nase, Magenschleimhautentzündung, Bauchbeschwerden, Bauchschmerzen, Druckempfindlichkeit im Bauch, Beschwerden im Enddarmbereich, Verstopfung, Mundtrockenheit, Beschwerden im Oberbauch, Entzündung des Zwölffingerdarms, Aufstoßen, Sodbrennen, Zahnfleischentzündung, Zungenentzündung, Schluckbeschwerden, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magengeschwür, Blutung aus dem After, Leberentzündung, Verfettung der Leber, alkoholbedingte Leberentzündung, Leberversagen, Akne und akneähnliche Hautentzündung, Haarausfall, spröde und trockene Haut, Hautrötung, Schwund des Fettgewebes im Gesichtsbereich, Abbau von Fettgewebe und Fettumverteilung, Wucherung von Fettgewebe, Zunahme des Körperfetts, vermehrtes Schwitzen, Nachtschweiß, Juckreiz, fleckiger und pusteliger Hautausschlag, juckender Hautausschlag, Hautschäden, Nesselsucht, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, Arzneimittelausschlag), Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Rückenschmerzen, Flankenschmerz, Muskel- und Knochenschmerzen, Nackenschmerzen, Abbau von Knochengewebe, Schmerzen in Armen und Beinen, Sehnenentzündung, Muskelzerfall, Nierenversagen, Nierenentzündung, Nierensteine, nächtliches Wasserlassen, Nierenzysten, Nierenfunktionsstörungen, Erektionsstörungen, Schwellungen der männlichen Brust, vorzeitige Wechseljahresbeschwerden, Beschwerden im Brustkorb, Schüttelfrost, Gesichtsschwellung, Nervosität, Unwohlsein, Schwellungen im Unterkiefer, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen, Schmerzen, Veränderung verschiedener Blutwerte (Neutrophile, alkalische Phosphatase, Eiweiß, Amylase, Bilirubin, Cholesterin, Blutfette, Kreatinin, Blutzucker, Harnstoff, Kreatinphosphokinase), Zucker im Urin, verzögerte Blutgerinnung, Blut im Urin, Zunahme des Bauchumfangs, Gewichtszunahme
Besonderheiten:
Patienten mit einer vorbestehenden Funktionsstörung der Leber (einschließlich chronischer Leberentzündung) müssen vom Arzt besonders sorgfältig hinsichtlich der Leberwerte überwacht werden. Falls eine Verschlechterung auftritt, wird eine Unterbrechung oder der Abbruch der Therapie empfohlen.
Die Therapie scheint einen Knochenabbau zu begünstigen, besonders, wenn viel Alkohol getrunken wird, Glukokortikoide eingenommen werden oder eine Fettleibigkeit besteht. Bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen ist daher der Arzt aufzusuchen.
Während der ersten Wochen oder Monate der Behandlung können allgemeine und örtlich begrenzte Entzündungen auftreten, beispielsweise an der Regenbogenhaut des Auges oder den Lungen. In solchen Fällen ist sofort ein Arzt zu befragen.
Patienten mit Neigung zu Muskelerkrankungen sollten sofort zum Arzt gehen, wenn sie während der Therapie Muskelbeschwerden bemerken.
Die Therapie mit Raltegravir muss sofort beendet werden, wenn Anzeichen schwerer Haut- oder Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Diese sind schwerer Hautausschlag oder Ausschlag mit Fieber, allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Blasenbildung, Wunden im Mund, Bindehautentzündung, Schwellungen in Hals und Gesicht sowie Leberentzündung.
Wechselwirkungen
Das TuberkulosemittelRifampicin erniedrigt die Blutkonzentration von Raltegravir. Gleiches gilt für aluminium- und magnesiumhaltige säurehemmende Mittel (Antazida). Sie sollten daher nicht gemeinsam mit Raltegravir angewendet werden.
Wenn eine Kombination mit Rifampicin unvermeidlich ist, kann der Arzt eine Verdoppelung der Dosis von Raltegravir in Erwägung ziehen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Raltegravir nicht verwendet werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Raltegravir angewendet werden bei
- Patienten mit einer Depression oder seelischen Erkrankung in der Vorgeschichte
- älteren Patienten, weil es dazu zu wenig Erfahrungen gibt
- schwerer Leberfunktionsstörung, weil Verträglichkeit und Wirksamkeit des Wirkstoffs in diesen Fällen nicht erwiesen sind
- Patienten, die bereits eine Muskelerkrankung oder -auflösung in der Vergangenheit hatten oder dazu eine Neigung haben oder Medikamente einnehmen, die derartige Erkrankungen hervorrufen können.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es liegen keine Erfahrungen aus Studien über die Anwendung von Raltegravir in der Schwangerschaft vor. In Tierexperimenten wurden Schäden an den Nachkommen nachgewiesen; das mögliche Risiko der Anwendung beim Menschen ist nicht bekannt. Daher wird die Anwendung von Raltegravir während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Allerdings muss der Arzt abwägen, ob die Gefahr für das Ungeborene durch das Infektionsrisiko oder durch den Wirkstoff größer ist.
Es ist nicht bekannt, ob Raltegravir oder seine Abbauprodukte beim Menschen in die Muttermilch übergehen, wie es bei Tieren der Fall ist. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen und daher darf der Wirkstoff während der Stillzeit nicht angewendet werden. Im Allgemeinen wird empfohlen, dass HIV-infizierte Mütter nicht stillen, um die Übertragung des AIDS-Erregers zu verhindern.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Sicherheit und Wirksamkeit von Raltegravir wurden bei Säuglingen im Alter unter vier Wochen nicht untersucht. Der Wirkstoff darf in der Dosierung 600 Milligramm nicht bei Kindern und Jugendlichen mit einem Gewicht unter 40 Kilogramm angewendet werden.
Warnhinweise
- Die Leberwerte müssen ärztlich überwacht werden. Falls eine Verschlechterung auftritt, wird der Arzt die Therapie unter- oder abbrechen.
- Bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen ist ein Arzt aufzusuchen.
- Während der ersten Wochen oder Monate der Behandlung können allgemeine und örtlich begrenzte Entzündungen auftreten. In solchen Fällen ist sofort ein Arzt zu befragen.
- Patienten mit Neigung zu Muskelerkrankungen sollten sofort zum Arzt gehen, wenn sie während der Therapie Muskelbeschwerden bemerken.
- Die Therapie mit dem Medikament muss sofort beendet werden, wenn Anzeichen schwerer Haut- oder Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.
- Die Behandlung mit dem Medikament sollte von einem in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahrenen Arzt begonnen werden.
- Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über ISENTRESS 400 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Raltegravir (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.