Infectopedicul

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 08.11.2012
Hersteller: INFECTOPHARM Arzneimittel und CONSILIUM GmbH
Wirkstoff: Permethrin
Darreichnungsform: Lösung
Rezeptfrei

Wirkung

Infectopedicul enthält den Wirkstoff Permethrin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Infectopedicul.

Permethrin wird zur äußerlichen Behandlung des Kopfhaares bei Befall mit Kopfläusen eingesetzt.

Außerdem kann es auch bei Krätzebefall (Scabies) zur Linderung der Beschwerden verwendet werden.

In der Tiermedizin wird der Wirkstoff bei Hunden verwendet, um Flöhe und Zecken abzutöten. Die Darreichungsform ist meist eine Tropflösung, die im Nacken des Tieres in das Fell gegeben wird. Dabei ist zu beachten: Verwendet man für die Anwendung bei Hunden vorgesehene Floh- und Zeckenmittel bei Katzen, kann dies zu deren Tod führen! Im Laufe der letzten zwei Jahre vergifteten sich in Deutschland rund 50 Katzen, die Hälfte davon starb an den Folgen der falschen Behandlung. Vor allem Floh- und Zeckenmittel für Hunde, die auf Nacken oder Schulter des Tiers geträufelt werden, so genannte 'Spot-on-Präparate', enthalten Permethrin in einer hohen, für den Hund jedoch gut verträglichen Konzentration. Der Wirkstoff ist aber für Katzen lebensgefährlich, da sie den Stoff mangels eines entsprechenden Enzyms nicht abbauen können. Für Katzen ungeeignet sind unter anderen die Präparate Exspot, Advantix spot on für Hund, Preventic Spot on Permethrin und Fleetic spot on.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Permethrin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Hautmittel gegen Insekten, zu welcher der Wirkstoff Permethrin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Befall mit Kopfläusen

Dosierung

Zur Behandlung muss das Haar von der Lösung gut durchtränkt werden. Die hierzu erforderliche Menge hängt von der Haarfülle ab: Bei kurzem Haar reichen etwa 25 Milliliter. Bei längerem Haar sind etwa 50 Milliliter erforderlich, bei sehr langem und dichtem Haar auch mehr. Bei Kindern im Alter von zwei Monaten bis drei Jahren ist eine Höchstdosis von 25 Milliliter zu beachten.

Vor der Anwendung des Medikaments wird das Haar gewaschen und frottiert. Massieren Sie dann die Lösung in das noch leicht feuchte Haar gleichmäßig ein. Hierbei sollten Sie von außen nach innen arbeiten und darauf achten, dass die Haare in der Nähe der Kopfhaut besonders gut benetzt werden. Dort befionden sich nämlich dieisten Läuse und Nissen. Langes und besonders dichtes Haar sollte strähnenweise getrennt und behandelt werden.

Lassen Sie die Lösung 30 bis 45 Minuten auf dem unbedeckten Kopfhaar einwirken; danach waschen Sie es mit klarem, warmen Wasser aus. Vor dem Trocknen des Haares sollten sämtliche an den Haaren klebende widerstandsfähige Läuseeier (Nissen) mit einem Läuse- oder Nissenkamm ausgekämmt werden. Um die volle Wirksamkeit zu gewährleisten, dürfen die Haare während der ersten drei Tage nach der Anwendung nicht mit Haarwaschmittel (Shampoo) gewaschen werden (Ausspülen mit Wasser ist erlaubt). Dadurch verbleibt der Wirkstoff an den Haaren und tötet auch
nach der Behandlung noch aus den Eiern schlüpfende Läuse ab, beziehungsweise der Nisseninhalt wird in hohem Maße geschädigt. Ob ein Kopflausbefall erneut aufgetreten ist, sollten Sie möglichst häufig, mindestens aber einmal wöchentlich kontrollieren. Kopf- und Körperläuse
werden leicht von Mensch zu Mensch übertragen, eine Kontrolle aller Kontaktpersonen in der Familie und in Kindergemeinschaften wird dringend empfohlen.

Bei Einhaltung dieser Gebrauchsvorschriften wird ein Behandlungserfolg in der Regel (um etwa 75%) bereits durch eine einmalige Anwendung erreicht. Es kann jedoch bei andauerndem oder erneutem Befall notwendig werden, die Behandlung nach acht bis zehn Tagen zu wiederholen. Nach der Wiederholungsbehandlung liegt die Erfolgsrate bei 95 bis 100%. Eine
vorbeugende Behandlung mit der Lösung ist nicht zweckmäßig, da sie den Befall mit Läusen nicht zuverlässig verhindern kann. Dagegen ist bei hartnäckigem Befall oft die gleichzeitige Behandlung aller Angehörigen einer Gemeinschaft (Schulklasse, Kindergartengruppe) erforderlich, auch wenn nicht alle Mitglieder betroffen sind.

Damit die Schadinsekten nicht gegen den Wirkstoff des Medikaments widerstandfähig werden, sollte sich die Behandlung auf eine einmalige
Anwendung zuzüglich der eventuell notwendigen Wiederholungsbehandlung
beschränken.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • 2-Propanol
  • Ethanol
  • gereinigtes Wasser
  • Natriumdihydrogenphosphat
  • Propylenglycol

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Hautreizungen (Rötungen, Juckreiz, Prickeln, Brennen, Stechen).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Atembeschwerden, allergische Hautreaktionen.

Besonderheiten:
Permethrin kann, auch wenn es bei einem Haustier Anwendung fand, beim Menschen Nebenwirkungen hervorrufen. Nach Kontakt mit dem behandelten Fell können Kribbeln und Brennen der Haut, Reizungen von Augen, Schleimhäuten und Atemwegen sowie Benommenheit oder Kopfschmerzen auftreten. Besonders Kinder sind daher vom Kontakt mit frisch behandelten Tieren abzuhalten.

Wechselwirkungen

Über Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen ist nichts bekannt.

Gegenanzeigen

Permethrin darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und ähnliche Substanzen mit Pyrethrin-Struktur.

Bei einer Überempfindlichkeit oder Allergie gegen Chrysanthemen oder andere Korbblütler wie Sonnenblumen oder Kamille muss das Risiko einer Anwendung vom Arzt abgewogen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Permethrin sollte während der Schwangerschaft nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt verwendet werden.

Bei Anwendung des Wirkstoffs während der Stillzeit sollte für drei Tage eine Stillpause eingelegt werden, damit der Säugling über die Muttermilch nicht mit dem Wirkstoff in Berührung kommt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Neugeborenen und Säuglingen unter zwei Monaten darf Permethrin nicht angewandt werden.

Warnhinweise

  • Das Medikament darf bei Kindern nur durch Erwachsene angewendet werden.
  • Das Medikament ist nur zur äußerlichen Anwendung bestimmt und darf in keiner Darreichungsform eingenommen werden.
  • Das Medikament darf nicht mit Augen, Schleimhäuten oder offenen Wunden in Berührung kommen.
  • Das Medikament ist auch schädlich für Wasserlebewesen und darf daher nicht in Aquarien und Terrarien gelangen.
  • Das Medikament ist brennbar.
  • Das im Medikament enthaltene Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Lösung)
50 Milliliter Lösung
4,3 Milligramm Permethrin
75 Milliliter Lösung
4,3 Milligramm Permethrin
500 Milliliter Lösung
4,3 Milligramm Permethrin
100 Milliliter Lösung
4,3 Milligramm Permethrin
250 Milliliter Lösung
4,3 Milligramm Permethrin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Infectopedicul sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Permethrin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.