INTEGRILIN Injektionslösung/ - Infusionslösung
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Eptifibatid
Darreichnungsform: Injektionslösung
Wirkung
INTEGRILIN Injektionslösung/ - Infusionslösung enthält den Wirkstoff Eptifibatid.
Eptifibatid wird bei Patienten mit instabiler Herzenge (Angina pectoris) eingesetzt, um das Risiko eines Gefäßverschlusses zu vermindern. Patienten, die an einer schlecht behandelbaren Angina pectoris leiden, haben Ablagerungen in ihren Blutgefäßen. Jederzeit kann sich eine solche Ablagerung lösen und eine Arterie am Herzen verstopfen. Es kann zum Herzinfarkt kommen. Nach bestimmten Formen des Herzinfarkts wird Eptifibatid eingesetzt, um einen erneuten Infarkt zu vermeiden.
Der Wirkstoff wird meist in Form einer Injektion und als Infusionslösung über 72 Stunden (aber maximal 96 Stunden) langsam in die Vene verabreicht. Deshalb wird er nur im Krankenhaus verwendet.
Eptifibatid sollte in Kombination mit anderen Thrombozytenaggregationshemmern wie Acetylsalicylsäure und Heparin angewendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Eptifibatid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Thrombozytenaggregationshemmer, zu welcher der Wirkstoff Eptifibatid gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Vorbeugung eines drohenden Herzinfarkts bei Erwachsenen mit schlecht behandelbarer Angina pectoris oder einem Herzinfarkt, wobei Brustschmerz zuletzt innerhalb von 24 Stunden und EKG-Veränderungen aufgetreten und/oder der Herzmuskel geschädigt ist
Dosierung
Das Medikament ist nur zur Anwendung in einer Klinik bestimmt. Nur spezialisierte Ärzte, die über Erfahrung mit der Behandlung akuter Angina pectoris verfügen, sollten das Medikament verabreichen.
Die Injektionslösung muss zusammen mit der Infusionslösung verwendet werden.
Es wird empfohlen, das Medikament zusammen mit Heparin zu verabreichen, es sei denn, Heparin hat in der Vorgeschichte einen Blutplättchenmangel ausgelöst. Eptifibatid ist darüber hinaus zur gleichzeitigen Anwendung mit Acetylsalicylsäure bestimmt, es sei denn, es gibt dagegen medizinische Einwände.
Erwachsene (im Alter über 18 Jahre) mit schlecht behandelbarer Angina pectoris oder einer bestimmten Herzinfarkt-Form (Non-Q-wave-Herzinfarkt) erhalten so bald wie möglich 180 Mikrogramm Eptifibatid/Kilogramm Körpergewicht als Injektion in eine Vene, gefolgt von einer Infusion. Über die Infusion sollte pro Minute 2,0 Mikrogramm Eptifibatid/Kilogramm Körpergewicht in den Körper gelangen. Die Infusion kann über 72 Stunden dauern. Auch dient sie der Überbrückung bis zu einer Bypass-Operation oder bis zur Klinikentlassung. Bei einer Ballon-Erweiterung von Herzkranzgefäßen während der Eptifibatid-Therapie wird der Arzt die Infusion über 20 bis 24 Stunden nach dem Eingriff fortführen, sodass die Therapiedauer insgesamt maximal 96 Stunden beträgt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Citronensäure-Monohydrat
- Natriumhydroxid
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schwere Blutungen; schwache Blutungen.
Häufige Nebenwirkungen:
schwere oder lebensbedrohliche Blutungen; Vorhofflimmern; niedriger Blutdruck; Herzmuskelschwäche; Herzstillstand; Schock, Überleitungsstörungen am Herzen; Venenentzündung; Kammerflimmern; Herzrasen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verminderte Blutplättchenzahl; mangelnde Gehirndurchblutung.
Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Stark verminderte Blutplättchenzahl, Blutergüsse, Blutarmut, allergische Reaktionen, Ausschlag an der Einstichstelle, lebensbedrohliche Blutungen.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Streptokinase (ein Arzneimittel zum Auflösen vorhandener Blutgerinnsel) erhöht das Blutungsrisiko. Es ist wahrscheinlich, dass es Wechselwirkungen mit anderen Mitteln gibt, die ebenfalls die Blutgerinnung beeinflussen, wie:
- Ticlopidin,
- Clopidogrel
- Thrombolytika,
- Antikoagulanzien
- Dextranlösungen
- Adenosin
- Sulfinpyrazon
- Prostacyclin
- nicht-steroidale Antirheumatika
- Dipyridamol.
Durch die gleichzeitige Einnahme dieser Medikamente mit Eptifibatid wird die Gefahr von Blutungen erhöht. Deshalb sollte sehr aufmerksam auf Blutungen geachtet werden.
Eine Eptifibatid-Lösung darf nicht zusammen mit Furosemid verabreicht werden, da die Wirkstoffe einander beeinflussen.
Gegenanzeigen
Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Eptifibatid dürfen diesen Wirkstoff nicht verabreicht bekommen.
Eptifibatid darf nicht bei Patienten angewendet werden, die in den letzten 30 Tagen Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder Urogenitalsystem, sonstige anormale Blutungen oder einen Schlaganfall erlitten haben. Patienten, die sich in den letzten sechs Wochen größeren Operationen unterzogen haben oder schwere Verletzungen hatten, dürfen ebenfalls kein Eptifibatid erhalten.
Bei Patienten, die eine gestörte Blutgerinnung haben, darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden. Dies betrifft zum Beispiel Menschen, deren Blut zu wenige Blutplättchen enthält. Bei bestehenden Fehlbildungen von Blutgefäßen oder Hirntumoren oder schwerem Bluthochdruck muss auf die Anwendung des Medikaments verzichtet werden. Bei schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung darf Eptifibatid nicht gegeben werden.
Außerdem sollen Patienten, die bereits Abciximab oder Tirofiban bekommen, diesen Wirkstoff nicht erhalten. Da diese Arzneimittel über denselben Mechanismus wie Eptifibatid wirken, ist die Gefahr von gefährlichen Blutungen sonst stark erhöht.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es liegen bisher noch keine Erkenntnisse über die Auswirkung des Wirkstoffs auf das ungeborene Kind vor. Deshalb sollte Eptifibatid nur dann bei Schwangeren eingesetzt werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist.
Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff oder seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Es wird empfohlen abzustillen, bevor Eptifibatid verabreicht wird.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit dieses Wirkstoffs ist für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht belegt. Es wird daher empfohlen, Eptifibatid nicht bei Kindern und Jugendlichen anzuwenden.
Warnhinweise
- Das Medikament darf nur in der Klinik durch spezialisierte Ärzte angewendet werden.
- Das Medikament ist im Originalkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
- Das Medikament darf nicht mit anderen außer den in der Fachinformation aufgeführten Lösungen gemischt werden.
- Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank zu lagern, darf aber nicht eingefroren werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über INTEGRILIN Injektionslösung/ - Infusionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Eptifibatid (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.