Irbesartan Hennig 75 mg/ -150 mg/ -300 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.02.2016
Wirkstoff: Irbesartan
Darreichnungsform: Filmtablette

Wirkung

Irbesartan Hennig 75 mg/ -150 mg/ -300 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Irbesartan.

Irbesartan wird zur Senkung des Bluthochdrucks eingesetzt, der keine organische Ursache hat.

Des Weiteren wird Irbesartan angewendet bei Zuckerkranken mit Diabetes mellitus vom Typ 2 und dadurch bedingten Nierenerkrankungen, um den erhöhten Blutdruck zu senken.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Irbesartan sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Irbesartan gehört.

Dosierung

Die übliche empfohlene Dosis von Beginn der Therapie an ist 150 Milligrsmm Irbesartan einmal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten. Bei dieser Dosierung wird im Allgemeinen eine bessere Blutdrucksenkung über 24 Stunden erreicht als mit 75 Milligramm. Dennoch wird der Arzt, vor allem bei Blutwäsche-Patienten und bei Älteren über 75 Jahren, eine Anfangsdosierung von 75 Milligramm in Erwägung ziehen.

Bei Patienten, deren Blutdruck mit 150 Milligramm täglich nur unzureichend gesenkt wird, kann der Arzt die Dosierung bis auf 300 Milligramm erhöhen oder zusätzlich andere Blutdrucksenker verschreiben.

Bei Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 und Bluthochdruck wird die Therapie mit 150 Milligramm Irbesartan einmal täglich begonnen. Dann erfolgt im Allgemeinen eine Steigerung auf bis zu 300 Milligramm, was zur Behandlung der Nierenerkrankung am besten geeignet ist.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • vorverkleisterte Maisstärke
  • Cellulosepulver
  • Croscarmellose-Natrium
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 400
  • pflanzliches Magnesiumstearat
  • Polysorbat 80

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
bei Bluthochdruck und Diabetes mellitus vom Typ 2 mit Nierenerkrankung:
Blutkaliumüberschuss.

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Erschöpfung, Anstieg des Kreatininkinase-Wertes im Blut.
Bei Bluthochdruck und Diabetes mellitus vom Typ 2 mit Nierenerkrankung:
niedriger Blutdruck, Schwindel bei Körperlageveränderung, Muskel- und Knochenschmerzen, Abnahme der Konzentration des roten Blutfarbstoffs bei Patienten mit fortgeschrittenem diabetischem Nierenschaden.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzrasen, Hitzegefühl, Husten, Durchfall, sexuelle Funktionsstörungen, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Brustschmerzen.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Ausschlag, Nesselsucht, Gefäßschwellung.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Blutkaliumüberschuss, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Störungen des Geschmacksinns, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Nierenfunktionsstörung einschließlich einzelner Fälle von Nierenversagen bei Risikopatienten.

Wechselwirkungen

Irbesartan hat mit anderen Wirkstoffen folgende Wechselwirkungen: Zusammen mit
  • anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt werden.
  • kaliumsparenden Entwässerungsmitteln, Kaliumpräparaten oder anderen Wirkstoffen, welche den Kaliumspiegel erhöhen (zum Beispiel Antikoagulanzien wie Heparin) steigt möglicherweise die Kaliumkonzentration im Blut, was zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungen führen kann.
  • Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern oder Aliskiren erhöht sich das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
  • Lithium (gegen Depressionen) ist eine Erhöhung der Giftigkeit von Lithium zu vermuten. Jedenfalls wurde eine solche Wechselwirkung schon bei Wirkstoffen aus der Gruppe der ACE-Hemmer beobachtet. Da AT1-Rezeptor-Antagonisten wie Irbesartan auf dasselbe blutdruckregulierende System einwirken wie die ACE-Hemmer, ist eine gleiche Wechselwirkung wahrscheinlich.
  • nicht-steroidalen Antirheumatika kann eine Minderung der blutdrucksenkenden Wirkung auftreten.

Gegenanzeigen

Irbesartan darf nicht gegeben werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Nur unter strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Überlegung und regelmäßiger Kontrolle darf Irbesartan angewendet werden bei:
  • Nierenfunktionsstörungen, einseitiger oder beidseitiger Verengung der Nierenarterien und Zustand nach einer Nierentransplantation
  • Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten
  • primärem Hyperaldosteronismus wegen möglicher Unwirksamkeit von Irbesartan
  • Verengung der Herzklappen (Aorta- und Mitralklappe), Herzmuskelerkrankung mit Herzvergrößerung, Verengung der Herzkranzgefäße (KHK) und schwerer Herzkrankheit
Irbesartan darf vom Arzt nicht zusammen mit kaliumsparenden Entwässerungsmitteln verschrieben werden. Es könnte ein Blutkaliumüberschuss hervorgerufen werden, der zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungen führen kann.

Besonderheiten:
Wegen der entwässernden Wirkung von Irbesartan muss der Arzt vor Beginn der Therapie einen Mangel an Natrium und/oder Blutmenge ausgleichen beziehungsweise eine bestehende Entwässerungstherapie abschwächen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Irbesartan darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Vor allem bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat kann Irbesartan zu zu Nierenversagen bei Ungeborenen oder Neugeborenen, mangelnder Schädelknochenbildung und sogar zum Absterben des Ungeborenen führen.

Wird während der Behandlung mit dem Wirkstoff eine Schwangerschaft festgestellt oder ist eine Schwangerschaft geplant, so muss der Arzt Irbesartan so schnell wie möglich absetzen.

Irbesartan geht im Tierversuch an Ratten in die Muttermilch über. Ob das beim Menschen ebenso ist, ist nicht bekannt. Es sollte bei Behandlung mit Irbesartan nicht gestillt werden. Hält der Arzt die Therapie für unumgänglich, muss abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern und Jugendlichen sollte Irbesartan nicht gegeben werden. Es liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen mit der Behandlung mit dem Wirkstoff bei dieser Altersgruppe vor.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann so weit beeinträchtigt sein, dass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Führen von Maschinen gefährlich werden.
  • Der Wirkstoff kann in der Schwangerschaft zu Missbildungen führen. Während der Behandlung müssen daher geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden.
  • Vor der Therapie sollte vom Arzt ein Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel ausgeglichen werden.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), den manche Patienten schlecht vertragen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
28 Stück Filmtabletten
75 Milligramm Irbesartan
56 Stück Filmtabletten
75 Milligramm Irbesartan
98 Stück Filmtabletten
75 Milligramm Irbesartan
28 Stück Filmtabletten
150 Milligramm Irbesartan
56 Stück Filmtabletten
150 Milligramm Irbesartan
98 Stück Filmtabletten
150 Milligramm Irbesartan
28 Stück Filmtabletten
300 Milligramm Irbesartan
56 Stück Filmtabletten
300 Milligramm Irbesartan
98 Stück Filmtabletten
300 Milligramm Irbesartan

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Irbesartan Hennig 75 mg/ -150 mg/ -300 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Irbesartan (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.