INFECTOSCAB 5%
Wirkstoff: Permethrin
Darreichnungsform: Creme
Wirkung
INFECTOSCAB 5% enthält den Wirkstoff Permethrin.
Permethrin wird zur äußerlichen Behandlung des Kopfhaares bei Befall mit Kopfläusen eingesetzt.
Außerdem kann es auch bei Krätzebefall (Scabies) zur Linderung der Beschwerden verwendet werden.
In der Tiermedizin wird der Wirkstoff bei Hunden verwendet, um Flöhe und Zecken abzutöten. Die Darreichungsform ist meist eine Tropflösung, die im Nacken des Tieres in das Fell gegeben wird. Dabei ist zu beachten: Verwendet man für die Anwendung bei Hunden vorgesehene Floh- und Zeckenmittel bei Katzen, kann dies zu deren Tod führen! Im Laufe der letzten zwei Jahre vergifteten sich in Deutschland rund 50 Katzen, die Hälfte davon starb an den Folgen der falschen Behandlung. Vor allem Floh- und Zeckenmittel für Hunde, die auf Nacken oder Schulter des Tiers geträufelt werden, so genannte 'Spot-on-Präparate', enthalten Permethrin in einer hohen, für den Hund jedoch gut verträglichen Konzentration. Der Wirkstoff ist aber für Katzen lebensgefährlich, da sie den Stoff mangels eines entsprechenden Enzyms nicht abbauen können. Für Katzen ungeeignet sind unter anderen die Präparate Exspot, Advantix spot on für Hund, Preventic Spot on Permethrin und Fleetic spot on.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Permethrin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Hautmittel gegen Insekten, zu welcher der Wirkstoff Permethrin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Krätze
Dosierung
Die Creme ist sorgfältig in dünner Schicht auf die Haut aufzutragen. Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, gelten folgende Anhaltspunkte für die Dosierung:
Erwachsene und Kinder über 12 Jahren verwenden bis zu 30 Gramm Creme (entsprechend einer 30g-Tube oder einer halben 60g-Tube).
Kinder von sechs bis zwölf Jahren erhalten bis zu 15 Gramm Creme (entsprechend einer halben 30g-Tube) aufgetragen.
Bei Kindern von zwei Monaten bis fünf Jahren werden nur bis zu 7,5 Gramm Creme (entsprechend 1/4 30g-Tube) aufgetragen.
Die oben genannten Angaben gelten lediglich als Richtwerte. Je nach Bedarf des einzelnen Patienten und der individuellen Körperoberfläche ist eine Dosisanpassung durch den Arzt möglich. So benötigen manche Erwachsene eine größere Menge Creme.
Erwachsene und Kinder über zwei Jahren sollten die Creme gleichmäßig auf dem gesamten Körper auftragen inklusive Hals, Nacken, Handflächen und Fußsohlen. Kopf und Gesicht können ausgespart bleiben, es sei denn, es sind Krätzespuren in diesem Bereich vorhanden. Beim Auftragen sollten die Bereiche zwischen den Fingern und Zehen (auch unter Finger- und Zehennägeln), die Handgelenke, Ellenbeugen, Achselhöhlen, äußere Geschlechtsteile und das Gesäß besonders sorgfältig behandelt werden.
Eine Behandlung von Kindern im Alter von 2 bis 23 Monaten sollte nur
unter Aufsicht eines Arztes und seiner regelmäßigen Kontrolle erfolgen. In diesem Fall sollten auch das Gesicht, die Ohren und die Kopfhaut behandelt werden. Hautpartien um den Mund (da die Creme abgeleckt werden könnte) und die Augen sollten hierbei ausgespart werden. Kinder sollten daran gehindert werden, die Creme von den Händen zu lecken, falls notwendig, durch das Tragen von Handschuhen.
Auch ältere Patienten (über 65 Jahre) sollten die Creme wie Erwachsene und Kinder über zwei Jahren anwenden, aber zusätzlich Hals, Gesicht, Ohren und Kopfhaut mitbehandeln. Hierbei ist zu vermeiden, dass Hautflächen in der Nähe der Augen eingecremt werden.
Die Creme muss für mindestens acht Stunden auf der Haut einwirken, beispielsweise über Nacht. Um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden, sollte das Baden, Duschen oder Waschen in dieser Zeit vermieden werden. Falls ausnahmsweise die Hände oder andere Bereiche der behandelten Haut (Gesäß, äußere Schamteile) innerhalb der acht Stunden gewaschen werden, sollte die Creme auf den gewaschenen Bereich erneut aufgetragen werden. Frühestens nach acht Stunden sollten Reste der Creme durch Duschen oder Waschen mit Wasser und Seife entfernt werden.
Bei Einhaltung dieser Gebrauchsvorschriften wird ein Behandlungserfolg in der Regel bereits durch eine einmalige Anwendung erreicht. Es kann jedoch bei andauerndem oder erneutem Befall notwendig werden, die Behandlung nach 14 Tagen zu wiederholen.
Kontaktpersonen, insbesondere Familienmitglieder und Partner, sollten schnellstmöglich ärztlich untersucht und gegebenenfalls recht-
zeitig mitbehandelt werden. Bei engem Kontakt zu Erkrankten oder bei seuchenartiger Ausbreitung der Erkrankung kann eine Behandlung auch bisher beschwerdefreier Kontaktpersonen sinnvoll sein, um eine Wiederansteckung zu verhindern.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- dickflüssiges Paraffin
- emulgierender Cetylstearylalkohol
- gereinigtes Wasser
- Sorbinsäure
- weißes Vaselin
Nebenwirkungen
Seltene Nebenwirkungen:
Hautreizungen (Rötungen, Juckreiz, Prickeln, Brennen, Stechen).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Atembeschwerden, allergische Hautreaktionen.
Besonderheiten:
Permethrin kann, auch wenn es bei einem Haustier Anwendung fand, beim Menschen Nebenwirkungen hervorrufen. Nach Kontakt mit dem behandelten Fell können Kribbeln und Brennen der Haut, Reizungen von Augen, Schleimhäuten und Atemwegen sowie Benommenheit oder Kopfschmerzen auftreten. Besonders Kinder sind daher vom Kontakt mit frisch behandelten Tieren abzuhalten.
Wechselwirkungen
Über Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen ist nichts bekannt.
Gegenanzeigen
Permethrin darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und ähnliche Substanzen mit Pyrethrin-Struktur.
Bei einer Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Chrysanthemen oder andere Korbblütler wie Sonnenblumen oder Kamille muss das Risiko einer Anwendung vom Arzt abgewogen werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Permethrin sollte während der Schwangerschaft nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt verwendet werden.
Bei Anwendung des Wirkstoffs während der Stillzeit sollte für drei Tage eine Stillpause eingelegt werden, damit der Säugling über die Muttermilch nicht mit dem Wirkstoff in Berührung kommt.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Neugeborenen und Säuglingen unter zwei Monaten darf Permethrin nicht angewandt werden.
Warnhinweise
- Das Medikament darf bei Kindern nur durch Erwachsene angewendet werden.
- Das Medikament ist nur zur äußerlichen Anwendung bestimmt und darf in keiner Darreichungsform eingenommen werden.
- Das Medikament darf nicht mit Augen, Schleimhäuten oder offenen Wunden in Berührung kommen.
- Das Medikament ist auch schädlich für Wasserlebewesen und darf daher nicht in Aquarien und Terrarien gelangen.
- Das Medikament enthält Cetylstearylalkohol und Sorbinsäure. Es kann allergische Reaktionen und örtlich begrenzte Hautreizungen (Kontaktdermatitis) hervorrufen.
- Bei gleichzeitiger Anwendung von Latex- produkten (Kondome, Diaphragmen, Handschuhe) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe Paraffin und weiße Vaseline zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.
- Die Tube ist fest verschlossen zu halten und darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Nach Anbruch ist das Medikament noch drei Monate haltbar.
- Bei engem Kontakt sollten Angehörige oder Pflegende gegebenenfalls mitbehandelt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über INFECTOSCAB 5% sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Permethrin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.